«Ich bin schockiert»
Serie-A-Legende nimmt Inter-Goalie Sommer in Schutz

Yann Sommer gerät nach zwei vermeidbaren Gegentoren gegen Juventus in die Kritik. Ex-Inter-Torhüter Sébastien Frey verteidigt den Schweizer und betont seine Qualitäten. Trotz Debatten bleibt Sommers Position bei Inter laut Frey unangefochten.
Publiziert: 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 18:35 Uhr
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Für Sébastien Frey ist die jüngste Kritik an Yann Sommer völlig übertrieben.
Foto: IMAGO/Nicolo Campo

Darum gehts

  • Yann Sommer gerät nach zwei vermeidbaren Gegentoren gegen Juventus in die Kritik
  • Sébastien Frey verteidigt Sommer und bezeichnet ihn als grossen Torhüter
  • Frey bestritt 446 Spiele in der Serie A, nur vier Ausländer mehr
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Yann Sommer (36) dürfte sich in dieser Woche in seine Zeit bei Bayern München zurückversetzt gefühlt haben. Zwei vermeidbare Gegentreffer im Derby d’Italia gegen Juventus (3:4) am letzten Wochenende genügten, um ins Kreuzfeuer der Kritik zu geraten. Manche forderten sogar eine sofortige Wachablösung. 

Jetzt meldet sich Sébastien Frey (45) im Gespräch mit Blick zu Wort. Und der frühere Goalie von Inter und Fiorentina nimmt Sommer in Schutz: «Ich bin schockiert», bekennt er. Null Verständnis habe er dafür, wie mit dem Schweizer Inter-Keeper umgegangen wird. «Sagen Sie mir jemanden, der keine Fehler macht. Einen, der in einer Saison nicht ein durchschnittliches Spiel zeigt? Sachliche Kritik ist okay. Aber diesmal ging es zu weit», meint der zweifache Nati-Goalie Frankreichs.

Frey ist in Italien eine Legende

Zwar teilt Frey durchaus die Ansicht, dass Sommer gegen Juve zwei Gegentreffer hätte verhindern können. «Aber leider ist es der heutige Zeitgeist. Ein Fehler und es geht sofort viral und man wird von allen Seiten kritisiert. Ernsthaft: Yann ist ein grosser Goalie. Das hat er überall bewiesen, wo er war.»

Frey, der am Genfersee auf der französischen Seite in Thonon-les-Bains geboren ist, ist im Land des Calcio eine echte Legende. Nur vier Söldner haben in der Geschichte der Serie A mehr Spiele bestritten als der Franzose (446 Spiele, siehe Box). Entsprechend gut kennt er sich aus. Noch heute ist er eng mit Inter verbunden. «Ich habe mich mit Sommers Goalietrainer unterhalten, den ich aus meiner eigenen Zeit noch kenne. Er meinte, Yann sei nach wie vor derselbe: sehr ruhig und gelassen. So wie man ihn kennt.»

Das hat Sommer drei Tage nach dem Juve-Spiel in der Champions League gegen Ajax eindrücklich bewiesen. In der 40. Minute verhindert er mit einer Mega-Tat das 0:1. «Das war eine grossartige Parade, die überhaupt nicht einfach ist. Damit hat er allen gezeigt, welch grosser Keeper er ist.»

«Maximales Vertrauen in Sommer»

Die Goaliedebatte ist scheinbar trotzdem nicht ganz weg vom Tisch. Die «Gazzetta dello Sport» rechnet damit, dass Sommer am Sonntag gegen Sassuolo geschont wird und der Nummer 2 Josep Martinez (27) weichen muss. Von einer Rotation auf der Goalieposition ist Frey allerdings überhaupt kein Fan. «Überall, wo man das versucht hat, ist das schiefgegangen – siehe PSG. Es braucht eine Hierarchie, die kann im Verlauf einer Saison auch geändert werden. Doch jetzt gibt es keinen Grund, daran etwas zu ändern.»

Möglich, dass Inter in einem Jahr über die Bücher gehen wird. Dann endet nämlich Sommers Vertrag bei Inter. Bis dahin werde am Schweizer kein Weg vorbeiführen, ist sich Frey sicher und ergänzt: «Der Klub hat maximales Vertrauen in ihn. Das ist richtig. Solange Sommer da ist, muss er spielen.»

Serie A 25/26
Mannschaft
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