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Haris und Amina Seferovic erwarten ihr erstes Kind.

Foto: TOTO MARTI

Michael Wegmann aus Dublin

Einer hat so gar keine Zeit nach dem 1:1 gegen Irland. Wortlos hetzt Nati-Stürmer Haris Seferovic (27) an den wartenden Journalisten vorüber. Minuten später verrät Trainer Vladimir Petkovic an der Pressekonferenz den Grund für Seferovics raschen Abgang. «Haris fliegt nach Hause, da er in den nächsten Stunden Vater wird. Termin war eigentlich bereits letzten Montag, wir hoffen nun alle, dass er rechtzeitig kommt. Ein grosses Dankeschön, dass er trotzdem hier war.» BLICK erreicht Seferovic kurz vor dem Abflug nach Lissabon am Flughafen in Dublin.

Warum waren Sie so in Eile?
Haris Seferovic: Ich musste wirklich stressen. Wir müssen noch vor Mitternacht starten.

Konnten Sie sich eigentlich aufs Spiel konzentrieren? Oder dachten Sie 90 Minuten an Ihre Frau?
Ich war voll und ganz aufs Spiel konzentriert. Nervös bin ich erst jetzt hier am Flughafen. Mir ist bewusst, dass unser Kind jederzeit kommen kann.

Haben Sie nicht mal in der Pause auf Ihr Handy geschaut?
Nein, wirklich nicht. Auch da war ich total ruhig und fokussiert.

Das war keine einfache Partie gegen die kampfstarken Iren.
Sie haben es uns extrem schwer gemacht und standen mit vielen Spielern kompakt hinten. Wir hätten jeweils schneller über die Seiten nach vorne kommen sollen, aber das ist uns einfach nicht gelungen.

Was hätten Sie getan, wenn die Wehen bei Ihrer Frau Amina schon am Donnerstag eingesetzt hätten?
Ich wäre sofort nach Hause geflogen. Unter keinen Umständen will ich die Geburt unseres Kindes verpassen. Kein Mensch will doch die Geburt seines Kindes verpassen! Ich will meiner Frau beistehen und sie so gut es geht unterstützen. Sie soll in diesem Moment sicher nicht alleine sein!

Haben Sie bei den Vätern unter Ihren Nati-Kumpels eigentlich Ratschläge geholt?
Ich habe schon ein bisschen mit Mario (Gavranovic; d. Red.) geredet und ihn gefragt, wie das so ist in den ersten Monaten und so. Aber jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Ich werde erst wissen, was auf mich zukommt, wenn es soweit sein wird. Jetzt muss ich aber los.

Einen guten Flug und viel Glück für die Geburt.
Danke! Der Flug nach Portugal wäre sicher noch angenehmer gewesen mit drei Punkten im Gepäck. Aber es wollte nicht sein. Ich bin aber sicher, dass wir die nötigen Punkte noch holen werden.

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