Sparprogramm läuft
FCL schreibt dunkelrote Zahlen

Kein Klub der Super League hat im laufenden Geschäftsjahr nur annähernd gleich viel Geld mit Spielerverkäufen eingenommen wie der FC Basel. Diese und weitere Erkenntnisse gehen aus den von der SFL veröffentlichten Zahlen hervor.
Publiziert: 16.04.2025 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2025 um 16:35 Uhr
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Beim FCB verzeichnet bei den Transfers einen gewaltigen Gewinn.
Foto: freshfocus

Darum gehts

  • FC Basel führt Super League an und erzielt höchste Transfereinnahmen
  • GC verzeichnet grössten Verlust, Investoren unterstützen mehrere Vereine
  • Basel erwirtschaftet 34 Millionen Franken Netto-Transfergewinn im Geschäftsjahr 2024
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

FCB steigert Erlöse massiv

Stolze sechs Punkte beträgt der Vorsprung des FC Basel nach der letzten Runde an der Super-League-Spitze – der erste Meistertitel seit 2017 scheint zum Greifen nah. Bezüglich Transfereinnahmen sind die Bebbi allerdings bereits uneinholbare Ligaspitze, wie von der Swiss Football League offengelegte Zahlen bestätigen.

Fast 57 Millionen Schweizer Franken nahm der FCB im Geschäftsjahr 2024 für Spielerverkäufe ein und gab selbst etwas unter 23 Millionen aus. Es bleibt ein Netto-Transfergewinn von 34 Millionen Franken. Das ist einsame Spitze! Seit der Übernahme des Klubs durch den früheren Spielerberater David Degen als Präsident im Frühjahr 2021 haben die Bebbi ihre Erlöse in diesem Bereich massiv gesteigert. Resultierte 2021 noch ein Minus von 7,3 Millionen aus dem Transfergeschäft, steigerte man die Erlöse in den letzten drei Jahren massiv. Nach 17 (2022) und 21 Millionen (2023) verbuchte der FCB im letzten Geschäftsjahr die besagten 34 Millionen Gewinn aus den Transferaktivitäten.

FCL schreibt dunkelrote Zahlen

Mit rund vier Millionen Netto-Einnahmen liegt Luzern auf Platz 2. Aber wie in den vergangenen Jahren fällt der FCL auch dieses Jahr mit dunkelroten Zahlen (Millionenverlust und negatives Eigenkapital) auf. Trotz des Rekordverkaufs von Ardon Jashari (22), der 6 Millionen Franken generiert hat. In Panik bricht in der Zentralschweiz deshalb aber niemand aus. Zumal die negativen Geschäftszahlen seit Ende des vergangenen Jahrs bekannt sind.

Doch wer kommt in der Zwischenzeit für die Millionenverluste auf? Da Bernhard Alpstaeg (79) sein Portemonnaie seit über zwei Jahren nicht mehr öffnet, ist es Josef Bieri (68) zusammen mit den anderen neun Mitaktionären, der das Defizit deckt.

Um das strukturelle Defizit zu beheben, ist beim FCL seit letztem Herbst ein grosses Sparprogramm am Laufen. Dieses haben die Verantwortlichen Anfang Jahr in einer Medienrunde detailliert präsentiert.

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GC macht grössten Verlust

13 Millionen ist auch die Zahl, die beim Gewinn respektive Verlust aller Teams heraussticht. Mit 13,7 Millionen Franken schreibt GC den mit Abstand höchsten Verlust aller Teams. Auch Sion, Luzern und Lugano weisen ein Defizit aus. Wobei hier das Geld, das von einem allfälligen Investor eingeschossen worden ist, berücksichtigt werden muss.

Geldgeber zahlen

Unter «sonstige betriebliche Erträge» ist auch jene Summe versteckt, die ein oder mehrere Geldgeber in den Klub eingeschossen haben. Bei Lugano mit Geldgeber Joe Mansueto (über 17 Millionen), Servette mit der Rolex-Foundation im Hintergrund (um die 28 Millionen) und dem FCZ mit dem Präsidenten-Ehepaar Canepa (über 10 Millionen) sind diese Beträge am höchsten. Bei GC und den US-amerikanischen Investoren aus LA ist dieser Betrag mit 2,5 Millionen vergleichsweise tief.

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Wer international spielen will, muss Zahlen offenlegen

Zehn Vereine – alle mit Ausnahme von Yverdon und Winterthur – haben sich bei der Liga für die Uefa-Lizenz beworben, die für eine Teilnahme am internationalen Geschäft benötigt wird. Das verpflichtet die Teams von Basel auf Platz 1 bis GC auf Platz 10 dazu, ihre wichtigsten Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2024 preiszugeben. Dabei hängt es von den Statuten des Klubs ab, ob dieses per 30. Juni oder per 31. Dezember 2024 endet.

Die ganze SFL-Übersicht ist unter dieser Ansicht einsehbar. Die Liga weist darauf hin, dass das wirtschaftliche Eigenkapital der Klubs (insbesondere auch allfällige Darlehen von Aktionären) nicht abgebildet wird. Unter Berücksichtigung dieses Aspekts sei «keiner der aufgeführten Vereine zum Zeitpunkt des Abschlusses überschuldet».

Super League 24/25 - Meisterschaftsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
33
40
61
2
Servette FC
Servette FC
33
9
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
33
7
53
4
FC Luzern
FC Luzern
33
10
51
5
FC Lugano
FC Lugano
33
1
49
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
33
8
47
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
33
3
47
2
FC Zürich
FC Zürich
33
-4
47
3
FC Sion
FC Sion
33
-10
36
4
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
33
-11
33
5
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
33
-24
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
33
-29
30
Relegation Play-Off
Abstieg
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