So wie beim knappen 0:1 gegen Arsenal und den beiden Siegen zuvor gegen Sion und Bodö/Glimt stellt sich der neue Trainer Bo Henriksen seinen FCZ vor. «To die for each other» (füreinander sterben), nennt es der Däne oft. Weniger martialisch ausgedrückt: «Gras fressen». Solidarisch im Auftritt, keinem Zweikampf aus dem Weg gehend.
So will der FCZ diesen Sonntag den zweiten Liga-Sieg einfahren. Ausgerechnet im Cornaredo beim FC Lugano (16.30 Uhr), das den besten Zweikämpfer der Liga in seinen Reihen hat. Ousmane Doumbia, eine der letztjährigen Säulen der FCZ-Meistermannschaft. «Mit Ousmane im Rücken ist es für jeden Offensivspieler einfacher, weil er derart zweikampfstark ist und so viele Bälle erobert. Ich habe viel von ihm profitiert», schwärmt FCZ-Youngster Bledian Krasniqi (21).
«Fussball hört nicht bei der Technik auf!»
Im Gegensatz zum Meister FCZ, der ans Tabellenende gefallen ist, hat Doumbia im Lugano-Dress ansatzlos da weitergemacht, wo er beim FCZ aufgehört hat. 121 Zweikämpfe hat der Ivorer in den ersten 14 Runden schon gewonnen. So viele wie kein anderer Spieler in der Super League (siehe Box). Wie wird man zum besten Zweikämpfer der Liga? Doumbia: «Mit harter Arbeit und viel Willen. Fussball hört nicht mit Technik auf. Bist du physisch bereit, wirst du in den Zweikämpfen die Oberhand behalten.»
1. Ousmane Doumbia (Lugano) 121
2. David Douline (Servette) 113
3. Milton Valenzuela (Lugano) 112
4. Lukas Görtler (St. Gallen) 105
5. Dan Ndoye (Basel) 103
6. Timothé Cognat (Servette) 99
7. Cheikh Niasse (YB) 95
7. Nikola Boranijasevic (Zürich) 95
1. Ousmane Doumbia (Lugano) 121
2. David Douline (Servette) 113
3. Milton Valenzuela (Lugano) 112
4. Lukas Görtler (St. Gallen) 105
5. Dan Ndoye (Basel) 103
6. Timothé Cognat (Servette) 99
7. Cheikh Niasse (YB) 95
7. Nikola Boranijasevic (Zürich) 95
Dass die Zürcher nach dem Titel derart tief gefallen seien, tue ihm schon leid, sagt der Ivorer. Auf die Frage, ob man beim Meister seinen Abgang und diejenigen von Ceesay, Gnonto, Trainer Breitenreiter unterschätzt habe, meint Doumbia: «Das glaube ich nicht. Dass es nach einer solch tollen Saison Abgänge gibt, ist normal. Der FCZ ist immer noch stark und gehört sicher nicht auf den letzten Platz.»
«Ich habe meine Mission beim FCZ erfüllt»
Gnonto ging in die Premier League, Ceesay in die Serie A, Breitenreiter in die Bundesliga. Alles logische Schritte. Doch dass er vom Meister FCZ zum Cupsieger Lugano wechselt, haben nicht alle verstanden. Er wird von den FCZ-Fans schmerzlich vermisst. Doumbia: «Ich war zwei Jahre beim FCZ und habe meine Mission erfüllt. Zudem sind intern einige Dinge passiert. Aber darüber will ich nicht reden. Lugano hat mir ein gutes Angebot gemacht. Das Projekt hat mich überzeugt, der Wechsel war für mich das Beste.»
Es ist nicht das erste Aufeinandertreffen zwischen dem FCZ und Doumbia. Anfang September im Letzigrund siegt er mit Lugano knapp und eher glücklich mit 2:1 – Amouras Siegtreffer fällt in einem ausgeglichenen Spiel erst in der letzten Minute.
Doumbia freut sich auf das Wiedersehen mit seinen Meister-Kumpels. «Vor den Spielen sprechen wir miteinander, haben es lustig. Mit Anpfiff ist damit aber Schluss.» Muss es auch, denn nicht nur der FCZ ist in der Bringschuld, auch bei Cupsieger Lugano hat man viel mehr erwartet als Platz 8.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Servette FC | 6 | -3 | 12 | |
2 | FC Zürich | 5 | 6 | 11 | |
3 | FC Luzern | 6 | 4 | 11 | |
4 | FC Basel | 6 | 9 | 10 | |
5 | FC St. Gallen | 5 | 5 | 10 | |
6 | FC Sion | 6 | 4 | 10 | |
7 | FC Lugano | 5 | 3 | 10 | |
8 | Yverdon Sport FC | 6 | -4 | 5 | |
9 | Grasshopper Club Zürich | 6 | -4 | 4 | |
10 | FC Lausanne-Sport | 5 | -6 | 4 | |
11 | FC Winterthur | 6 | -7 | 4 | |
12 | BSC Young Boys | 6 | -7 | 3 |