Darum gehts
- Zwei Kairoer Klubs streiten um den Meistertitel und feiern sich selbst
- Al-Ahly trat nicht zum Stadtderby an, Fall liegt beim CAS
- Pyramids FC feierte Meisterschaft trotz 2 Punkten Rückstand auf Al-Ahly
Chaos pur in Ägyptens Hauptstadt. Wie der deutsche «Kicker» berichtet, streiten sich derzeit gleich zwei Kairoer Klubs um den Meistertitel – und beide feiern sich selbst.
Angefangen hatte alles im März, als das Stadtderby zwischen Al-Ahly und Zamalek für einen Eklat sorgte: Al-Ahly, damals noch von Ex-FCB-Trainer Marcel Koller (64) betreut, trat nicht an, weil entgegen der Ankündigung kein ausländischer Schiri das brisante Duell leitete. Stattdessen blieb man der Partie fern – und drohte danach sogar mit einem Liga-Ausstieg.
Die Liga wertete das Derby schliesslich 3:0 für Zamalek, verzichtete aber auf weitere Sanktionen. Zamalek forderte trotzdem einen Punktabzug gegen den Rivalen – ohne Erfolg. Jetzt liegt der Fall beim internationalen Sportgerichtshof CAS.
Partynacht in Kairo
Das heizt die Stimmung weiter an. Besonders beim aufstrebenden Hauptstadtklub Pyramids FC, der am letzten Spieltag deutlich mit 5:1 gegen Cleopatra FC siegte. In der Tabelle zwei Punkte hinter Al-Ahly, feierte Pyramids trotzdem Meisterschaft – in Erwartung eines CAS-Urteils zugunsten von Zamalek, das ihnen den Titel bringen würde.
Experten geben der Beschwerde aber kaum Chancen. Die Meisterschale ging bereits an Al-Ahly – und wohl auch der Titel bleibt dort.
Ganz abgeschlossen ist die Saison dennoch nicht: Al-Ahly reist im Juni zur Klub-WM in die USA (Gruppengegner u.a. Inter Miami und Palmeiras), Pyramids FC kämpft am Sonntag im Champions-League-Final-Rückspiel gegen die Mamelodi Sundowns um den nächsten grossen Pokal. Nach dem 1:1 im Hinspiel stehen die Chancen nicht schlecht – diesmal wäre die Feier sogar offiziell.