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FCB-Trainer Magnin erklärt 1:5-Debakel in Lausanne
«Diese Ausrede ist absoluter Quatsch»

Ludovic Magnin (46) kassiert beim 1:5 gegen Lausanne seine höchste Pleite als FCB-Trainer. In Panik will er nicht ausbrechen, trotzdem müsse sich dringend etwas ändern.
Publiziert: 07:58 Uhr
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Aktualisiert: 08:50 Uhr
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Ludovic Magnin sucht nach dem 1:5 gegen Lausanne nach Erklärungen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • FCB unterliegt Lausanne 1:5. Magnin sieht mentale Probleme als Ursache
  • Individuelle Fehler und fehlende Reaktion nach der Pause besorgen den Trainer
  • Basel liegt trotz Niederlage auf Platz 3, vier Punkte hinter dem Tabellenführer
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucas WerderReporter Fussball

Ludovic Magnin, der FCB geht in Lausanne 1:5 unter. Wie kann so etwas passieren?
Ich brauche nicht viel zu erklären. Wir machen momentan gravierende individuelle Fehler. Am Ende ist es ein verdienter Sieg für Lausanne, auch in dieser Höhe. Dieses Ergebnis tut natürlich weh und sorgt für Diskussionen.

Wie schon gegen Lyon führt ein grober Fehler im Spielaufbau zum frühen 0:1.
Die Leute kommen in Basel ins Stadion, weil sie eine dominante Mannschaft mit Ballbesitz sehen wollen. Das ist unsere DNA. Wir wussten, dass das gegen das Pressing von Lausanne risikoreich sein kann. Aber dass wir so ins offene Messer laufen.... Der erste Ballverlust passiert ohne Druck, da hat es keinen Gegenspieler auf zehn Quadratmetern. Und wir spielen den Ball in den Fuss des Stürmers. Einmal nehme ich das in Kauf. Aber jetzt sind uns in drei Tagen zwei grobe Schnitzer passiert. Da müssen wir über die Bücher.

Haben Sie eine Erklärung für diese Fehler?
Das ist eine mentale Sache. Wir müssen schnell lernen, jeden dritten Tag Fussball zu spielen. Das ist der Unterschied zu Teams aus den fünf grossen Ligen, die jedes Jahr 60 Spiele bestreiten.

Die zusätzliche körperliche Belastung durch den europäischen Wettbewerb hat damit nichts zu tun?
Nein, diese Ausrede ist absoluter Quatsch. Die Spieler wissen selbst, dass es damit nichts zu tun hat. Wir sind körperlich sehr gut drauf und sind glücklich, dass wir so viele Spiele bestreiten dürfen. Es wird sich kein Spieler darüber beklagen. Es geht um den Kopf, in dem man trotz der Anzahl Spiele den Fokus nicht verlieren darf.

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Was haben Sie Ihren Spielern in der Pause gesagt?
Das wollen Sie lieber nicht wissen (lächelt). Nein, ich habe mit politisch korrekten Worten an meine Spieler appelliert.

Was denn?
Zur Pause stand es 0:3. Dann ist die zweite Halbzeit eine Charakterfrage. Wenn wir schnell das 1:3 machen, haben wir noch eine Chance, Punkte mitzunehmen. Direkt nach der Pause bekommen wir aber das 0:4. Das hat mich am meisten gestört. Ich hätte mir eine Reaktion gewünscht. Die ist ausgeblieben. Jetzt will ich sie am Mittwoch gegen den FCZ sehen.

Hat Ihre Mannschaft ein Charakterproblem?
Nein, die Mannschaft hat die bisherigen Charaktertests bestanden. Wir haben die schwierigen Spiele in Thun und in Sion gewonnen. Nur in Lugano haben wir ganz schlecht gespielt.

Nach einem 1:5 wird es aber trotzdem eine Standpauke geben, oder?
Wir sind noch nicht so weit, dass ich solche Massnahmen ergreifen muss. Das muss ich klar und deutlich sagen. Bis jetzt hat die Mannschaft in dieser Saison mehr positive Dinge als negative gezeigt. Ich werde nicht zum Panikmacher, nur weil wir jetzt eine ganz schlechte Leistung eingezogen haben. Wir sind Dritter und liegen vier Punkte hinter dem Ersten. Das Rennen wird bis zum Schluss eng bleiben.

Wie sieht die Nachbearbeitung dieses Spiels aus?
Von meiner Seite wird es am Montag wie immer eine fachliche Analyse geben, nicht nur auf der taktischen und technischen Ebene– vor allem auch auf der mentalen.

Viel Zeit bleibt nicht. Schon am Mittwoch geht es zu Hause gegen den FCZ weiter. Worauf legen Sie jetzt den Fokus?
Das Wichtigste im Fussball ist die Motivationsausdauer. Grosse Spieler können sich jeden dritten Tag wieder von selbst motivieren und sind nie mit sich zufrieden. Das habe ich in den vergangenen Wochen gesehen. Heute hat mir das gefehlt. Da müssen wir wieder hin. Nach den ersten Monaten habe ich sehr viele Erkenntnisse, welche Spieler in welcher Situation mit welchem Druck umgehen können.

Dieses Interview wurde im Rahmen der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Lausanne aufgezeichnet.

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
10
7
22
2
10
13
21
3
10
5
18
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10
-1
17
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10
3
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14
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13
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10
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13
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-4
11
11
10
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9
12
10
-18
3
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