Ein Sieg zum Saisonstart? Das hat es für den FCB zuletzt vor vier Jahren gegeben. Bereits in den vergangenen beiden Saisons mussten die Basler zum Auftakt als Verlierer vom Platz. Wohl auch darum sagt Dominik Schmid (27) nach der 1:2-Pleite gegen St. Gallen: «Wir haben uns das definitiv anders vorgestellt. Aber davon lassen wir uns nicht verrückt machen.»
Sein Captain Xherdan Shaqiri (33) beurteilt den ersten Saisonauftritt des Double-Siegers allerdings etwas anders. «Es gibt einiges zu besprechen», bilanziert der Spielmacher. Im Kybunpark liefert der FCB zwar eine ordentliche erste Halbzeit ab und führt zur Pause dank eines Eigentors von Görtler mit 1:0. Wirklich souverän ist der Basler Auftritt aber nicht. Zweimal braucht es einen überragenden Hitz, um einen Geubbels-Treffer zu verhindern. Einmal muss die Latte bei einem Vandermersch-Abschluss retten. Und trotzdem hätte der FCB am Ende die Heimreise aus der Ostschweiz mit einem Sieg antreten können.
Weil aber Ajeti und Joker Kevin Carlos in der zweiten Hälfte zwei Top-Chancen genauso fahrlässig liegen lassen wie Otele in der Startphase, findet die ersatzgeschwächte und mit mehreren Eigengewächsen bestückte Espen-Elf plötzlich zurück ins Spiel. Erst trifft Görtler nach einem Corner, dann nickt Geubbels eine Flanke gegen den herumirrenden Adjetey zum 2:1 ein. «Wir bekommen die beiden Tore viel zu einfach. Das müssen wir viel besser verteidigen», fordert Shaqiri. Gleichzeitig habe seine Mannschaft genügend Chancen gehabt, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. «Wenn wir das zweite Tor machen, sieht das Spiel anders aus.»
Shaqiri-Kritik
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Shaqiri selber eines seiner schwächsten Spiele in diesem Kalenderjahr einzieht. Der Topskorer der vergangenen Saison fällt hauptsächlich dadurch auf, dass er seinen Teamkollegen schon während der Partie seinen eigenen Unmut mitteilt. Etwas, was schon in der Meistersaison zum Spiel von Shaqiri dazugehört hat. Gegen St. Gallen ist das Gemeckere und Händefuchteln des FCB-Captains aber noch einmal auffälliger.
«Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich heute anders verhalten habe», so Shaqiri. «Ich glaube, ich war noch viel zu ruhig!» Gerade mit den Auftritten einiger Basler Einwechselspielern zeigt er sich unzufrieden. «Wir haben junge Spieler in der Mannschaft. Aber auch die müssen mit dem Druck umgehen können», fordert Shaqiri. «Ich hatte nicht das Gefühl, dass jeder zu 100 Prozent da war. Dann passieren solche Fehler. Wenn man reinkommt, muss man bereit sein. Einige Spieler waren nicht bereit, um der Mannschaft helfen zu können.»
Magnin siehts wie Shaqiri
Wie dramatisch beurteilt Trainer Ludovic Magnin (46) den Basler Fehlstart? «Ich bin eher auf der Seite von Xherdan. Ich kann mich nicht erinnern, in St. Gallen so viele Chancen gehabt zu haben, ohne Punkte zu holen», so der neue FCB-Coach nach seinem Pflichtspiel-Einstand. «Diesen Anspruch müssen wir haben.» Nun müsse sein Team am Samstag im Heimspiel gegen GC sofort eine Reaktion zeigen. Geht auch der zweite Saisonauftritt in die Hose, dürfte auch der noch ruhige Dominik Schmid etwas nervös werden. Schliesslich warten danach die Mitfavoriten YB und Lugano auf den FCB, bevor es nach der Neuauflage des Cupfinals gegen Biel in die Champions League-Playoffs geht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 1 | 2 | 3 | ||
2 | 1 | 1 | 3 | ||
2 | 1 | 1 | 3 | ||
4 | 1 | 1 | 3 | ||
5 | 0 | 0 | 0 | ||
5 | 0 | 0 | 0 | ||
5 | 0 | 0 | 0 | ||
5 | 0 | 0 | 0 | ||
9 | 1 | -1 | 0 | ||
9 | 1 | -1 | 0 | ||
11 | 1 | -1 | 0 | ||
12 | 1 | -2 | 0 |