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Februar in Marbella: Nati-Trainer Nils Nielsen unterhält sich im Trainings-Camp mit Stürmerin Alisha Lehmann.

Foto: TOTO MARTI

Michael Wegmann

Nils Nielsen, wie haben Sie auf die EM-Absage von Alisha Lehmann reagiert?
Nils Nielsen: Ich war überrascht, als sie mir ihren Entscheid mitgeteilt hat. Damit hätte ich nie gerechnet.

Haben Sie versucht, sie umzustimmen?
Nein, Alisha hat mir gesagt, dass sie in ihrer mentalen Verfassung nichts zu einem Erfolg beitragen könne und deshalb nicht dabei sein wolle. Da bin ich hundert Prozent derselben Meinung: Wenn eine Fussball-EM keinen Spass macht, soll man es sein lassen.

Sind Sie enttäuscht?
Nein, eher traurig. Ich bin für alle traurig, die dieses Turnier aus welchen Gründen auch immer verpassen.

Lehmann ist nicht nur Fussballerin, sie ist auch Influencerin. Sind ihr die zwei Jobs zu viel geworden?
Das müssen Sie Alisha fragen. Für mich persönlich ist Influencer ja eigentlich gar kein Beruf. Aber ich bin, was das Internet angeht, auch ein Dinosaurier. Wissen Sie: Bis vor kurzem dachte ich noch, Tiktok sei eine Dating-Website. So à la: Tiktok, die Uhr tickt. Passen wir zueinander oder nicht? (Lacht.) Im Ernst: Ich weiss, dass Alisha viel Geld mit dem Internet verdient und auch viel Zeit dafür investiert. Sie ist jung, sie liebt den Fussball und das Leben. Ob’s zu viel war, weiss nur sie.

Wie schmerzhaft ist ihre Absage aus sportlicher Sicht? Zuletzt hat sie unter Ihnen die Joker-Rolle inne.
Alisha wird uns fehlen, keine Frage. Kommt sie aufs Feld, kann sie in kürzester Zeit viel bewegen. Sie ist schnell, geht ins Eins-gegen-Eins, geht eigentlich immer auf alles oder nichts. Jetzt ist es meine Aufgabe, sie, so gut es geht, zu ersetzen.

Sie haben für die erste Phase der Vorbereitung neun junge Spielerinnen aufgeboten. Einige arrivierte Spielerinnen stossen erst später dazu. Weshalb?
Einige Stammspielerinnen brauchen noch ein paar Tage mehr Erholung. Es ist aber nicht so, dass die jüngeren Spielerinnen nur Platzhalter sind: Drei EM-Plätze sind noch offen: Jede hat die Chance, sich aufzudrängen.

Statt gegen Russland startet die Schweiz nun gegen Portugal. Ein grosser Unterschied?
Nein. Vom Spielsystem her sind die beiden Teams ähnlich. Die Russinnen sind physisch wohl stärker, die Portugiesinnen dafür schneller und technisch besser.

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Jetzt verzichtet sie:So träumte Lehmann im Februar von der EM

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