Der Nati-Trainer über den Tod seiner Mutter
«Die Yakin-Familie ist stark und hält zusammen»

Am Tag der Nati-Kaderbekanntgabe spricht Murat Yakin erstmals öffentlich über den Tod seiner Mutter Emine. Eine emotionale Sache.
Publiziert: 10.11.2023 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2023 um 18:17 Uhr
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Traurig, aber gefasst spricht Murat Yakin über den Tod seiner Mutter.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Es ist am Freitagmorgen kurz nach halb zehn, als Murat Yakin (49) mit seinem schwarzen Dienstwagen vor dem Haus des Fussballs in Muri bei Bern vorfährt. Der Nati-Trainer steigt aus und unterbricht ein Telefonat, um erste Beileidswünsche entgegenzunehmen.

Yakin wirkt gefasst, auch wenn er die schwierigsten Tage seines Lebens hinter sich hat. Der Tod seiner Mutter Emine, die am Montagabend im Alter von 89 Jahren im Spital in Basel verstarb, hat ihn schwer mitgenommen. Sie war die wichtigste Frau im Leben des Nati-Trainers.

Eine knappe Stunde später lädt der Verband im dritten Stock zur Pressekonferenz für die Kader-Bekanntgabe für das Finale der EM-Quali mit den drei Spielen innerhalb von sieben Tagen gegen Israel (in Ungarn), Kosovo (in Basel) und Rumänien (in Bukarest).

Doch die sportlichen Themen sind vorerst nur sekundär, es geht um das Befinden Yakins. Auch hier ist er gefasst. Er spricht ruhig und klar: «Es ist ein trauriger Moment. Aber ich verspüre eine grosse Dankbarkeit für das, was wir von ihr mitbekommen und von ihr gelernt haben.»

Yakin war bis zum Schluss für die Mutter da

Trotz der Trauer, die jeder in der Familie auf seine Weise verarbeite, gelte es auch, das Ganze zu akzeptieren, so Yakin. Es sei nicht der erste Schicksalsschlag, den er in seinem Leben erleide, auch wenn man diese nicht miteinander vergleichen könne. «Wir sind eine grosse Familie. Wir sind stark und halten zusammen.» Mehr als 50 Mitglieder umfasst die Familie Yakin-Irizik.

Seine Mutter sei tapfer gewesen und habe immer für ihre Kinder gekämpft, so Yakin. «Das haben wir bis zuletzt gespürt.» Er sei glücklich, dass er mit der Familie die letzten Momente mit ihr habe verbringen dürfen. Nicht im Spital in Basel mit dabei sind Hakan Yakin und zwei Halbbrüder des Nati-Trainers. In der Nacht auf Sonntag hatte Emine einen Zusammenbruch erlitten und musste auf der Intensivstation behandelt werden. Weniger als 48 Stunden später ist sie gestorben.

Der Nati-Trainer pflegte einen sehr engen Kontakt zu seiner Mutter. Auch in den letzten Monaten, als es Emine gesundheitlich bereits nicht mehr gut ging, hat sich Murat immer wieder um sie gekümmert. Er begleitete sie zu ärztlichen Untersuchungen oder zur regelmässigen Dialyse, da sie an einer Nierenunterfunktion litt.

«Das Leben geht weiter»

Emine hatte ihn und seinen jüngeren Bruder Hakan alleine grossgezogen, da sie sich früh vom Vater der beiden trennte. Murat, als älterer der beiden Brüder, hatte schon in jungen Jahren viel Verantwortung übernehmen müssen. Bereits als Kind hatte er seine Mutter auf Behördengänge begleitet.

«Gerade in unserer Kultur hat die Mutter eine sehr wichtige Rolle», sagt Yakin. «Sie hat uns in allen Belangen unterstützt.» Aber sie sei eben nicht nur Mutter, sondern auch ein grosser Fussball-Fan gewesen. Bereits in der Kindheit wurden er und sein Bruder von der Mutter auf den Fussball-Platz begleitet. Auch später war Emine, wann immer möglich, bei ihren Söhnen mit dabei und erlangte dadurch auch landesweit Berühmtheit.

Nun stehen für den Nati-Trainer sportlich wichtige Tage an, womöglich die wichtigsten seiner Trainer-Laufbahn. In den nächsten zwei Wochen geht es um das EM-Ticket für die Schweiz und um seinen Job als Nati-Trainer. «Der Fokus liegt auf der Zukunft, die Konzentration gilt den kommenden Tagen», so Yakin. «Denn das Leben geht weiter.» Dies – so Yakin – sei auch im Sinne seiner Mutter.

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