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Mit seinem taktischen Schachzug überraschte Murat Yakin im ersten Nati-Spiel die Ungarn.

Foto: Toto Marti

Es ist ein Tanz auf der Rasierklinge. Aber ein grosser Vorteil von Murat Yakins Personal-Poker ist nicht von der Hand zu weisen: Die genaue Voraussage der Startelf im Voraus, wie sie sonst bei vielen Teams (und früher auch bei der Nati) auf der Hand liegt, ist für die Schweiz aktuell fast unmöglich.

Bezeichnend: Ungarn-Trainer Marco Rossi musste nach dem 1:3 gegen die Nati eingestehen, von Yakins Startaufstellung mit Michel Aebischer und Kwadwo Duah auf dem falschen Fuss erwischt worden zu sein: «Wir hatten den Salat!»

Dieses Überraschungspotenzial ist nicht zu unterschätzen. Kann den Schweizern auch gegen nominell stärkere Gegner einen Vorsprung verschaffen, bis diese sich auf Personalwahl und Taktik von Yakin eingestellt haben.

Auch nach innen ist Yakins Unberechenbarkeit nur förderlich. Die Ansage, an der EM Form- und Fitnesszustand der Spieler viel Gewicht zu geben, setzt das Trainerteam konsequent in die Tat um. Das sorgt für dringend nötigen Konkurrenzkampf. Platzhirsche müssen auch im Training Gas geben, vermeintliche Nebendarsteller dürfen mit Hauptrollen liebäugeln. Siehe Duah und Aebischer.

Klar ist aber: Rutscht Yakin auf der Rasierklinge aus, wirds schmerzhaft. Man stelle sich vor, was los gewesen wäre, hätte die Schweiz mit dieser Aufstellung gegen Ungarn verloren. Doch wer gewinnt, hat recht – immer.

Fahrlässig oder genial? Das Schottland-Spiel beantwortet die Frage zu Yakins Personal-Poker aufs Neue.

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