Frauen-Nati-Stars kritisieren Schwalben im Männerfussball
«Dieses Theater ist nicht auszuhalten»

Unser Nati-Star Lara Dickenmann nervt sich über Showeinlagen im Männerfussball. Und bekommt Rückendeckung von Nati-Kollegin Ana Maria Crnogorcevic und SRF-Expertin Kathrin Lehmann.
Publiziert: 30.01.2019 um 01:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2019 um 07:55 Uhr
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Lara Dickenmann spricht Klartext.
Michael Wegmann und Matthias Dubach

Lara Dickenmann (33) ist die erfolgreichste Fussballerin der Schweiz. Sie ist quasi der Heinz Hermann und Alex Frei des Frauenfussballs. Rekord-Nationalspielerin (135 Länderspiele) und Rekord-Torschützin des Landes (53 Tore). Logisch, ist die zweifache Champions-League-Siegerin Vorbild für Tausende fussballbegeisterte Mädchen.

Lara ist bei einem Treffen ­diverser Sportstars für das Sportmagazin «N°1» mit von der Partie. Auf die Frage von Ski-Olympiasiegerin Dominique Gisin, worauf sie sich vor den Spielen fokussiere, antwortet Dickenmann: «Unterschiedlich. Vielleicht auch auf Kleinigkeiten, zum Beispiel, dass ich nach einem Foul sofort wieder aufstehe.» Wieso? Dickenmann erklärt: «Eine Mutter kam mal mit ihrem vierjährigen Kind an unser Spiel und sagte nachher: Wenn ihr gefoult werdet, steht ihr sofort wieder auf, das ist ein gutes Vorbild für mein Kind. Seither ist das für mich das Wichtigste.»

Und dann spricht Dickenmann aus, was viele fussballspielende Frauen denken: «Ja klar, es gibt Situationen, in welchen du wirklich vor Schmerzen am Boden liegst. Aber dieses Theater beim Männerfussball, dieses Herumrollen und Aufschreien – ich halte das nicht aus.» 

Unterstützung bei der Schwalben-Schelte bekommt Dickenmann von Nati-Kollegin Ana Maria Crnogorcevic. Die 28-Jährige steht bei den Portland Thorns in den USA unter Vertrag. Die 108-fache Nati-Spielerin (51 Tore) sagt: «Man darf natürlich nicht alle Fussballer in einen Topf werfen. Aber zum Beispiel Neymar war an der WM schon extrem, das ist schon zum Fremdschämen. Bei gewissen Fussballern kann man sich schon fragen, ob sie das machen in der Hoffnung, dass der Schiri eher Foul pfeift.»

Frauen spielen ehrlicher

Rückendeckung kriegen die beiden Nati-Stars auch von der langjährigen Nationalspielerin und heutigen SRF-Nati-Expertin Kathrin Lehmann (38): «Da ist ein grosser Unterschied zwischen Frauen- und Männerfussball. Die Frauen spielen ehrlich, sie wollen spielen. Männer dagegen wollen um jeden Preis gewinnen.»

Zu den Showeinlagen im Männerfussball sagt Lehmann: «Jeder Profi weiss doch, dass es zig Kameras im Stadion hat. Würde ich liegen bleiben und im Nachhinein auf den TV-Bildern sehen, dass ich kaum berührt wurde, würde ich mich schämen ...»

Grundsätzlich seien die Regeln ein grosses Problem. «Solange das Liegenbleiben belohnt wird, werden die Männer liegen bleiben. In keiner anderen Sportart wird Schummeln so belohnt wie im Fussball. Schauen Sie sich doch mal den Handball an. Da wird nach einem Foul der Ball hingelegt und weitergespielt.»

Die ehemalige Spitzenschiedsrichterin Nicole Petignat (52) ist hingegen komplett anderer Meinung. «Die Frauen sind auch keine Engel. Ich wurde auch schon von einer Brasilianerin mit einer Schwalbe reingelegt», sagt sie.

Und warum sieht man mehr Schwalben bei den Männern? Petignat pragmatisch: «Der Männerfussball ist schneller, härter, und es geht um mehr Geld.» Lehmann widerspricht: «Auch im Amateurfussball sieht man bei den Männern viele Schauspieler.»

Am Samstag gehts los

Fairplay – Endlich wieder Schweizer Fussball: Am Samstag startet die Rückrunde in der Super und Challenge League. Noch vor dem Auftakt sprechen die Frauen-Stars Dickenmann und Crnogorcevic sowie SRF-Expertin Lehmann aus, was viele Beobachter denken: Das Image des Männer-Fussballs leidet unter den Schauspieleinlagen. Wie die Super-League-Stars darauf reagieren, lesen Sie am Donnerstag auf BLICK. Die Frauen-NLA geht übrigens eine Woche später am 9./10. Februar weiter.

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Deutschland
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Luxemburg
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Nordirland
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Qualifiziert
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Qualifiziert
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Aserbaidschan
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Frankreich
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Irland
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Niederlande
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Polen
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Litauen
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Malta
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Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
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Bosnien und Herzegowina
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9
2
Österreich
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Rumänien
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Zypern
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San Marino
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Qualifiziert
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Gruppe I
Mannschaft
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Norwegen
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Israel
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Italien
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Estland
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Gruppe J
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Nordmazedonien
Nordmazedonien
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Wales
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Belgien
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Kasachstan
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-1
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Liechtenstein
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3
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Qualifiziert
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Gruppe K
Mannschaft
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1
England
England
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Albanien
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1
5
3
Serbien
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Lettland
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Andorra
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Qualifiziert
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Gruppe L
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Tschechien
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Kroatien
Kroatien
2
11
6
3
Montenegro
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4
Färöer
Färöer
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5
Gibraltar
Gibraltar
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