Sion-Stürmer Nivokazi über aktuelle Verfassung
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«Es läuft gut»:Sion-Stürmer Nivokazi über aktuelle Verfassung

Der Fussball-Büezer kommt von tief unten
Sion-Stürmer plötzlich auf einsamem Karrierehoch

Rilind Nivokazi ist ein Gamechanger beim FC Sion. Mit einem skorenden Stossstürmer, den Sion letzte Saison nicht hatte, gibts kein Zittern um den Ligaerhalt. Gibts auch keine Grenzen?
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Ein Herz und eine Seele. Trainer Didier Tholot sagt über Rilind Nivokazi: «Er ist der Typ Stürmer, den du auf dem Feld lässt, auch wenn er nicht trifft.»
Foto: Pascal Muller/freshfocus

Darum gehts

  • Rilind Nivokazi trifft erneut für Sion gegen YB im Spitzenspiel
  • Nivokazi betont Teamleistung und mentale Stärke trotz Müdigkeit nach Cupspiel
  • Mit acht Toren liegt Nivokazi in der Torjägerliste hinter Bedia und Fassnacht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Und wieder trifft er! Und es ist ein, man kann schon sagen, typisches Nivokazi-Tor. Kreshnik Hajrizi erkämpft sich einen tot geglaubten Ball gegen Fassnacht und Lauper mit Urgewalt, spielt ihn in die Mitte, wo Keller maximal unglücklich aussieht – und Bedia dann gegen den Mittelstürmer zu spät kommt. Mit dem 2:0 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ist das Ding durch, YB nicht mehr in der Lage zu reagieren. Und Rilind Nivokazi (25) kann strahlen.

«Ich denke, diese Zahl lässt sich sehen»

«Wir haben eine echte Teamleistung gezeigt», sagt der Italo-Kosovare. «Kompakt und vereint. Alle mit demselben Gedankengut im Kopf.» Und auch die Müdigkeit wegen des kräftezehrenden Cupspiels am Donnerstag sei kein Thema gewesen. «Es ist uns gelungen, mental drin zu bleiben. Klar war es schwierig. Klar habe ich die Müdigkeit auch gespürt. Aber wenn ich Tore schiesse, geht das wunderbar.»

Und wie er Tore schiesst! Nivokazi steht nun bei acht. Vor ihm liegen in der Torjägerliste bloss noch die beiden Young Boys Chris Bedia und Christian Fassnacht. «Und ich könnte noch zwei, drei mehr haben. Aber ich denke, diese Zahl lässt sich doch sehen für das erste Jahr in der Super League. Es läuft sehr gut. Ich kann nur hoffen, dass es so weitergeht.»

Alleine in den letzten zwei Spielen drei Tore verpasst

Und um die zwei, drei vergebenen Tore zu finden, muss man nicht allzu weit zurückgehen. Da gibts zum Beispiel den in Lugano vor einer Woche vergebenen Penalty. «Ha ha», lacht der Stossstürmer, «das ist einer, klar. Und gegen YB hatte ich vor dem 1:0 eine Riesenchance, die ich einfach machen muss, auch wenn das nach einem Sechzig-Meter-Lauf war. Und danach das annullierte 2:0, das haarscharf offside war.»

YB-Goalie Keller legt Sion-Tor unglücklich auf
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Wo kann denn dieses Sion landen? Klar, unter den ersten sechs. «Das ist auch unser vor der Saison festgelegtes Ziel.» Aber darüber hinaus? «Wenn wir weiter solche Spiele zeigen, kommen wir ganz sicher unter die ersten sechs – und können danach sehr weit kommen.»

In Italien nie über die Serie C hinausgekommen

Gerade mit einem Torgaranten, der letzte Saison in der Challenge League für Fast-Absteiger Bellinzona 18 Tore gemacht hat. Weiter zurück 14 für die U21 des FC Lugano in der Promotion League. Je 5 für Chiasso und Rapperswil-Jona in der derselben Liga. Ein weiteres Jahr zurück 6 Tore für Rappi, auch in der Promotion League.

Und wenn man in den Annalen noch weiter zurückgeht, landet man in der Italien-Zeit, die nicht eben erfolgreich verlaufen ist für einen, der bis und mit U19 die exzellente Juniorenschule von Atalanta Bergamo durchlief. Doch über die Serie C für Lecco und Foggia kam er nie hinaus.

Perugia war früher mausarm

Da, wo er sich heute befindet, sind die einsamen Höhen eines 25-Jährigen, der sich nicht zu schade ist, Drecksarbeit zu übernehmen, sich auch physisch voll und ganz in den Dienst der Mannschaft zu stellen. So wie man das bei einem Jungen erwartet, der im italienischen Niemandsland in Perugia in der Region Umbrien mitten im Stiefel aufgewachsen ist.

Dort, wo es weder Glanz noch Glamour, weder einen Meeranstoss noch eine Landesgrenze zum Ausland gibt. Und wo die Menschen früher mausarme Bauern waren, obwohl die Region tief kulturell geprägt ist. Dort, wo man wirklich lernt, Fussball zu arbeiten. Das prägt.

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Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
16
13
34
2
FC St. Gallen
FC St. Gallen
16
11
28
3
FC Basel
FC Basel
16
7
27
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
16
5
26
5
FC Sion
FC Sion
16
5
24
6
FC Lugano
FC Lugano
16
-1
24
7
FC Zürich
FC Zürich
16
-4
23
8
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
16
4
20
9
Servette FC
Servette FC
16
-4
19
10
FC Luzern
FC Luzern
16
-1
18
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
16
-11
14
12
FC Winterthur
FC Winterthur
16
-24
9
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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