Der Aufstieg der Fussball-Nati
Als Alain Sutter Zürich lahmlegte

Warum wir nach der 1:4-Niederlage gegen die Spanier mit der Nati hart ins Gericht gehen, hat auch mit den Helden von 1994 zu tun.
Publiziert: 10.09.2024 um 16:40 Uhr

Auf einen Blick

Die Zusammenfassung von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast.
Alain Sutters Jubel nach dem 1:0-Führungstreffer im WM-Spiel gegen Rumänien bewegt heute noch.
Foto: RDB
1/7
RMS_Portrait_AUTOR_421.JPG
Patrick MäderAutor Blick Sport

Das Warten auf den Anpfiff zum Spiel Schweiz gegen Spanien wurde mir am Sonntagabend versüsst. SRF zeigte die Doku «Unsere Helden 1994 – die Schweiz fährt an die WM». Eine Stunde Nostalgie, in der die gealterten Heroen von damals Einblicke geben in eine emotionsgeladene Zeit des Aufbruchs, der Euphorie, die auch schon wieder dreissig Jahre her ist, doch bis heute nachwirkt.

In Erinnerung gerufen wurde beispielsweise Christophe Ohrel, der heute etwas rundlicher durchs Leben dribbelt. Oder Chappi, der immer noch das zurückhaltende Schlitzohr zu sein scheint, das man als Gegner nie unterschätzen sollte. Oder Alain Sutter, der zugibt, dass er sich im WM-Spiel gegen Rumänien (4:1), das ihn zur Legende machte, selber überrascht hat. Denn sein rechter Fuss, mit dem er das 1:0 schoss, habe er bis dahin nur zum Einstieg in den Teambus gebraucht. 

Das Ende der ehrenvollen Niederlagen

Noch einmal die Euphorie zu sehen, welche die Nati im ganzen Land damals ausgelöst hat, war wunderbar. Eindrücklich die Bilder aus Zürich, wo der Verkehr nach dem Rumänien-Coup durch freudetrunkene Fussballfans lahmgelegt wurde. Es war das Ende der «ehrenvollen Niederlagen» im Schweizer Fussball und der Beginn eines neuen nationalen Selbstbewusstseins, das sich inzwischen zur Selbstverständlichkeit entwickelt hat.

So ist zu erklären, dass wir gänzlich unzufrieden sind mit dem 1:4 gegen die Spanier. Klar, es gibt viel zu bemängeln, spielten wir doch siebzig Minuten lang mit einem Mann mehr auf dem Feld. Aber genauso sollten wir festhalten, dass wir die stolzen Spanier schliesslich zu einem Fussball gezwungen haben, auf den sie gefühlt in den letzten zwanzig Jahren nicht mehr zurückgreifen wollten und mussten.

Wird der Umbruch zum neuen Aufbruch?

Statt Ballbesitz und gepflegtem Tiki-Taka-Passspiel schlugen sie notgedrungen viele Bälle ganz profan aus der Gefahrenzone, bissen sich wild in die Zweikämpfe, grätschten, kämpften, litten, konterten geschickt und jubelten am Ende, als hätte man gerade einen prestigeträchtigen Pokal gewonnen. So bodenständig und pragmatisch hat man den amtierenden Europameister lange nicht mehr gesehen.

Aber offensichtlich beherrschen die Spanier auch den magiearmen Kampfstil. Effizienter hätte ihr Unterzahl-Spiel nicht sein können. Dass die Erfolgsverwöhnten diesen Sieg gegen die Schweiz als einen grossen Triumph einstufen, sollte uns Mut machen für die nächsten heissen Nati-Spiele im Oktober. Am 12. in Serbien und am 15. in St. Gallen gegen Dänemark. Yakins Team ist im Umbruch, da muss man mit Rückschlägen rechnen. Vielleicht aber entsteht daraus bald der nächste Aufbruch, eine neue Welle der Euphorie.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Liga A, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
2
2
6
2
Kroatien
Kroatien
2
0
3
3
Polen
Polen
2
0
3
4
Schottland
Schottland
2
-2
0
Liga A, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Italien
Italien
3
3
7
2
Frankreich
Frankreich
3
3
6
3
Belgien
Belgien
3
0
4
4
Israel
Israel
3
-6
0
Liga A, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
3
6
7
2
Niederlande
Niederlande
3
3
5
3
Ungarn
Ungarn
3
-5
2
4
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
3
-4
1
Liga A, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Dänemark
Dänemark
2
4
6
2
Spanien
Spanien
2
3
4
3
Serbien
Serbien
2
-2
1
4
Schweiz
Schweiz
2
-5
0
Liga B, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Georgien
Georgien
3
3
6
2
Tschechien
Tschechien
3
0
6
3
Albanien
Albanien
3
-2
3
4
Ukraine
Ukraine
3
-1
3
Liga B, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Griechenland
Griechenland
3
6
9
2
England
England
3
3
6
3
Irland
Irland
3
-3
3
4
Finnland
Finnland
3
-6
0
Liga B, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
3
4
7
2
Österreich
Österreich
3
3
4
3
Slowenien
Slowenien
3
0
4
4
Kasachstan
Kasachstan
3
-7
1
Liga B, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Türkei
Türkei
3
3
7
2
Wales
Wales
3
1
5
3
Island
Island
3
0
4
4
Montenegro
Montenegro
3
-4
0
Liga C, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweden
Schweden
3
5
7
2
Slowakei
Slowakei
3
3
7
3
Estland
Estland
3
-2
3
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
3
-6
0
Liga C, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
2
5
6
2
Kosovo
Kosovo
2
1
3
3
Zypern
Zypern
2
-3
3
4
Litauen
Litauen
2
-3
0
Liga C, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
2
1
4
1
Bulgarien
Bulgarien
2
1
4
3
Nordirland
Nordirland
2
1
3
4
Luxemburg
Luxemburg
2
-3
0
Liga C, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
3
5
7
2
Armenien
Armenien
3
1
4
3
Lettland
Lettland
3
-5
3
4
Färöer
Färöer
3
-1
2
Liga D, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Gibraltar
Gibraltar
2
1
4
2
San Marino
San Marino
2
0
3
3
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-1
1
Liga D, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Moldawien
Moldawien
2
4
6
2
Malta
Malta
2
-1
3
3
Andorra
Andorra
2
-3
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?