Ardon Jashari über seine hervorragende Saison in Belgien
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«Habe ich nicht erwartet»:Ardon Jashari über seine hervorragende Saison in Belgien

Ardon Jashari über seine Mega-Saison mit Brügge
«Ich weiss, dass ein Top-Klub für mich realistisch ist»

Nach einem überragenden Jahr in Belgien steht Ardon Jashari (22) vor dem nächsten Schritt. Zuvor will der Mittelfeldspieler aber auch in der Nati endlich durchstarten.
Publiziert: 04.06.2025 um 20:51 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2025 um 21:55 Uhr
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Seit fast drei Jahren ist Ardon Jashari (Mitte) immer wieder Teil der Nati.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Ardon Jashari erlebt erfolgreiches erstes Jahr in Belgien als Spieler der Saison
  • Jashari sieht Entwicklung durch professionelleres Umfeld und schnellere, physischere Liga in Belgien
  • Trotz nur zwei Länderspielminuten wird Jashari als möglicher Nachfolger von Granit Xhaka gesehen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ardon Jashari, Sie haben eine unglaubliche Saison hinter sich. Gleich in ihrem ersten Jahr in Belgien sind Sie zum Spieler der Saison gewählt worden. Wie haben Sie selbst ihr erstes Jahr in Brügge erlebt?
Es war eine wirklich tolle Saison. Ich hatte bei meinem Wechsel im letzten Sommer schon die Erwartung, zu Spielminuten zu kommen. Dass es für mich aber gleich so läuft, hätte ich nicht erwartet. Auch dass ich so gut in den Klub integriert werde und die Fans für mich gewinnen konnte, habe ich nicht gedacht. Der Wechsel war rückblickend genau der richtige Weg für mich.

Wie erklären Sie sich ihre beeindruckende Entwicklung?
In Belgien ist alles viel professioneller als in der Schweiz, die Liga ist schneller und physischer. Diese Komponenten haben dazu geführt, dass ich mich mit den Spielen immer weiterentwickelt habe. Man wird auch immer intelligenter auf dem Platz. Gleichzeitig war mein Körper diesen hohen Rhythmus nicht gewohnt. Darum musste ich aufgrund der Belastung für die Länderspiele im März absagen.

Gab es einen speziellen Klick-Moment?
Nein, wenn man eine gelungene Aktion oder ein Spiel hat, in dem man eine Top-Leistung gezeigt hat, dann kann das auch mit Glück zu tun haben. Wenn man das über die gesamte Saison tut, hat es mit der Entwicklung zu tun.

Was ist Ihr persönliches Highlight der letzten Saison?
Als Kollektiv sicher der Cupsieg, mein erster Titel überhaupt. Individuell hatte ich insgesamt eine tolle Saison. Heute wurde bekannt, dass ich von den Fans zum besten Brügge-Spieler der Saison gewählt wurde. Das schätze ich sehr.

Sie haben vor ein paar Wochen in einem Interview erzählt, dass Sie in Belgien in einem Jahr mehr Wertschätzung gespürt haben als in drei Jahren in der Schweiz. Wie ist das zu verstehen?
Ich habe in diesem Jahr nicht nur von meinem Klub und unseren Fans zu spüren bekommen, dass sie mich mögen, sondern auch von gegnerischen Spielern und Trainern. Das war in der Schweiz sicher nicht so. In Belgien haben mir sogar Top-Spieler von anderen Klubs gesagt, dass ich es verdient hätte, zum Spieler der Saison gewählt zu werden.

Der Start in Belgien verlief allerdings etwas holprig. Zu Beginn haben Sie nur wenig gespielt.
Ja, ich hatte am Anfang etwas Mühe. Nicht nur aufgrund des spielerischen Levels, sondern der Gesamtsituation. Ich habe in einem neuen Land mit einer anderen Sprache das erste Mal alleine gewohnt. Ab dem Moment, an dem ich das erste Mal gespielt habe, wusste ich, dass ich jetzt immer wieder abliefern muss. Mental war es kein einfaches Jahr für mich, auch wenn es von aussen nicht so ausgesehen hat. Rückblickend muss ich aber sagen, dass der Wechsel nach Belgien genau der richtige Schritt war.

Es gibt bereits Gerüchte über den nächsten Wechsel.
Gerüchte hat es schon zu meiner Zeit in Luzern gegeben. Für mich zählt immer nur der Moment und dass ich Spiel für Spiel meine Leistungen abrufe. Das war auch jetzt in Belgien so. Auch wenn mich solche Gerüchte natürlich stolz machen.

Wären Sie selbst bereit für den nächsten Schritt?
Als Aussenstehender kann man nach einer Saison einen Wechsel erwarten. Ich weiss aber, dass das mein erstes Jahr im Ausland war. Gleichzeitig möchte jeder Fussballer die Spitze erreichen. Wenn das richtige Angebot kommt, gut. Wenn es in Brügge weitergehen sollte, habe ich aber auch nichts dagegen. Ich bleibe relativ entspannt, was die Zukunft bringt.

Murat Yakin hat gesagt, er würde Ihnen den Sprung zu einem Top-Klub schon jetzt zutrauen.
Dass Murat solche Worte über mich verliert, macht mich stolz. Ich konnte in dieser Saison in der Champions League einige gute Leistungen zeigen. Darum weiss ich selbst, dass ein Top-Klub in einer der grossen Ligen für mich realistisch ist. Auch dort muss man sich zuerst beweisen. Aber ich habe gesehen, dass ich mithalten kann. 

Eigentlich ist es unglaublich, dass Sie erst zwei Länderspielminuten auf dem Konto haben. Geht es Ihnen auch so?
Wenn ich ehrlich bin, gab es in den letzten zwei, drei Jahren schon Momente, in denen ich gerne eingesetzt worden wäre. Aber die Vergangenheit ist Vergangenheit. Und hoffentlich wird die Zukunft besser.

Ihr Verhältnis zur Nationalmannschaft war in den vergangenen Jahren nicht immer einfach.
Ich bin seit über drei Jahren immer wieder Teil der Nationalmannschaft. Ich habe mich damals mit vollem Stolz für die Schweiz entschieden. Wie jeder Spieler, der hierherkommt, möchte ich zu Spielminuten kommen. Es ist aber nicht meine Entscheidung, sondern die des Trainers. Ich kann nur bei meinem Klub und hier im Training alles geben. Wenn die Chance kommt, möchte ich mich aber so gut wie möglich in die Mannschaft integrieren, um zu weiteren Spielminuten zu kommen.

Ardon Jashari ist stolz auf die Vergleiche mit Granit Xhaka.
Foto: TOTO MARTI

Sie werden immer wieder als Nachfolger von Granit Xhaka bezeichnet. Macht Ihnen das Druck?
Nein, diese Vergleiche machen mich stolz. Aber wir sind auf und neben dem Platz verschieden Typen.

Granit Xhaka ist das Gesicht dieser Nati. Wären Sie selbst auch gerne eine Identifikationsfigur?
Ja, ich möchte mit meinen Leistungen als Fussballer und Sportler innerhalb der Schweiz ein Vorbild sein, zu dem junge Kinder aufschauen können. Dafür muss ich mich aber auf und neben dem Platz immer wieder beweisen.

Sie haben aber trotzdem eine besondere Beziehung zu ihm, oder?
Ja, wir hatten von Beginn an einen guten Draht. Er hat mich damals in die Mannschaft integriert. Heute sind wir oft zusammen und sitzen auch beim Essen immer nebeneinander. Ich habe zu Granit sicher eine andere Nähe als zu anderen Spielern. Wenn wir nicht in der Nati sind, haben wir auch ab und zu Kontakt, aber nicht allzu intensiv.

Sie selbst sehen sich nicht als Xhaka-Nachfolger?
Granit ist ein aussergewöhnlicher Spieler, der mit der Nati viele Dinge erreicht hat. Aber ich denke, jeder Spieler ist individuell anders. Ich glaube nicht, dass wir das gleiche Spielerprofil haben. Darum kann ich mir sehr gut vorstellen, gemeinsam mit Granit auf dem Platz zu stehen. Wenn die Chemie so wie am Esstisch ist, kann es nur gut kommen.

Auf welcher Position würden Sie sich sehen?
Das entscheidet der Trainer. Natürlich fühle ich mich im Mittelfeld am wohlsten. Aber ich habe bei Brügge viele Spiele als Allrounder mit vielen Freiheiten gemacht. So konnte ich defensiv mithelfen, aber auch offensiv meine Akzente setzen. Darum kann ich mir auch vorstellen, in der Nati etwas weiter vorne zu spielen.

Zum Abschluss eine Frage zu den USA: Was sind Ihre ersten Eindrücke von diesem Land?
Ich bin zum ersten Mal hier. Alles ist ein bisschen grösser. Aber diese Reise ist eine tolle Erfahrung für uns alle. Ich hoffe natürlich, dass wir nächstes Jahr wieder hier sein werden.

Dieses Interview wurde im Rahmen einer Medienrunde in Salt Lake City aufgezeichnet. 

WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Polen
Polen
2
3
6
2
Finnland
Finnland
2
1
4
3
Litauen
Litauen
2
-1
1
4
Niederlande
Niederlande
0
0
0
5
Malta
Malta
2
-3
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
2
6
2
Rumänien
Rumänien
2
3
3
3
Zypern
Zypern
2
1
3
4
Österreich
Österreich
0
0
0
5
San Marino
San Marino
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
2
7
6
2
Estland
Estland
2
0
3
3
Israel
Israel
2
-1
3
4
Italien
Italien
0
0
0
5
Moldawien
Moldawien
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
3
4
2
Wales
Wales
2
2
4
3
Kasachstan
Kasachstan
2
0
3
4
Belgien
Belgien
0
0
0
5
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
2
5
6
2
Albanien
Albanien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Serbien
Serbien
0
0
0
5
Andorra
Andorra
2
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
2
5
6
2
Montenegro
Montenegro
2
3
6
3
Kroatien
Kroatien
0
0
0
4
Färöer
Färöer
2
-2
0
5
Gibraltar
Gibraltar
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
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