Erst der Sieg gegen den FCZ, nun der Dreier gegen YB. Fünf Tore geschossen und bloss zwei kassiert. Die FCL-Truppe scheint im Vergleich zur Vorrunde wie ausgewechselt. Doch macht Trainer Fabio Celestini wirklich so vieles besser als seine Vorgänger? Gut möglich. Zumindest hat der Lausanner früh erkannt, wo er anpacken muss. Es sind Veränderungen, die auf den ersten Blick gar nicht wirklich auffallen.
Die bedeutendste? Celestini hat gemerkt, wie der Wind weht und kurzerhand David Zibung zurück in den Mannschaftsrat geholt. Hat Zibung unter Thomas Häberli und auch unter René Weiler im letzten Jahr keine grosse Rolle mehr gespielt, darf die Vereins-Ikone (über 500 Spiele für Blauweiss) nun wieder mitreden.
«Ich hatte vor meiner Entscheidung einige Tage Zeit, um zu beobachten, welche Spieler Einfluss und die nötige Mentalität haben. David Zibung beispielsweise war zuvor nicht im Mannschaftsrat. Einer wie er ist jedoch enorm wichtig für das Team», erklärt Celestini. Und er hat Recht. Zibung ist zwar nur noch Ersatz-Goalie, trotzdem hat der 36-Jährige noch viel Einfluss in der Garderobe. Was er sagt, hat Gewicht. Und Zibung brennt darauf. Er will der Mannschaft helfen, sie pushen. Wenn auch nur neben dem Platz.
Celestini hat Eleke im Griff
Doch Celestini hat nicht nur die Luzerner Vereinspolitik schnell verstanden. Er weiss auch, wie er mit leidenschaftlichen und temperamentvollen Kickern umgehen muss, wie er sie weiterbringen und deren Emotionen bündeln kann. Beispiel? Lucas Alves. Von Celestini zum Vize-Captain ernannt. Der Brasilianer sprüht förmlich vor Selbstvertrauen und Spass am Fussball – und sorgt für Stabilität in der Luzerner Abwehr.
Und in der Offensive? Da hat Celestini den FCL wieder potent gemacht. Sogar Sorgenkind Blessing Eleke trifft plötzlich wieder, nachdem er seit September auf ein Liga-Tor warten musste. Nach seinem Treffer gegen YB rennt der Nigerianer zur Trainerbank und nimmt Celestini in den Arm. Sinnbildlich. Die Beiden scheinen sich zu verstehen. Auch wenn es Eleke bisher nicht in Celestinis Startelf geschafft hat. «Er hat eine super Mentalität. Er arbeitet gut. Wir haben keine Probleme. Es können halt nur elf Spieler auf dem Platz stehen. Aber seine Zeit wird kommen», kommentiert Celestini Elekes Situation.
Drei Siege in Serie, zwei unter Celestini. Kann Luzern gestoppt werden? Früher oder später wird die erste Pleite kommen, klar. Aber das tut nichts zur Sache. In Luzern wird wieder Fussball gespielt. Das Team hat einen Plan. Einen Celestini-Plan.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 22 | 26 | 40 | |
2 | FC Lugano | 23 | 7 | 39 | |
3 | FC Luzern | 22 | 6 | 36 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 23 | 10 | 35 | |
5 | BSC Young Boys | 23 | 6 | 34 | |
6 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
7 | FC Zürich | 22 | -1 | 33 | |
8 | FC St. Gallen | 22 | 6 | 32 | |
9 | FC Sion | 23 | -5 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 23 | -9 | 22 | |
11 | Yverdon Sport FC | 23 | -18 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 22 | -30 | 14 |