Kein Sieg ist süsser als jener des Verlierers. Genau so fühlt sich für Neapolitaner der Gewinn der italienischen Meisterschaft an. Zuletzt schaffte das die SSC Napoli 1990, damals mit Maradona im Kader. Der wird seither verehrt wie Gott. Ein Jahrhundert-Talent, das sich aus der Armut hochgekickt und sich sowie die Süditaliener auf den Fussballolymp gehievt hat.
Der andere grosse Volksheld der Neapolitaner, der Sänger Nino D’Angelo (nicht zu verwechseln mit dem deutschen Nino De Angelo), hat Maradona kürzlich sogar ein Lied gewidmet: «Campiò» heisst das Stück – mehr Liebe geht nicht.
Und nun beweisen die Süditaliener mit dem Gewinn des «Scudetto», dass sie auch ohne Jahrhundert-Talent im Fussball zu den Besten gehören. Ausgerechnet Neapel, der Realität gewordene Albtraum all jener, die Ordnung und Verlässlichkeit brauchen, um sich zu Hause zu fühlen. Diese wunderschöne Stadt der verfallenen Bauwerke, der vergifteten Peripherie und der Camorra, die für das Allermeiste davon die Hauptschuld trägt. Die Stadt, in der das Verlieren zum Alltag gehört angesichts hoher Jugendarbeitslosigkeit und grassierender Korruption.
In Italiens Fussball zeigt sich diese grosse Ungleichheit zwischen globalem Norden und Süden wie unterm Brennglas: Inter, Milan und Juventus Turin machen seit Jahrzehnten die Sache unter sich aus. Aus dem vernachlässigten Süden des Landes schafft es keine Mannschaft, die Party der Privilegierten in der Serie A ernsthaft zu stören. Bis auf Napoli. Der mausarme David hat den reichen Goliaths gerade einen Tunnel geschoben. Verdammt, tut das gut!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 3 | 5 | 9 | ||
2 | 3 | 4 | 9 | ||
3 | 3 | 2 | 7 | ||
4 | 3 | 2 | 7 | ||
5 | 3 | 2 | 6 | ||
6 | 3 | 1 | 6 | ||
7 | 3 | 3 | 5 | ||
8 | 3 | 1 | 4 | ||
8 | 3 | 1 | 4 | ||
10 | 3 | -4 | 4 | ||
11 | 3 | 3 | 3 | ||
12 | 3 | 1 | 3 | ||
13 | 3 | -1 | 3 | ||
14 | 3 | -2 | 3 | ||
15 | 3 | -1 | 2 | ||
16 | 3 | -2 | 2 | ||
17 | 3 | -4 | 2 | ||
18 | 3 | -2 | 1 | ||
19 | 3 | -4 | 1 | ||
20 | 3 | -5 | 1 |
