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Grosse Gala in Hamburg: Murat Yakin begrüsst Julian Nagelsmann nach der EM-Gruppenauslosung.

Foto: TOTO MARTI

Murat Yakin hat intensive Tage hinter sich. Der Nati-Trainer musste nach dem verpassten Gruppensieg in der EM-Qualifikation viel mediale Kritik einstecken. Yakin taxierte es als eine Art von gezielter Abrechnung gegenüber seiner Person, kündigte aber dennoch eine grosse Analyse der vergangenen zehn Spiele an. «Ich habe alles niedergeschrieben, das war sehr spannend für mich», sagt Yakin.

Herausgekommen ist ein dickes Dossier, das die Führung des SFV offenbar davon überzeugte, dass Yakin seinen Vertrag bis zum Ende der Euro 2024 erfüllen darf. «Ich habe nichts anderes erwartet», sagt Yakin kurz und knapp. Mehr als dieses verhaltene Vertrauensvotum ist dem Verband auch nicht zu entlocken. Dennoch ist Nati-Direktor Pierluigi Tami froh, dass das Thema vorerst vom Tisch ist. «Wir sind sehr glücklich, dass wir die Auslosung hier in Hamburg in Ruhe geniessen durften», so Tami.

Yakin will die Zügel anziehen

Dabei hatte er selbst den Druck auf Yakin während der enttäuschenden Endphase der EM-Qualifikation erhöht. Drei Unentschieden gegen Belarus, Israel und dem Kosovo – und zuletzt noch die Pleite gegen Rumänien. Dazu noch die gereizte Gemütslage von Granit Xhaka. Der Nati-Captain echauffierte sich über mangelndes Engagement im Training und stellte auch seine offensive Position auf dem Feld wiederholt infrage.

Nati-Programm bis zur Euro 2024

Nur einen Tag nach der EM-Auslosung ist die SFV-Delegation von Hamburg nach Düsseldorf geflogen. Weil die Nati an der Euro 2024 gleich zweimal in Köln spielt, wird sich die Schweiz im Grossraum des Ruhrpotts einen geeigneten Ort für das Camp aussuchen. Murat Yakin und Pierluigi Tami nehmen dabei gleich zwei Locations unter die Lupe. Zu definieren sind auch noch die Testspiele bis zum EM-Start. Im März (zwei Spiele) sind Duelle gegen Dänemark (nur noch Details fehlen) und die Türkei im Gespräch. Nach der Bekanntgabe des EM-Kaders sind zwei weitere Testspiele geplant – das zweite davon findet in Schweiz gegen Österreich statt. Das hat Ösi-Teamchef Ralf Rangnick vermeldet.

Der offizielle Ball der EM 2024

IMAGO/PA Images

Für Yakin ist nach eingehender Selbstreflexion klar, dass die Misstöne während der Qualifikation nun Konsequenzen haben müssen. «Ich habe bei meiner Analyse herausgespürt, wo jetzt die Prioritäten liegen. Ich werde Massnahmen treffen und Veränderungen vornehmen», sagt Yakin, «wir müssen die Zügel anziehen». Es geht hier um Disziplin und eine atmosphärische Anpassung zwischen Spielern und Staff. «Klar ist, dass wir beim Personal über die Bücher müssen», sagt Yakin.

Wechselt Assistent Cavin zu Lausanne?

Erste Priorität hat die Installation einer Person, die als Brückenbauer die Bindung im Team verstärkt und seine Rolle offiziell als Assistenztrainer lebt. Tami hatte den bisher unbekannten Mister X schon vor einem Jahr vorgeschlagen. Jetzt ist Yakin bereit, frisches Blut ins Boot zu holen. Über die Personalie hält sich der Verband noch bedeckt. Vom Profil her ist aber von einem ehemaligen Spieler die Rede. Yakin: «Wir werden das zuerst gemeinsam anschauen und dann gute Entscheidungen treffen.»

Infrage steht dabei nun die Position von Vincent Cavin, der nicht an der EM-Auslosung in Hamburg dabei war. Seit einigen Tagen ist bekannt, dass der aktuelle Assistenztrainer ein Angebot von Lausanne als Sportchef wahrnehmen könnte. Der Posten ist seit dem Aufstieg in die Super League vakant. Im Sommer sagte Lausanne-CEO Leen Heemskerkes dazu: «Auf lange Sicht braucht ein Verein wie Lausanne einen Sportdirektor.»

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