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Katastrophen-Start erinnert an die dunkelste Ära
YB so mies wie in der letzten Abstiegssaison

Lang, lang ists her, dass YB derart desaströs in die Saison gestartet ist wie heuer mit den neun mickrigen Punkten nach elf Runden. Konkret: 1998 – die letzte Abstiegssaison.
Publiziert: 30.10.2024 um 15:37 Uhr
Hängende Köpfe bei YB, hier Filip Ugrinic. Wohin gehts?
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Auf einen Blick

  • YB holt nur neun Punkte in den ersten elf Spielen
  • Historisch schlechte Saison, düstere Zeiten
  • 1998 hatte man 7 Punkte nach 11 Runden – und stieg ab
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Neun Punkte hat YB in der ersten Meisterschaftsrunde geholt, also aus den ersten elf Spielen. Zwei Siege gegen Winterthur und in Luzern. Drei Unentschieden. Das wars. Und das ist historisch schlecht.

Denn in den letzten Jahren hatte man nach elf Runden meistens 24 Punkte auf dem Konto. Das ist mehr, als der aktuelle Leader Servette derzeit hat. Der steht bei 23. Selbst in der David-Wagner-Saison 2021/22, die in den Köpfen der YB-Fans als Inbegriff des Scheiterns der Neuzeit verhaftet ist, erreichte man 21 Punkte. Und nun also neun.

Kein Geld, kein Stadion – es war düster

Eine ähnlich tiefe, sogar noch tiefere Zahl stand zuletzt 1998 auf dem YB-Konto. Sieben Pünktchen waren es damals. Der Trainer hiess Claude Ryf und los ging es mit einem 1:3 in St. Gallen. Im Team damals: der heutige Konditionstrainer Martin Fryand. Doch schon in der zweiten Runde gab es den ersten Sieg: 3:1 gegen GC. 8700 Fans waren im Wankdorf. Doch es wurde schlechter und schlechter. Bis zur elften Runde kam kein einziger Sieg mehr dazu. Nur vier Remis.

Am Ende der Qualifikation stand YB auf Platz elf. Das war der vorletzte Rang und bedeutete den Fall in die Auf-/Abstiegsrunde. Die lancierte man mit zwei Siegen zwar optimal. Doch es knorzte und harzte fürchterlich. Am Ende landete man unter Trainer Martin Weber, der Claude Ryf abgelöst hatte, auf Rang sechs unter acht Teams. Abstieg!

Nur eine Saison hatte man im Oberhaus gespielt, bevor es wieder nach unten ging. Es waren düstere Zeiten für den Bundesstadt-Klub. Man hatte kein Geld, kein Stadion, das man so nennen durfte, ohne rot zu werden. Und folgerichtig auch keine NLA-taugliche Mannschaft. Zum Glück für YB wurde es mit Marco Schällibaum als Coach in der darauffolgenden Saison wieder heiterer. Und die Weichen für das neue Wankdorf waren auch schon gelegt.

Die Carouge-Mütze aus dem Fanshop

Eine Anekdote veranschaulicht, wie es damals um YB stand – gefunden in der «Berner Zeitung»: «In der Abstiegsrunde 1998/99 gastierte YB bei Etoile Carouge. Kurz nach Anpfiff rief Goalie Paolo Collaviti den damaligen Sportchef Beat Jäggi zu sich, weil ihn die tiefstehende Sonne blendete. Jäggi eilte in den Fanshop der Genfer, kaufte für 15 Franken eine Mütze des Heimteams. Collaviti hütete dann – man stelle sich das vor – mit der Fanutensilie des Gegners das YB-Tor…»

Man muss ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Zu unterschiedlich sind die Parameter im Jahr 1998 und 2024. Aber Statistiken fördern halt immer wieder wilde Geschichten aus der Nostalgiekiste zutage. Und Statistiken lügen doch nie – oder?

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
12
7
24
2
Servette FC
Servette FC
12
3
24
3
FC Lugano
FC Lugano
12
5
22
4
FC Basel
FC Basel
12
12
19
5
FC Luzern
FC Luzern
12
4
19
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
12
2
17
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
12
5
16
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
12
-5
15
9
FC Sion
FC Sion
12
-2
13
10
BSC Young Boys
BSC Young Boys
12
-6
12
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
12
-8
9
12
FC Winterthur
FC Winterthur
12
-17
8
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