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Ernste Blicke. Nati-Trainer Murat Yakin und Xherdan Shaqiri stellen sich vor der Partie gegen den Kosovo den Fragen der Medienschaffenden.

Foto: TOTO MARTI

Alain KunzReporter Fussball

Wie gut ist Xherdan Shaqiri (32) drauf? Er war nach 96-minütigem Schmoren auf der Reservebank in der Budapester Provinz ziemlich angefressen. Mehr als ein «Fragen Sie den Trainer!» gabs da auf Nachfrage nicht. Mittlerweile haben er und Trainer Murat Yakin das Ganze ausdiskutiert. Und Shaqiri wirkt voller Tatendrang! Verlangt, dass das Team nun «liefere und nicht lafere», wie man so schön auf Schweizerdeutsch sage.

«Wir können den ersten Platz immer noch erreichen. Aus eigener Kraft. Das ist das Wichtigste. Aber wir müssen auf dem Boden bleiben. Wir sind immer noch die kleine Schweiz und nicht Deutschland oder Brasilien. Da kann es auch mal passieren, dass es nicht so läuft.»

Shaqiri mit Ticketanfragen überhäuft

Das sagt Xherdan auf Deutsch. Doch dann folgt, weil Fragen auf Albanisch zugelassen werden, Shaq auf Englisch. Immerhin nicht auf Albanisch. Es reichte schon, dass der Mann von Chicago Fire als Dolmetscher amten musste … Und auf Englisch offenbart er, dass es am Ende des Matches gegen Israel nicht ganz so herausgekommen sei, wie es mit dem Coach vor Spielbeginn besprochen worden sei. Also ohne Shaq-Einsatz. Denn es folgt diese unsägliche zweite Halbzeit, in welcher die Schweiz irgendwann nur noch verzweifelt versucht, das 1:0 über die Zeit zu bringen. Und Yakin wollte das nicht mit Shaqiri tun. Aber zum Beispiel mit Andi Zeqiri, der ein Ausfall war. Das war ein Fehler.

Und nun also das Spiel gegen den Kosovo. Drei Viertel des Stadions Kosovaren! Ticketanfragen ohne Ende an Shaq. «Ich habe meinen Eltern vierzig besorgt. Nun schaue ich nach dem Training noch, was ich für meine Kollegen tun kann. Danach schalte ich das Handy aus. Ich habe schliesslich am Samstag ein ziemlich wichtiges Spiel …»

EM-Ticket im zweiten Anlauf sichern

Bei dem er gut ausblenden könne, wie wichtig dieses sei: Er egalisiert den alten Länderspielrekord seines ehemaligen U21-Coaches beim FC Basel, Heinz Hermann, der 118 Spiele hatte. Gespielt wird in seiner Basler Heimat. Es geht gegen das Land, in welchem er geboren wurde und in dem ein Grossteil seiner Familie lebt.

Das Stadion wird in Händen der kosovarischen Diaspora in der Schweiz sein. Und die Schweiz kann sich das EM-Ticket sichern. «Ich will unbedingt gewinnen und am Ende dieses speziellen Spiels jubeln dürfen. Und natürlich: Auch Tore schiessen, weil ich es liebe für die Schweiz Tore zu schiessen. Ich werde jubeln, natürlich. Aber nicht übermässig, das gebietet der Respekt gegenüber dem Kosovo.»

Tönt alles wunderbar. Gemessen an den Worten dürfen sich die Schweizer Nati-Fans auf Samstag, 20.45 Uhr freuen. Nun warten wir bloss noch auf Taten. Oder wie es der gutgelaunte Shaq sagt: «Liefere statt lafere!»

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