Petkovic macht die Schotten dicht
Schweizer Nati sperrt Fans aus!

Diese Woche können Nati-Fans nicht eine Minute ihren Idolen beim Trainieren zusehen. Auch auf der Reise nach Dublin werden Coach Petkovic und seine Spieler abgeschottet.
Publiziert: 04.09.2019 um 09:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2019 um 14:58 Uhr
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Die Schweizer Fans bekommen nicht viel von der Nati zu sehen.
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann aus Dublin

Wer sich ein Autogramm von Nati-Youngster Denis Zakaria oder ein Selfie mit Goalie Yann Sommer wünscht, der hätte letzte Woche nach Gladbach reisen sollen. Da kommen die Fans ihren Helden nach quasi jedem Training sehr nah. Rücken Sommer, Zakaria und ihre Kollegen in die Nati ein, schauen Nati-Fans in die Röhre. Sie kommen kaum in die Nähe ihrer Stars.

Die Nati trainiert hinter verschlossenen Türen. Jeden Tag. Am Montag und Dienstag im Letzigrund. Am Mittwoch und Freitag in Dublin. Am Samstag dann auch in Montreux.

Hilft die Ruhe wirklich?

Trainer Vladimir Petkovic macht die Schotten dicht und schirmt seine Spieler von der Öffentlichkeit ab. Warum? «Zwischen dem Eintreffen der Spieler am Montag und dem Abflug nach Dublin lagen etwas mehr als 24 Stunden. In dieser kurzen Zeitspanne galt es, möglichst effizient zu arbeiten und uns optimal auf das Spiel in Irland vorzubereiten – was letztlich auch im Sinne der Fans ist», sagt der Medien-Verantwortliche Stefan Baumgartner. «Wenn wir öffentlich trainieren, möchten wir uns im Anschluss – wie bereits in der Vergangenheit geschehen – auch Zeit für die Fans nehmen und ihnen etwa für ihre Unterstützung zurückgeben können. Das wäre diesmal nicht gewährleistet gewesen.»

Die Spieler seien konzentrierter bei der Sache, wenn keine Fans anwesend sind, hat Petkovic einst gesagt.

«Haben die Spieler nicht gesehen»

Doch auch abseits des Trainingsplatzes werden die Fussballer abgeschottet. Die Anhänger, welche sich einen der exklusiven Sitze im Nati-Charter leisten, bekommen die Nati-Stars kaum zu sehen.

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Sie zahlen fürs Arrangement rund 1600 Franken, doch als der Nati-Tross im Bus vorfährt, sitzen sie mit den Medienvertreter längst in der Swiss-Maschine. Während des Flugs wird der Vorhang gezogen.

Nach der Landung dasselbe, nur in umgekehrter Reihenfolge: Erst verlässt die Nationalmannschaft die Maschine, dann ihre Fans. Ein Nati-Fan am Gepäckband: «Deprimierend, wir haben die Spieler nicht gesehen.»

Wie machen es eigentlich unsere Nachbarn? In Österreich ist der Grossteil der Trainings für Fans und Medien öffentlich.
In Deutschland ist es ein wenig komplizierter. Denn sind die Trainings für die Bevölkerung öffentlich, kommen die Deutschen in Scharen. 30'000 Fans sahen zuletzt dem Team von Jogi Löw in Aachen beim trainieren zu.

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