Schubert-Märchen und Kartenflut

Espen mühen sich in Überzahl zum Sieg

Dunja Moustopoulos, Stefan Kreis und Benjamin Soland

Das Spiel

Na, wann soll der VAR denn sonst eingreifen? Der Aufsteiger aus Lausanne startet gwohnt spritzig in diese Partie – fühlt sich dann bereits nach 18 Minuten von Schiedsrichter Piccolo benachteiligt: FCSG-Zanotti hält Lausannes Custodio im Strafraum zurück, der Schiri lässt das Spiel aber nach einem kurzen Griff ans Ohr weiterlaufen (mehr bei «das gab zu reden»). Die Szene wirkt aber quasi als Weckruf für die Espen, die wenig später erstmals gefährlich auf das gegnerische Tor kommen. Stürmer Akolo trifft die Kugel gleich zweimal nicht wunschgemäss.

Noch keine Tore, dennoch hat der Unparteiische alle Hände voll zu tun. Nur schon zur Pause greift er fünfmal zu Gelb – die sechste nach rund einer Stunde ist eine Gelb-Rote: Lausannes einzige Spitze, Ex-GC und -FCB-Stürmer Kaly Sène muss nach seinem überharten Einsteigen vorzeitig unter die Dusche. Der endgültige St. Galler Weckruf, die mit drei frischen Kräften (Schmidt, van der Venne und Schubert) nun in Überzahl agieren. Und Letzterer ist es, der dieser Partie schliesslich einen Märchenstempel aufdrückt: Wie bereits gegen den FCZ sorgt der Österreicher mit einem Jokertor in der 74. Minute für einen St. Galler Jubel. In der Schlussphase machen die Hausherren mit einem Flippertreffer alles klar, auch wenn es der eingewechselte Labeau mit seinem Anschlusstreffer in der Nachspielzeit nochmals spannend macht. Am Ende stehts 2:1.

Übrigens: Zum Ende des Spiels hat Piccolo sage und schreibe elf Gelbe Karten notiert. Gibt definitiv einfachere Tage für einen Schiedsrichter.

Der Beste

Christian Witzig. Bringt Spielwitz rein, viel unterwegs. Tolle Vorarbeit zum 1:0. Starker Auftritt des Thurgauers.

Der Schlechteste

Kaly Sène. Geht fahrlässig in den Zweikampf mit Zanotti und hat Glück, dass sich der St. Galler nicht ernsthaft verletzt. Offensiv bringt der Stürmer rein gar nichts zustande. Schwach.

Das gab zu reden

Die Frage stellt sich Spieltag für Spieltag. Ist es eine «klare Fehlentscheidung»? Der Schiri hält sich bei der Lausanner Penaltyszene (18.) zwar ans Ohr, geht sich das Foul aber nicht selber am Bildschirm anschauen. Im blue-Studio ist man sich einig, dass der Aufsteiger in der Startphase um einen Penalty betrogen worden ist. «Der Stürmer wird klar zurückgezogen, genau für solche Fälle ist der VAR eigentlich da», zeigt sich Schiedsrichter-Experte Bruno Grossen ungläubig. Die VAR-Diskussion wird wohl nie enden …

So gehts weiter

Nach der Länderspielpause wartet erstmal wieder eine Cuprunde auf die Schweizer Klubs: St. Gallen trifft auswärts auf Promotion-Ligist Delémont (17.9., 14.30 Uhr), Lausanne startet eine halbe Stunde später gegen Brühl St. Gallen.

Brack Super League 25/26

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Thun	5	7	13
	2	FC St. Gallen	5	9	12
	3	FC Basel	5	2	9
	4	FC Luzern	5	1	8
	4	BSC Young Boys	5	1	8
	6	FC Sion	4	4	7
	7	FC Zürich	5	-2	7
	8	Grasshopper Club Zürich	5	-2	3
	9	FC Lausanne-Sport	4	-2	3
	10	FC Lugano	4	-5	3
	11	Servette FC	4	-5	2
	12	FC Winterthur	5	-8	2

Meisterschaftsrunde

Abstiegsrunde