FCB-Sportdirektor tritt zurück
Mit diesem SMS verabschiedet sich Streller!

Marco Streller tritt als FCB-Sportdirektor zurück. «Es sind Sachen passiert, die ich nicht akzeptieren kann», schreibt der 37-Jährige in einem SMS.
Publiziert: 14.06.2019 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2019 um 10:10 Uhr
Marco Streller ist nicht mehr Sportdirektor des FC Basel.
Foto: TOTO MARTI
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Stefan Kreis und Andreas Böni

Marco Streller ist nicht mehr Sportdirektor des FC Basel!

In einem bewegenden SMS, das BLICK vorliegt, informiert der 37-Jährige über seinen Rücktritt: «Es bricht mir s’Herz, euch mitzteile, dass ich per sofort als Sportdirektor zruggträtt… es sind 2-3 Sache passiert, won ich nit chan akzeptiere…. ich dank euch für die letschte zwei joor ihr sind tief in mim Herz. Bitte holet dä Chübel zrugg nach Basel. Ich bin in Gedanke bi euch… Liebe Gruess.»

Es ist das Ende eines Machtkampfes zwischen Streller und Koller, der schon seit Monaten vor sich hinköchelt. «FCB vor dem grossen Knall!» titelt BLICK am 6. Dezember 2018. Nun, nachdem die Lunte sieben Monate lang brannte, kommts zur Explosion.

Streller tritt als Sportdirektor zurück, Koller wird wohl Trainer bleiben. Als Gewinner kann er sich trotzdem nicht fühlen, wie ein Blick auf die Chronologie der Ereignisse zeigt:

Die turbulente FCB-Woche

  • Dienstag 11. Juni
    Die «Basler Zeitung» schreibt, dass Trainer Marcel Koller beim FCB vor dem Aus stehe und mit Rahmen ein Nachfolger bereit stehe. BLICK-Informationen bestätigen, dass sich Streller mit Verantwortlichen des FC Aarau getroffen hat, um über eine Ablöse für den 50-Jährigen zu verhandeln. Hinter dem Rücken von Koller. Der wartet zu diesem Zeitpunkt seit Monaten auf ein öffentliches Bekenntnis der FCB-Führung. Stattdessen wird kurz nach Mittag aus fcb-interner Quelle dessen Entlassung bestätigt. Eine entsprechende Medienmitteilung sei nur noch eine Frage der Zeit. «Koller weg, Rahmen steht bereit», titelt BLICK. Der Trainer selbst weiss von nichts, sein Berater versucht stundenlang erfolglos, die Klub-Bosse zu erreichen.
     
  • Mittwoch, 12. Juni
    Die Verhandlungen um Rahmen ziehen sich in die Länge, der 50-Jährige hat auf dem Brügglifeld noch einen Vertrag bis Juni 2020 und kostet eine Ablöse im sechsstelligen Bereich. Mannschaftsintern wird beim FC Aarau davon ausgegangen, dass Rahmen geht. Der FCB verzichtet weiterhin auf ein öffentliches Statement, Aarau lässt in einer Mitteilung verlauten, dass Rahmen einen gültigen Vertrag besitze.
     
  • Donnerstag, 13. Juni
    Noch immer gehen alle davon aus, dass Rahmen am kommenden Dienstag das erste FCB-Training der neuen Saison leiten wird. «Kann er das?», fragt BLICK. In Basel gehts derweil drunter und drüber. Etliche Spieler wissen noch nicht, wies in der nächsten Saison weitergeht, ob sie zum Trainingsauftakt auf der Matte stehen müssen. Chaos pur. Dass man nicht mit Koller plant, beweist der Fakt, dass der Trainer nicht in den Transfer des paraguayischen Verteidigers Omar Alderete involviert war.
     
  • Freitag, 14. Juni
    Aarau-Sportchef Sandro Burki bestätigt gegenüber der NZZ, dass man mit dem FCB verhandelt habe, Patrick Rahmen aber in Aarau bleibe. Es ist eine Blamage für den stolzen FC Basel. Und eine Ohrfeige für Marco Streller. Der zieht nun die Konsequenzen daraus und tritt nach knapp zwei Jahren als Sportdirektor zurück. Und Koller? Der dürfte zwar gestärkt aus dem Machtkampf herausgehen. Aber auch er ist am Ende kein Gewinner.
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