Wird Ineos-Deal zum Problem?
ManUtd droht das Champions-League-Verbot

Die Ineos-Gruppe steht vor der Übernahme durch Manchester United. Allerdings könnte der Kauf heftige Folgen haben.
Publiziert: 24.11.2023 um 17:26 Uhr
Der englische Fussball-Gigant Manchester United sucht einen neuen Besitzer.
Foto: imago/PA Images
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Der englische Traditionsverein Manchester United hat wohl bald einen neuen Besitzer. Das Chemieunternehmen Ineos steht kurz vor der Übernahme. 25 Prozent der Aktien will der Milliardär und Ineos-Boss Jim Ratcliffe übernehmen.

Die zuletzt nur noch von Chaos und Enttäuschungen geprägte Ära der Glazer-Familie als Besitzer der Red Devils würde damit zu Ende gehen. Ratcliffe wird darum schon jetzt von vielen United-Fans mit offenen Armen empfangen. Allerdings hätte die Ratcliffe-Übernahme einen Haken. Denn Manchester United würde dadurch auf einen Schlag Teil eines Fussball-Imperiums, zu dem mehrere Klubs gehören. Und das sorgt für juristische Probleme.

Uefa-Reglement als Spielverderber

Schon jetzt ist Ratcliffe mit Ineos bei Fussballklubs involviert. Super-Ligist Lausanne ist einer davon. Ein anderer ist Nizza in der französischen Ligue 1. 

Und da fangen die Probleme an. Dass sich die Waadtländer in absehbarer Zeit für einen Wettbewerb wie die Champions League qualifizieren, ist eher unrealistisch. Nizza hingegen liegt aktuell auf Platz 2 in der Liga und kämpft um den Titel. Sollte sich das Team Ende der Saison für die Königsklasse qualifizieren, hats dort keinen Platz mehr für ManUtd.

Grund dafür ist das Uefa-Reglement bezüglich «Multi-Club-Ownership». Dort ist festgehalten, dass ein Besitzer pro Saison nur jeweils ein Team in den drei höchsten Europacup-Wettbewerben melden kann. Qualifizieren sich mehrere Mannschaften, die dem gleichen Besitzer gehören, so entscheidet die bessere Platzierung in den jeweiligen Ligen.

«So wie die Regeln stehen, ist die Situation klar. Ineos ist Eigentümer von Nizza und wird eine bedeutende Rolle bei der Leitung von United haben. Solange die Vorschriften nicht geändert werden oder Ineos eine seiner Beteiligungen verkauft, können nicht beide Vereine an europäischen Wettbewerben teilnehmen», erklärt eine anonyme Quelle aus Uefa-Kreisen gegenüber der britischen «Sun».

Mit Tricks ists möglich

Mit dem Problem steht Ineos-Boss Ratcliffe aber nicht alleine da. Auch Red Bull ist als Besitzer sowohl bei Salzburg als auch bei RB Leipzig am Ruder. Und die Brause-Teams haben es vorgemacht: Mit ein paar Kniffs und Tricks lässt sich auch mit dem Uefa-Reglement gut leben. 

So ist zuerst Unternehmer Rudolf Thierl aus dem Vorstand der Salzburger ausgetreten, der enge Verbindungen zu Leipzig gepflegt hatte. Auch mehrere Red-Bull-Mitarbeiter mussten ihre Posten beim österreichischen Dauermeister räumen.

Weiter mussten offizielle Verträge über Leihgeschäfte und Kooperationen zwischen Salzburg und Leipzig gekündigt werden. Zudem gabs Anpassungen bei den Statuten, beim Sponsoring, bei Mietverhältnissen – und sogar das Trikotdesign bei Salzburg musste verändert werden.

Machts Ineos wie Red Bull?

Die Massnahmen verfehlten ihre Wirkung nicht: Zwar steckt in beiden Klubs nach wie vor viel Red Bull drin. Die Uefa akzeptiert mittlerweile aber beide Mannschaften in ihren Wettbewerben.

Gut möglich also, dass Ineos ganz genau nach Leipzig und Salzburg schaut und sich von Red Bull inspirieren lässt. Vorausgesetzt natürlich, die Verhandlungen um eine ManUtd-Übernahme kommen wirklich bald zu einem positiven Abschluss. (men)


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Aston Villa
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