Darum gehts
- FCB-Trainer Magnin ärgert sich über vergebene Chancen trotz 2:0-Sieg
- Shaqiri zeigt Selbstkritik und schlägt mehr Torschusstraining vor
- FCB erspielt sich in vier Spielen 16 Grosschancen, erzielt aber nur sechs Tore
Es ist offenbar völlig egal, ob der FCB ein Spiel gewinnt oder verliert. Denn obwohl seine Mannschaft gegen den FCZ einen 2:0-Erfolg einfährt, ärgert sich Ludovic Magnin (46) auch nach dem Klassiker einmal mehr über die Chancenauswertung seines Teams. «Normalerweise gilt im Fussball die Weisheit: Wenn du die Tore nicht machst, verlierst du das Spiel. Nur hat sich das heute nicht bewahrheitet», so der FCB-Trainer.
Wie schon in den vergangenen drei Partien lassen seine Spieler auch gegen den FCZ mehrere hochkarätige Chancen liegen. In der ersten Halbzeit sind es Xherdan Shaqiri und Albian Ajeti, die je einmal alleine auf Brecher zulaufen können. Nach der Pause vergibt auch Joker Marin Soticek frei vor dem Zürcher Tor. «Seit meinem ersten Spiel mit Basel sind wir statistisch gesehen die Mannschaft mit den meisten Grosschancen. Am Ende schiessen wir dafür aber zu wenig Tore», bilanziert Magnin.
Shaqiri mit Selbstkritik
Tatsächlich haben sich die Basler in den vergangenen vier Spielen gegen Winterthur, Lyon, Lausanne und den FCZ insgesamt 16 Grosschancen erspielt. Daraus resultierten aber nur sechs Tore, womit der FCB über 3,5 Treffer weniger auf dem Konto hat, als es gemäss dem Expected-Goals-Wert von 9,58 eigentlich sein müssten.
«Das muss ich viel besser machen», zeigt sich Xherdan Shaqiri selbstkritisch, als er auf seine vergebene Chance angesprochen wird. «Wir hätten ein, zwei Tore mehr erzielen können. Vielleicht müssen wir im Training noch etwas mehr aufs Tor schiessen», so der FCB-Captain.
Sein Trainer sieht es ähnlich. «Uns bleibt nichts anderes übrig, als vor dem Tor zu arbeiten. Irgendwann werden die Konsequenz und die Selbstverständlichkeit kommen», ist sich Magnin sicher. Nur aufgrund der vielen vergebenen Chancen sei seine Mannschaft gegen den FCZ überhaupt noch einmal ins Schwitzen gekommen.
Magnin opfert Mittelstürmer
Unfreiwillig einen Anteil daran hat Albian Ajeti, der gleich zwei Hochkaräter liegenlässt. In der Startphase nickt er eine Flanke von Shaqiri übers Tor. Und bei seiner Mega-Chance entscheidet er sich für einen Lupfer, den Brecher problemlos herunterpflücken kann. Bereits zur Pause ersetzt Magnin seinen unglücklichen Stürmer durch Ibrahim Salah.
Den marokkanischen Neuzugang lässt der FCB-Trainer in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich als falsche Nummer neun auflaufen. «Wir haben versucht, etwas mehr Speed zu bekommen und durch Chipbälle von Shaqiri die Tiefe zu attackieren», erklärt Magnin. Dass ausgerechnet Flügelspieler Salah in klassischer Mittelstürmermanier per Kopf zum 2:0 trifft, sei so aber nicht geplant gewesen, gibt der FCB-Coach zu.
Denkt Magnin aufgrund des Basler Sturmproblems womöglich trotzdem darüber nach, auch am Sonntag auswärts in Bern ohne einen gelernten Stürmer spielen zu lassen? «Ich habe auch schon überlegt, Shaqiri als falsche Nummer neun einzusetzen und dahinter Koindredi oder Bacanin im Mittelfeld aufzustellen. Ich habe viele Ideen im Kopf», verrät Magnin im Hinblick aufs YB-Spiel.
Ob eine davon dafür sorgt, dass sich der FCB-Trainer am Sonntag nicht erneut über die Chancenauswertung aufregen muss?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 11 | 10 | 25 | ||
2 | 11 | 12 | 21 | ||
3 | 11 | 7 | 21 | ||
4 | 11 | 4 | 18 | ||
5 | 10 | -1 | 17 | ||
6 | 10 | 1 | 14 | ||
7 | 11 | -2 | 14 | ||
8 | 10 | -3 | 13 | ||
9 | 11 | -6 | 13 | ||
10 | 11 | 3 | 12 | ||
11 | 10 | -4 | 9 | ||
12 | 11 | -21 | 3 |

