Gerardo Seoane ist zurück. Und mit ihm ein energetisches, selbstbewusstes, böseres YB. Zur Comeback-Premiere des Luzerners reicht es zwar nur zu einem 0:0 gegen ein solides Basel. Aber die Art des Auftretens ist schon eine andere als in vielen blutleeren Auftritten unter Giorgio Contini.
Wobei: Zu glorifizieren gibt es noch gar nichts. Und es sind auch nicht alle Matches unter Contini zu verteufeln, weil der Gegner in der überwiegenden Mehrheit nicht Basel war, wo man niemanden speziell motivieren muss. Denn da entwickeln sich immer hochemotionale Spiele.
Bei dieser Ausgabe beginnt es sogar schon vor Kickoff. YB-Captain Benito zwickt es beim allerletzten Sprint im Oberschenkel, so dass er meldet: «Ich spiele lieber nicht.» Offenbar vergisst YB, die neue Formation dem FCB mitzuteilen. Worüber sich dann Basel-Coach Ludovic Magnin aufregt, was er Seoane klar kommuniziert: «Ich finde das nicht ganz korrekt.» Der Berner Coach sagt, das sei keine Absicht gewesen, und entschuldigt sich.
So hat Seoane von Sekunde minus eins an viele Baustellen, an denen er arbeiten muss. Benito-Ersatz Fernandes verletzt sich dann ohne gegnerische Einwirkung an der Wade und muss nach zwanzig Minuten raus. Raveloson übernimmt seinen Posten. Fernandes geht nach dem Spiel an Krücken. «Ich denke, da ist im Muskel etwas gerissen. Das wird wohl etwas länger dauern.»
Gelbrot gegen Gigovic
Und dann ist da noch Xherdan Shaqiri, der immer gefährlich ist, immer giftig ist, meckert, um gleich danach lautstark Anweisungen zu geben. Am Ende sorgt er mit einem Ellbogencheck gegen Colley für Riesenärger auf YB-Seite, die da eine Tätlichkeit sah. Nicht Ref Fedayi San. «Das wäre dann Rot gewesen, wenn der Treffer am Kopf gewesen wäre.» Diese Farbe wäre auch nicht falsch gewesen.
Es wäre der zweite Platzverweis gewesen. Gelbrot gab es nämlich unmittelbar nach der Pause gegen Gigovic, der ausrutscht und dabei in Shaqiri hineinschlittert. Ein Marschbefehl, für den bei Gelbschwarz niemand Verständnis hat. Doch der FCB nutzt den numerischen Vorteil nicht aus. Im Gegenteil. YB hat mit Bedia nach einem blitzsauberen Konter die grösste Chance des Spiels. Hitz aber hält – und feiert sich zu Recht dafür.
Ein Tor fällt dann nicht mehr, und Magnin kann bilanzieren, dass ein Punkt in Anbetracht der Bilanz der letzten zehn Jahre in Bern eines der besseren Ergebnisse sei. Denn Basel hat im Mai 2016 letztmals in der Hauptstadt gewonnen. «Um hier zu siegen, braucht es eine Topleistung. Unsere war aber bloss ordentlich bis gut. Das reicht nicht für einen Sieg.»
Und die Quintessenz der ganzen Geschichte? Thun hat nun neun Punkte Vorsprung auf YB und sechs auf Basel. Das sei hier doch noch auch festgehalten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 12 | 11 | 28 | ||
2 | 12 | 7 | 22 | ||
3 | 11 | 12 | 21 | ||
4 | 12 | -1 | 19 | ||
5 | 12 | 3 | 18 | ||
6 | 12 | 5 | 17 | ||
7 | 11 | -1 | 16 | ||
8 | 12 | 4 | 15 | ||
9 | 12 | -4 | 14 | ||
10 | 12 | -7 | 13 | ||
11 | 12 | -10 | 10 | ||
12 | 12 | -19 | 6 |

