Spielt er, festen die Espen
Die unheimliche Serie von Betim Fazliji

Wollen Sie in der Super League mit Wetten Geld verdienen, dann rufen Sie doch jeweils am Vorabend St. Gallens Betim­ Fazliji (20) an. Und fragen Sie, ob er spielt.
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13 Spiele, 13 Siege – St. Gallen hat mit Fazliji einen Glücksbringer.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Max Kern

Es gibt in der Schweiz ­keinen erfolgreicheren Fussball-Profi als Betim Fazliji aus Rebstein im St. Galler Rheintal. Der 20-jährige Ergänzungsspieler des FC St. Gallen ist der ultimative Glücksbringer der Espen! Spielt Fazliji, gewinnt die St. Galler Rasselbande. 13 Spiele mit Fazliji, 13 Siege!

Und wenn der Glücksbringer nicht auf dem Rasen steht? Dann siehts zappenduster aus: 8 Spiele, nur 5 Punkte. Anders gesagt: Mit dem Punkteschnitt aus den Partien ohne Fazliji wäre der Tabellen-Erste Letzter. Mit 13 Punkten, noch schlechter als Thun (15). «13 Spiele, 13 Siege. Ja, es ist wirklich unglaublich», sagt Fazliji letzten Sonntag nach dem 1:0-Sieg gegen Servette.

Volles Risiko mit Fazliji als Aussenverteidiger

Verrückt: Trainer Peter Zeidler, der Fazliji bisher bei Ver­letzungen oder Sperren von Stammspielern als defensiven Mittelfeldspieler oder in der ­Innenverteidigung aufstellte, bringt den Aufbauer am letzten Sonntag als linken Aussenverteidiger. All in! Volles Risiko! Zeidler strapaziert sein Glück. Fazliji gibt danach zu: «Am Anfang hatte ich ein bisschen Mühe als Aussenverteidiger, stand bei einem Konter der Genfer zu weit aussen.»

Zeidler: «Betim, der noch nie Aussenverteidiger spielte, hat in zwei, drei Szenen nicht gut ausgesehen. Aber insgesamt hat er das sehr gut gemacht.» Übrigens: Auf der Position des Aussenverteidigers ist Fazliji kein Greenhorn. In der U21 spielte er unter Zeidlers Assistent Boro Kuzmanovic auch schon auf dieser Position.

Seine Karriere hing einst an dünnem Faden

Beim Spiel in Luzern ist der gesperrte Linksverteidiger Miro Muheim wieder zurück. Doch nun fehlt Victor Ruiz nach seiner Roten Karte für die drei nächsten Spiele. Gut möglich, dass Zeidler seinen Glücksbringer dann als Nummer 6 bringt, Jordi Quintilla auf die Ruiz-Position ins linke Mittelfeld stellt.

Übrigens: Die Karriere des Espen-Maskottchens hing einst an einem dünnen Faden. Mit 19 litt Fazliji an einer hartnäckigen Schambeinentzündung. Ohne Rücksprache mit den Ärzten schluckte Fazliji zu viele Schmerzmittel. Eigenblut-Spritzen und Cortison halfen schliesslich. Im letzten Sommer erhielt Fazliji von Sportchef Alain Sutter den ersten Profi-Vertrag. Ein Glücksfall, für ihn und den ganzen Klub.

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
16
13
34
2
FC St. Gallen
FC St. Gallen
16
11
28
3
FC Basel
FC Basel
16
7
27
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
16
5
26
5
FC Sion
FC Sion
16
5
24
6
FC Lugano
FC Lugano
16
-1
24
7
FC Zürich
FC Zürich
16
-4
23
8
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
16
4
20
9
Servette FC
Servette FC
16
-4
19
10
FC Luzern
FC Luzern
16
-1
18
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
16
-11
14
12
FC Winterthur
FC Winterthur
16
-24
9
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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