Ein Tor beim 5:1 gegen Servette – und der Ausgleich im Kellerduell mit Sion zum 1:1. Nikki Havenaar ist im Liga-Endspurt die Lebensversicherung des FC Thun, der dank starker Rückrunde den direkten Abstieg schon mal abgewendet hat und nun hofft, sich auch noch auf Platz acht retten zu können.
«Ein kurzer, aber guter Lauf von mir», meint Havenaar lachend zu seinen wichtigen Kopfballtreffern aus den letzten beiden Partien. Ob er jetzt gegen den FCB gleich nachlegt? «Hoffentlich!» Dass der 1,98 m grosse Hüne seine Saisontore Nummer drei und vier nacheinander und in der entscheidenen Meisterschaftsphase erzielen konnte, erfüllt den 25-Jährigen mit Stolz: «Das habe ich noch nie geschafft. Normalerweise ist es mein Job, hinten die Null zu halten.» Und das will er im Duell mit Basel unbedingt. Denn Havenaar betont: «Unsere Mission ist noch lange nicht fertig. Barrage oder Platz acht: Es kann für uns noch auf beide Seiten kippen!»
Karriere-Start in Japan
Havenaar (Vertrag bis 2022) stellt klar, er wolle auch nächste Saison mit Thun erstklassig spielen. «Ich fühle mich hier sehr wohl, ich mag die Stadt und die Leute – sie geben einem positive Energie», sagt der Mann, der in seinem Leben schon viel herumgekommen ist.
Als Sohn eines holländischen Fussballprofis, der sein Glück in Japan versuchte, wurde er in der Hafenstadt Nagoya geboren. Bis heute besitzt Havenaar nur den japanischen Pass. 2013 debütierte er in der nationalen J-League, ehe er kurz darauf den Wechsel in die zweite österreichische Liga zum SV Horn wagte, nachdem dort eine japanische Firma als Investor eingestiegen war. In Österreich hat der Innenverteidiger zwei Saisons in Folge die besten Zweikampfwerte der Liga. 2018 wechselt er dann nach Wil, 2019 nach Thun.
Jetzt will er mit den Berner Oberländern in den letzten beiden Partien der Saison die Horror-Vorrunde (nur 9 Punkte) definitiv vergessen machen – «und nachdem zwischenzeitlich niemand mehr an uns geglaubt hat, endlich den Ligaerhalt schaffen».