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Noch ist der Superstar der Ungarn entspannt: Dominik Szoboszlai.

Foto: keystone-sda.ch

Ungarn hat einen absoluten Topstar in seinen Reihen. Dominik Szoboszlai (23)! Marktwert: geschätzte 75 Millionen. Der zweitbeste aus dem Kader unseres ersten EM-Gegners, Linksverteidiger Milos Kerkez (20) von Bournemouth, wird auf 20 Millionen geschätzt. Zum Vergleich: Die Schweizer Nummer eins, Manuel Akanji (28. Manchester City), auf 45 Millionen. BVB-Keeper Gregor Kobel (26) auf 40!

Kein Wunder gehts bei Ungarn fast nur um den Captain und Mittelfeldspieler von Liverpool. Als er beim letzten Test der Magyaren gegen Israel (3:0) in der 57. ungeplant raus musste und danach mit dick einbandagiertem Oberschenkel in den Teamcar stieg, war die Sorge riesig. Doch schon am Sonntag gab der Mann aus Szekesfehervar Entwarnung: «Ich hatte steife Beine, die Muskeln waren wohl leicht verhärtet. Da wollte ich kein Risiko eingehen und ging runter.» Die Untersuchungen danach ergaben laut dem Spieler nichts Spezielles.

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Am Montag sind die Ungarn in ihrem Basecamp in Weiler-Simmerberg angekommen, ein Markt mit 6500 Einwohnern im Regierungsbezirk Schwaben in Bayern, direkt an der Grenze zum österreichischen Bundesland Vorarlberg und zwanzig Kilometer vom Bodensee entfernt. Das erste Training auf deutschem Boden gabs aber erst am Dienstag. Szoboszlai trainierte voll mit, von Minute eins bis zum Schluss. Alles gut also mit seinem Oberschenkel.

Zuvor erledigte er seine Pflicht und gab an der ersten Medienkonferenz einige interessante Statements ab:

Über die Nervosität vor dem ersten EM-Spiel gegen die Schweiz

«Ich frage mich selber, wie ich mich am Samstag fühlen werde, wenn wir das Hotel in Richtung Stadion verlassen. Im Moment spüre ich keine zusätzliche Nervosität.»

Über die Chancen Ungarns

«Wir müssen das Beste aus dem machen, was wir gut können. Wenn wir von der ersten Minute an mit unserer typischen Einstellung spielen, können wir Grosses erreichen.»

Über die deutsche Nationalmannschaft

«Die Deutschen zeichnen sich durch ein sehr starkes Kader und eine Siegermentalität aus, aber auch wir haben in dieser Hinsicht in letzter Zeit sehr gut gearbeitet. Wir sind nicht hier, um Spiele zu spielen, wir wollen weiterkommen. Also streben wir auch gegen Deutschland ein positives Ergebnis an.»

Über die schwierigste Zeit in seiner Karriere, das Verpassen der EM 2021, die teilweise in Ungarn stattfand

«Das war mental schon hart. Zumal wir mit Frankreich, Deutschland und Portugal Guppengegner hatten, gegen die zu spielen ein Vergnügen gewesen wäre. Unter dem Strich brauchte ich aber diese Erfahrung wohl, um nun noch stärker hier zu sein.»

Über seine erste Saison in der Premier League

«Es ist eine körperlich anstrengende Meisterschaft mit vielen guten Mannschaften, vielen Spielen und wenigen Pausen, daher war die erste Saison ziemlich hart. Dass ich in den letzten vier Spielen auf der Bank sass und nur einige Einsatzminuten hatte, hat mir keinen Knick versetzt. Man muss immer das Positive sehen. Und das war, dass so die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung vor der EM geringer war.»

Darüber, dass er der jüngste Captain in der Geschichte der Europameisterschaft ist

«Ich habe das erst vor zwei oder drei Tagen erfahren. Es ist ein grossartiges Gefühl, eine grosse Ehre, und ich muss auch Trainer Marco Rossi dafür danken, dass er mir die Captainbinde anvertraut hat.»

Was ihm ein Top-Turnier wert ist

«Der Coach hat uns mehrmals gefragt, wie viel wir für eine unvergessliche Euro bezahlen würden. Nun, jeder würde tief in seine eigene Tasche greifen. Aber so läuft es natürlich nicht. Es geht um Leistung, nicht um Geld.»

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