Jetzt muss ein ganz besonderer Schachzug her, denkt sich wohl Jose Mourinho, als Tottenham in Southampton in der 77. Minute 0:1 zurückliegt. Seelenruhig wandert er zur gegnerischen Bank – und beugt sich sekundenlang über die Notizen eines Assistenztrainers.
Auf den Spielausgang hat die Spionage-Aktion des Portugiesen allerdings keinen Einfluss, es bleibt beim 0:1. Wie auch! Beim gegnerischen Assistenztrainer, der von Mourinho ausspioniert wird, handelt es sich gemäss englischen Medien um Southamptons Goalie-Trainer Andrew Sparkes.
«Ich war unhöflich, aber unhöflich zu einem Idioten»
So wenig Mourinho die Gelbe Karte zu belasten scheint, die er für seine Aktion kassiert, so wenig versucht er, sich nach dem Spiel beim Gegner zu entschuldigen. Im Gegenteil: Der Star-Trainer geht den Goalie-Trainer wörtlich an!
Als die Journalisten nach dem Spiel wissen wollen, was Mourinho dazu meint, entgegnet er: «Die Gelbe Karte ist fair, weil ich unhöflich war. Aber ich war unhöflich zu einem Idioten.» Die weitere Erklärung: Der Spionage-Aktion Mourinhos soll ein «böses Wortgefecht» mit Goalie-Trainer Sparkes vorausgegangen sein.
Was klar ist: Auf den Frust reagiert Mourinho ganz auf seine Art. Statt herumzubrüllen, wandert er seelenruhig zur gegnerischen Bank. Ebenso ruhig verhält sich der ausspionierte Sparkes – wohl im Wissen, dass ein Goalie-Trainer nicht die ganz grossen taktischen Infos für die Schlussphase in der Hand hält. (str)
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