Nati fährt gegen die Ukraine einen Forfait-Sieg ein!
1:37
SFV-Generalsekretär Breiter:«Hätten lieber 3 Punkte auf dem grünen Rasen gehabt»

Uefa hat entschieden
Nati fährt gegen die Ukraine einen Forfait-Sieg ein!

Weil die ukrainische Nationalmannschaft wegen eines Corona-Falls in Quarantäne gesteckt wurde, musste der Nations-League-Abstiegskracher in Luzern kurzfristig abgesagt werden. Jetzt hat die Uefa Stellung bezogen: Die Nati feiert einen Forfait-Erfolg!
Publiziert: 25.11.2020 um 17:11 Uhr
|
Aktualisiert: 06.12.2020 um 16:52 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Dürfen sich hinter ihrer Maske über den Ligaerhalt freuen: SFV-Direktor Pierluigi Tami und Nati-Coach Vladimir Petkovic.
Foto: TOTO MARTI

Forfait-Sieg, Losentscheid oder Neuansetzung? Eine Woche liess sich die Uefa Zeit, fürs weitere Vorgehen im Fall der abgesagten Partie Schweiz – Ukraine vom 17. November einen Entscheid zu fällen.

Jetzt ist er da: Die Nati fährt den Forfait-Sieg ein! Und schafft so in der Nations-League-Division A den Klassenerhalt, ohne ein einziges Spiel auf sportlichem Weg gewonnen zu haben.

«Wir haben den Entscheid zur Kenntnis genommen. Die Uefa hat für die Nations League in dieser besonderen Zeit im Vorfeld verbindliche Regeln festgelegt und diese im August allen Verbänden mitgeteilt. Basierend auf diesen Regeln ist dieser Entscheid nun gefällt worden. Natürlich hätten wir uns noch mehr über drei gewonnene Punkte auf dem Platz im vorgesehen Länderspielfenster letzte Woche gefreut. Wir wären dafür bereit gewesen. Jetzt hat die Uefa entschieden und wir freuen uns, dass die Nati auch zukünftig in der Liga A der Nations League mitspielen kann », so Robert Breiter, Generalsekretär des SFV.

Dieser Entscheid wird bei den Ukrainern wohl aber für mächtig Ärger sorgen. Sie hatten stets den Standpunkt vertreten, die Vorgaben der Uefa (13 gesunde Spieler) erfüllt zu haben. Der Luzerner Kantonsarzt legte den Fall allerdings anders aus: Er steckte die gesamte ukrainische Delegation im Hotel Radisson blu in Luzern in Quarantäne – dies nachdem ein einzelner Spieler neu positiv auf Corona getestet worden war (dazu gab's noch drei ältere Fälle). Eine der Begründungen: Dass sich insgesamt neun Mitglieder der Ukraine-Delegation über die vorhergehenden Tage angesteckt hatten.

Ukrainer wollen ans CAS

Am Uefa-Entscheid änderte letztlich auch jene Tatsache nichts, dass nach der Rückkehr in die Heimat sämtliche Spieler und Staff-Mitglieder negativ getestet worden waren.

Trotzdem: Die Ukrainer können jetzt von einer Rekursmöglichkeit Gebrauch machen. Yuriy Zapisotsky, Vize-Präsident des ukrainischen Fussballverbands, sagt auf der Homepage: «Der ukrainische Fussballverband ist kategorisch nicht einverstanden mit dem Entscheid und hat die Absicht, den Fall an den Court of Arbitration for Sports (CAS, Anm.d.Red.) in Lausanne weiterzuziehen.»

Fall Klaksvik als Vorbild

Ob's was nützt, steht auf einem anderen Blatt Papier. Denn ein Präjudiz-Urteil des CAS darf den Schweizern Hoffnung machen. Färöer-Klub Klaksvik profitierte im August in der Champions-League-Quali davon, dass bei Gegner Slovan Bratislava mehrere Spieler positiv auf Covid-19 getestet wurden. Zuerst in der Heimat. Dann auch auf den Schafinseln.

Die Uefa verschob die Partie um zwei Tage, gab den Slowaken die Möglichkeit, Ergänzungsspieler einzufliegen. Doch am Spieltag gabs wieder einen positiven Test. Die lokalen Behörden verhängten Quarantäne über das gesamte Team. Klaksvik gewann forfait. Und spielte in der nächsten Runde gegen YB. Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne lehnte danach die Beschwerde von Slovan ab. (red)

Glück gehabt!

Ein Kommentar von Andreas Böni, BLICK-Fussball-Chef

Die Nati gewinnt Forfait gegen die Ukraine. Es ist schön, dass sie in der Gruppe A bleibt, obwohl sie auf dem Rasen kein einziges Spiel gewonnen hat. Aber man muss sagen, die Schweiz hat unglaubliches Glück gehabt.

Und zwar schlicht und einfach mit der Wahl des Hotels. Rund um die Corona-Erkrankung von Nati-Verteidiger Silvan Widmer und dem Athletik-Trainer befand man sich in Pratteln.

Pratteln liegt im Kanton Baselland, und jener Kantonsarzt entschied, dass man nur die beiden Erkrankten isolieren müsse.

Wäre die Nati, und das tat sie oft in der Vergangenheit, in der Stadt Basel im Swissotel abgestiegen, hätte alles ganz anders ausgesehen. Dann hätte es gut sein können, dass die ganze Mannschaft in Quarantäne gesteckt worden wäre. Wie es dem FC Basel passierte, nachdem ein einziger Fall aufgetreten war.

Dann hätte es kein Spanien- und schon gar kein Ukraine-Spiel gegeben. Dann hätten der Nati zwei Forfait-Niederlagen gedroht.

Knapp 10 Kilometer liegen die Hotels, die nun über den Abstieg aus der Nations League entscheiden, auseinander!

Doch nun ist es gut gekommen aus Schweizer Sicht. Auch wenn man sagen muss: Dass die Ukrainer, die von einer Schweizer Behörde in Quarantäne geschickt werden, dann Forfait verlieren - fair ist das definitiv nicht. Aber das muss nicht das Problem der Nati sein.

Ein Kommentar von Andreas Böni, BLICK-Fussball-Chef

Die Nati gewinnt Forfait gegen die Ukraine. Es ist schön, dass sie in der Gruppe A bleibt, obwohl sie auf dem Rasen kein einziges Spiel gewonnen hat. Aber man muss sagen, die Schweiz hat unglaubliches Glück gehabt.

Und zwar schlicht und einfach mit der Wahl des Hotels. Rund um die Corona-Erkrankung von Nati-Verteidiger Silvan Widmer und dem Athletik-Trainer befand man sich in Pratteln.

Pratteln liegt im Kanton Baselland, und jener Kantonsarzt entschied, dass man nur die beiden Erkrankten isolieren müsse.

Wäre die Nati, und das tat sie oft in der Vergangenheit, in der Stadt Basel im Swissotel abgestiegen, hätte alles ganz anders ausgesehen. Dann hätte es gut sein können, dass die ganze Mannschaft in Quarantäne gesteckt worden wäre. Wie es dem FC Basel passierte, nachdem ein einziger Fall aufgetreten war.

Dann hätte es kein Spanien- und schon gar kein Ukraine-Spiel gegeben. Dann hätten der Nati zwei Forfait-Niederlagen gedroht.

Knapp 10 Kilometer liegen die Hotels, die nun über den Abstieg aus der Nations League entscheiden, auseinander!

Doch nun ist es gut gekommen aus Schweizer Sicht. Auch wenn man sagen muss: Dass die Ukrainer, die von einer Schweizer Behörde in Quarantäne geschickt werden, dann Forfait verlieren - fair ist das definitiv nicht. Aber das muss nicht das Problem der Nati sein.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Finnland
Finnland
4
0
7
2
Niederlande
Niederlande
2
10
6
3
Polen
Polen
3
2
6
4
Litauen
Litauen
3
-1
2
5
Malta
Malta
4
-11
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
3
3
9
2
Österreich
Österreich
2
5
6
3
Rumänien
Rumänien
4
4
6
4
Zypern
Zypern
3
-1
3
5
San Marino
San Marino
4
-11
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
4
11
12
2
Israel
Israel
3
1
6
3
Italien
Italien
2
-1
3
4
Estland
Estland
4
-3
3
5
Moldawien
Moldawien
3
-8
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
4
4
8
2
Wales
Wales
4
4
7
3
Belgien
Belgien
2
1
4
4
Kasachstan
Kasachstan
3
-1
3
5
Liechtenstein
Liechtenstein
3
-8
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
3
6
9
2
Albanien
Albanien
4
1
5
3
Serbien
Serbien
2
3
4
4
Lettland
Lettland
3
-2
4
5
Andorra
Andorra
4
-8
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
4
3
9
2
Kroatien
Kroatien
2
11
6
3
Montenegro
Montenegro
3
1
6
4
Färöer
Färöer
3
-1
3
5
Gibraltar
Gibraltar
4
-14
0
Qualifiziert
Playoffs
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?