Die sind die Schlüssel zum Titel-Triumph
Hansi flickte den Barça-Scherbenhaufen wieder zusammen

Seit Donnerstag ist es amtlich: Barcelona ist zum 28. Mal spanischer Meister. Es ist der verdiente Lohn einer Dominanz, die auf vielen zusammenpassenden Puzzleteilchen aufgebaut ist.
Publiziert: 16.05.2025 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2025 um 17:22 Uhr
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Pau Victor und Fermin Lopez (unten) fallen sich in die Arme: Der FC Barcelona ist Meister!
Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Darum gehts

  • Hansi Flick führt Barcelona in der ersten Saison direkt zum Meistertitel
  • Junge Spieler wie Lamine Yamal beeindrucken mit herausragenden Leistungen
  • Barcelona gewinnt alle vier Clásicos gegen Real Madrid in dieser Saison
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Cédric HeebRedaktor Sport

Hansi Flick

Der Deutsche ist der Dirigent des Erfolgsorchesters. Im Juli 2024 hat er sein Amt angetreten, zuvor gab es unter Xavi eine Saison ohne Titel, Pleiten in den Clásicos und eine Trennung mit vielen Nebengeräuschen. Flick brachte Ruhe rein und den Erfolg zurück: Er gewann nach nur wenigen Wochen den Supercup, vor kurzem die Copa del Rey und nun die Meisterschaft. Sogar das Quadruple schien möglich, bis im Champions-League-Halbfinal gegen Inter Endstation war. Sein Punkteschnitt über alle 58 Spiele ist beeindruckend: 2,34.

Ja, das Wortspiel ist gesucht, aber es passt: Hansi hat den Scherbenhaufen zusammengeflickt. Und seine grösstenteils jungen Spieler zu Champions geformt. Die spanische Zeitung «AS» titelt: «Flick und seine furchtlosen Kinder.» Und Flick selbst sagt: «Wir sind wie eine Familie. Das habe ich noch nie erlebt.»

Yamal und die jungen Wilden

Und ja, das Team ist jung – sehr jung. Der Altersschnitt aller eingesetzten Spieler in LaLiga liegt bei 24,9. Beispiele gefällig? Pau Cubarsi (18) und Alejandro Balde (21), Marc Casado (21), Pedri (22) und Fermín López (22). Der Jüngste überstrahlt aber alle: Lamine Yamal. Der 17-Jährige hat bereits 104 Profi-Spiele auf dem Buckel und dabei 58 Torbeteiligungen gesammelt (24 Tore, 34 Assists). Es sind Sphären, in denen einst Messi wandelte – der argentinische Zauberfloh brauchte für 58 Torbeteiligungen auf Profistufe 97 Einsätze.

Und wie Messis sind auch Yamals Tore eine Augenweide, wie etwa sein Traum-Schlenzer gegen Espanyol am Donnerstag. «Er hat schon viele solcher Tore geschossen», merkt Flick an. «Er trainiert sie den ganzen Tag. Dieses Goal war perfekt.» Da muss jeder Fussball-Fan, egal ob Barça-Supporter oder nicht, anerkennen: Dieser Junge ist ein Phänomen.

Yamals Traum-Schlenzer sichert Barça den Meistertitel
3:26
Espanyol – Barcelona 0:2:Yamals Traum-Schlenzer sichert Barça den Meistertitel

Raphinha

Den Brasilianer könnte man mit seinen 28 Jahren schon zur alten Garde zählen (sechstältester Spieler im Kader), ist aber in der Form seines Lebens. 59 Torbeteiligungen in 55 Saisonpartien sprechen Bände. Dabei standen die Zeichen im letzten Sommer nach einer durchzogenen Saison auf Abschied: «Ich hatte mentale Probleme. Leute wollten, dass ich den Klub verlasse, da ich nicht gut genug sei.» Er dachte sogar an den Rücktritt, doch Hansi Flick überredete ihn, es nochmals zu versuchen – und machte ihn zum absoluten Schlüsselspieler.

Der Rentner im Tor

Eigentlich war Wojciech Szczesny (36) schon im Ruhestand. Doch dann riss sich Barças Stammgoalie Marc-André ter Stegen die Patellasehne und die Katalanen brauchten eine neue Nummer 1. Der Pole sagte zu, stand aber erst seit Anfang Januar als Stammkeeper zwischen den Pfosten. In 30 Partien blieb er bei fast jeder Zweiten ohne Gegentor, kassierte generell nur deren 36. Er ist einer der Hauptgründe für die grosse Aufholjagd …

Das Traum-Jahr 2025

... denn zu Jahresbeginn sah es gar nicht nach Meistertitel aus. Nach dem 21. Spieltag Ende Januar lag Flicks Team sieben Punkte hinter dem Leader und Erzrivalen Real Madrid zurück. Es folgten 14 Siege aus 15 Ligapartien, dazu ein Remis. Überhaupt hat Barça im Jahr 2025 erst zweimal verloren, beide Male in der Champions League (1:3 gegen BVB, 3:4 gegen Inter).

Vier Clásicos, vier Siege

Gegen diese Traumbilanz kommt auch Real nicht an. Und auch im Direktvergleich schauen die Königlichen in die Röhre. Vier Clásicos gab es in dieser Saison, alle vier gingen an die Katalanen – und wie: 4:0, 4:3, 5:2 und 4:3! Zuvor hatte Barça in der Saison 1982/83 vier Clásicos in einer Saison gewonnen. Kein Wunder antwortet Flick auf die Frage nach seinem Lieblingsmoment der Saison: «Die vier Clásicos gegen Real.»

LaLiga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Barcelona
FC Barcelona
36
61
85
2
Real Madrid
Real Madrid
36
36
78
3
Atlético Madrid
Atlético Madrid
36
31
70
4
Athletic Bilbao
Athletic Bilbao
36
27
67
5
Villarreal CF
Villarreal CF
36
17
64
6
Real Betis Balompie
Real Betis Balompie
36
10
59
7
RC Celta de Vigo
RC Celta de Vigo
36
2
52
8
Rayo Vallecano
Rayo Vallecano
36
-5
48
9
CA Osasuna
CA Osasuna
36
-6
48
10
RCD Mallorca
RCD Mallorca
36
-8
47
11
Valencia CF
Valencia CF
36
-9
45
12
Real Sociedad
Real Sociedad
36
-10
43
13
FC Girona
FC Girona
36
-11
41
14
Sevilla FC
Sevilla FC
36
-9
41
15
Getafe CF
Getafe CF
36
-5
39
16
RCD Espanyol Barcelona
RCD Espanyol Barcelona
36
-11
39
17
Deportivo Alaves
Deportivo Alaves
36
-11
38
18
CD Leganés
CD Leganés
36
-21
34
19
UD Las Palmas
UD Las Palmas
36
-18
32
20
Real Valladolid
Real Valladolid
36
-60
16
Champions League
UEFA Europa League
Conference League Qualifikation
Abstieg
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