Darum gehts
- FCB verliert gegen Lugano und liegt neun Punkte hinter Thun
- Shaqiris Fehlpass führt zum entscheidenden Gegentor für Lugano
- 28'000 FCB-Fans im Stadion, Lugano-Goalie Saipi provoziert mit seiner Spielweise
Die Mixed Zone im Joggeli, dort, wo die FCB-Spieler hinterher Interviews geben, grenzt direkt an die gegnerische Kabine. Das ist nach Niederlagen mühsam. Weil die Spieler vor der Kamera erklären müssen, warum sie aufs Dach bekommen haben. Und gleichzeitig kriegen sie mit, wie der siegreiche Gegner die Garderobe zum Wackeln bringt. Nach der 0:1-Pleite gegen Lugano muss Léo Leroy in den sauren Apfel beissen. Auf die lautstarken Partygesänge der Luganesi angesprochen, antwortet der FCB-Spieler: «Das ist mir egal.»
Nicht egal ist, dass die Basler nach der Niederlage nun schon neun Zähler hinter dem FC Thun liegen und sich die FCB-Spieler in eine «Die Saison ist noch lang»-Floskel retten müssen. Nicht in die Mixed Zone kommt Xherdan Shaqiri. Wohl aus gutem Grund. Weil er einen gebrauchten Nachmittag erwischt und am Ursprung der Niederlage steht. Ausgerechnet Shaqiri. Denn es bleibt dabei: Skort Shaqiri nicht, gewinnt der FCB nicht.
Sein Fehlpass nach einem Eckball leitet jenen Konter ein, der dem FC Lugano den Sieg bringt. «Einstudiert» sei die Variante gewesen, sagt Magnin. Am Ende laufen die Bebbi in eine 4-gegen-1-Situation und legen dem Gegner den roten Teppich aus. Behrens sagt Danke und zeigt das, was den Baslern in dieser Saison schon oft gefehlt hat: gnadenlose Effizienz im Abschluss.
FCB versemmelt Dreifachchance
Sinnbild ist die Szene in der 27. Minute. Erst scheitert Shaqiri mit seinem Penalty am hervorragend parierenden Amir Saipi, dann bringen es sowohl Moritz Broschinski als auch Kevin Rüegg nicht fertig, ihre beiden Nachschüsse aus bester Position über die Linie zu bugsieren. Erst kratzt ein Verteidiger den Ball von der Linie, dann ist wieder Saipi zur Stelle.
Von «Grinta» spricht FCB-Coach Ludovic Magnin hinterher, als er auf die Dreifachchance angesprochen wird. Und dass Lugano nicht nur in dieser Situation «Charakter» gezeigt habe. Allen voran Amir Saipi, der beste Spieler auf dem Platz. Vor sechs Wochen wurde die langjährige Nummer 1 der Tessiner von Mattia Croci-Torti rasiert, nun stopft er all seinen Kritikern das Maul. «Amir hat wie ein Verrückter trainiert in den letzten Wochen. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch seine Körpersprache.»
Die knapp 28'000 FCB-Fans im Joggeli hätten den Lugano-Spieler hingegen am liebsten auf den Mond geschossen. Schon in der ersten Halbzeit provoziert Saipi mit seiner aufreizenden Art. Die Gelbe Karte, die er in der Schlussphase wegen Zeitspiels kassiert, ist überfällig. Nervig sei das gewesen, sagt FCB-Mittelfeldspieler Leroy hinterher. Noch nerviger als die lauten Lugano-Gesänge aus der Garderobe.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 13 | 12 | 31 | ||
2 | 13 | 6 | 22 | ||
3 | 13 | 2 | 22 | ||
4 | 12 | 9 | 21 | ||
5 | 13 | 3 | 19 | ||
6 | 12 | 0 | 19 | ||
7 | 13 | 4 | 17 | ||
8 | 13 | 4 | 16 | ||
9 | 13 | -6 | 16 | ||
10 | 13 | -5 | 14 | ||
11 | 13 | -9 | 13 | ||
12 | 13 | -20 | 6 |

