Mohamed Salah begeistert die Kop mit Selfie-Torjubel
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Beim Spiel zum Meistertitel:Mohamed Salah begeistert die Kop mit Selfie-Torjubel

Verwandlung dank Alex Frei
Sim-Salah-Bim! Vom Chancentod zum Superstar

Beim FCB trifft Mohamed Salah (32) zu Beginn kein Scheunentor, nun krönt er mit Liverpool seine Karriere. Welche Sturm-Legende dem Ägypter Tipps gab. Warum Murat Yakin mit Salah Tandem fuhr. Und was Ex-FCB-Präsident Bernhard Heusler sagt.
Publiziert: 29.04.2025 um 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2025 um 14:31 Uhr
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Mohamed Salah steht mit Liverpool vor seinem zweiten Meistertitel.
Foto: IMAGO/Propaganda Photo
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Stefan KreisReporter Fussball

Es ist ein eiskalter Märzabend, als Mohamed Salahs Stern in der Schweiz zu leuchten beginnt. Mit der ägyptischen U21 gastiert der damals 20-Jährige auf dem Basler Rankhof. Organisiert wird das Spiel vom FC Basel. Weil man mit eigenen Augen sehen möchte, ob die Gerüchte um dieses angebliche Wunderkind auch den Tatsachen entsprechen. Bernhard Heusler, der damalige FCB-Präsident, erinnert sich, als sei es gestern gewesen. «Salah kam erst in der zweiten Halbzeit aufs Feld, deshalb wurden wir zu Beginn schon nervös. Aber schon bei seinen ersten Ballkontakten war klar, was für ein aussergewöhnlicher Spieler er ist. Wir fanden immer, dass unser Aussenverteidiger Joo-Ho Park schnell ist, als er aber ins Laufduell mit Salah musste, wurde uns klar, dass alles im Leben relativ ist.»

Salah ist ein Super-Schnäppchen

Die Basler verpflichten Salah für läppische 1,8 Millionen Franken. Und sie profitieren davon, dass die ägyptische Liga aufgrund schwerer Ausschreitungen zu jenem Zeitpunkt pausiert. Und die Scouts der europäischen Top-Ligen allesamt pennen.

Auf die Fahne schreiben aber will sich Heusler den Transfer nicht. Alle hätten ihren Teil dazu beigetragen. Georg Heitz, Ruedi Zbinden, Adrian Knup und Heiko Vogel. Darauf, dass Salah eines Tages zur Liverpool-Ikone, zum Champions-League-Sieger und zu einem der besten Stürmer der Fussballgeschichte werden wird, hätte damals aber wohl trotzdem keiner gewettet. Weil Salah zwar pfeilschnell ist und mit dem Ball am Fuss kaum zu bremsen, aber halt oft die Kiste nicht trifft. Nur neun Super-League-Tore erzielt der Ägypter in 47 Super-League-Spielen.

Alex Frei, der damals zusammen mit Salah beim FCB spielt, wird in der Saison zuvor mit 24 Treffern Torschützenkönig. Und er gibt dem Jung-Stürmer im Training jenen Tipp, der Salahs Knoten platzen lässt. Es sei egal, wie das Tor falle. Hauptsache, der Ball geht rein. Notfalls auch per Spitzguuge. So wie im legendären Europa-League-Viertelfinal gegen Tottenham, als Salah den FCB mit der Zehenspitze in Führung schiesst. Nach seinem Treffer rennt er schnurstracks in Freis Arme und bedankt sich für den Ratschlag.

Dank Salah zieht der FCB in die Halbfinals ein, trifft dort auf den FC Chelsea. Auch in der Saison darauf spielen die Basler gegen die Blues. Und Salah ist in jenen Spielen derart gut drauf, dass die Londoner den Ägypter im Januar 2014 für knapp 20 Millionen Franken verpflichten. Auch der FC Liverpool ist interessiert. Weil der damalige Chelsea-Trainer José Mourinho aber persönlich bei Salah reinklingelt, wechselt der Linksfuss an die Stamford Bridge. 

Als Salah den FC Basel zum Sieg gegen Chelsea schiesst
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Ein Tor für die Ewigkeit:Als Salah den FC Basel zum Sieg gegen Chelsea schiesst

Via Florenz und Rom nach Liverpool

Dort aber kann er sich nicht durchsetzen und landet via Florenz und Rom doch noch an der Anfield Road. Dort wird Salah zur Ikone, in 397 Pflichtspielen ist er an unglaublichen 357 Treffern direkt beteiligt. Aus dem einstigen Chancentod ist ein Superknipser geworden. Und am Sonntag gewinnt er mit Liverpool seine zweite Meisterschaft. Es ist die Krönung für den ägyptischen König, der zuletzt unter Jürgen Klopp nicht mehr ganz zufrieden schien, nun unter dem neuen Coach Arne Slot aber wieder vor Spielfreude strotzt. 

Dass Salah ein sensibler Typ ist, der Vertrauen braucht, um seine Bestleistungen abzurufen, ist kein Geheimnis. Beim FCB ists Murat Yakin, der den schüchternen Stürmer unter seine Fittiche nimmt. «Ich erinnere mich an ein Training im strömenden Regen, als Yakin Hand in Hand mit Salah die Laufwege abgeschritten ist. Es sah aus wie ein Tandem», sagt Heusler. 

Salah selbst hat nie vergessen, bei welchem Klub er seine ersten Schritte im europäischen Fussball machte. Und er erinnert sich auch Jahre später, als er längst ein Super-Star ist, noch an jene Journalisten, die damals das erste Interview mit ihm führten. 

Premier League
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
37
46
84
2
Arsenal FC
Arsenal FC
37
34
71
3
Newcastle United
Newcastle United
37
22
66
4
Chelsea FC
Chelsea FC
37
20
66
5
Aston Villa
Aston Villa
37
9
66
6
Manchester City
Manchester City
36
24
65
7
Nottingham Forest
Nottingham Forest
37
13
65
8
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
37
3
56
9
Brentford FC
Brentford FC
37
9
55
10
FC Fulham
FC Fulham
37
2
54
11
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
36
12
53
12
Crystal Palace
Crystal Palace
36
-2
49
13
Everton FC
Everton FC
37
-3
45
14
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
36
-13
41
15
West Ham United
West Ham United
37
-18
40
16
Manchester United
Manchester United
37
-12
39
17
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
37
2
38
18
Leicester City
Leicester City
37
-45
25
19
Ipswich Town
Ipswich Town
37
-44
22
20
Southampton FC
Southampton FC
37
-59
12
Champions League
UEFA Europa League
Conference League Qualifikation
UEFA Europa League
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