Darum gehts
- Servette bleibt robust und hält den Druck von YB aus
- Trainer Häberli betont die Qualität und Lockerheit des Teams
- Servette hat 30 Millionen Franken Budgetunterschied zu YB
Robust ist die Genfer Equipe. Körperlich und mental gleichermassen. In Luzern haben die Westschweizer im Finish beim 4:3-Erfolg einen wilden Schlagabtausch schadlos überstanden. Und den Druck des entthronten Titelträgers YB hält die Mannschaft von Trainer Thomas Häberli ebenfalls bemerkenswert gut aus.
Mit dem 6:2 der Berner gegen den neuen Champion FCB geht der Zweitklassierte gut um. «Es ist zwar unglaublich, dass die Spiele der letzten zwei Runden nicht gleichzeitig angepfiffen werden, aber wir haben uns auf uns konzentriert. Die Qualität stimmt bei uns, die Lockerheit ist ebenfalls da», bilanziert Häberli vor dem Showdown im Léman-Derby gegen Lausanne am kommenden Samstag.
Keeper Joël Mall taxiert die Ausgangslage ähnlich: «Wir wollten im letzten Spiel alles in den eigenen Füssen haben und wollen die Saison auf Platz 2 abschliessen.» Dann erst sei es eine «sehr, sehr gute Spielzeit». Die Nummer 1 der Genfer kennt die Träume und Wünsche der Genfer Anhänger: «Die Erwartungen sind sehr hoch. Die Realität deckt sich nicht immer unbedingt damit.» Das 1:5 in Basel hat Mall nicht vergessen.
Weilers Transferbudget-Hinweis
Servette hat auf den Zusammenbruch beim FCB mit Gelassenheit reagiert. Die allseits erwünschte Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation rückt näher. Der Vorsprung auf YB beträgt weiterhin zwei Punkte. Bei einem Remis von Servette und gleichzeitig einem Sieg der Berner würde sich YB noch an den Westschweizern vorbeischieben.
Den Druck schieben die Grenats trotzdem gerne den Young Boys zu – anders ist Häberlis Ansage nicht zu interpretieren: «YB muss unbedingt die Champions-League-Qualifikation spielen, wir dürfen.» Im Wankdorf wirtschaften sie mit rund 60 Millionen Franken, am Genfersee mit der Hälfte.
Sportchef René Weiler gefallen der Kurs und die Resultate seit dem Jahreswechsel: «Gemessen an den Möglichkeiten von drei, vier anderen Vereinen ist das top. Zudem hatten wir für diese Spielzeit kein Investitionsbudget für Transfers, wir konnten uns primär Ergänzungen leisten.» Die Förderung des hauseigenen Tafelsilbers gelingt immer besser. Tiemoko Ouattara (19) und Keyan Varela (19) finden den Tritt spürbar. «Das ist Thomas und mir hervorragend gelungen.»