Liverpool hätte mit einem Auswärtssieg bei Manchester City die Weichen definitiv Richtung ersten Meistertitel seit 1990 stellen können. So weit kommts aber nicht. Einerseits, weil den Reds nach einer Traumkombination über Mohamed Salah und Sadio Mané lumpige elf Millimeter zum Führungstreffer fehlen. Andererseits, weil Sergio Agüero und Leroy Sané ihre Kaltblütigkeit im Abschluss beweisen und die Sky Blues zum 2:1 schiessen.
«Es war weder von uns noch von City das beste Spiel, weil wir uns gegenseitig das Leben schwer gemacht haben. Wir haben verloren, aber das passiert», fasst Reds-Trainer Jürgen Klopp das Geschehen im Etihad Stadium nüchtern zusammen.
Klopp fordert Rot
Weit emotionaler wird der eloquente Deutsche, als er auf eine Szene in der 31. Minute angesprochen wird: City-Verteidiger Vincent Kompany holt mit offener Sohle Mo Salah von den Beinen und sieht dafür Gelb. «Nur» Gelb, wie es Klopp formulieren würde. «Ich mag Vincent wirklich. Er war schon in Hamburg ein fantastischer Spieler. Aber wie in der Welt ist das keine Rote Karte?», ärgert sich der Deutsche nach dem Spiel.
Ein Platzverweis beim Stand von 0:0 hätte die Partie womöglich in andere Bahnen gelenkt. Klopp weiter: «Wenn er Mo voll trifft, fällt er für den Rest der Saison aus. Es ist natürlich nicht einfach für den Schiri. Vincent ist immer noch ein guter Typ, der eine schlechte Entscheidung getroffen hat.»
Dann richtet sich Klopp rhetorisch an die Journalisten: «Wenn Mo da durchläuft, dann wissen wir alle, was passiert. Ich wurde gefragt, ob es eine Schwalbe sei. Brauchen wir wirklich Blut?»
Hat Kompany Salah beschimpft?
Ganz anders beurteilt Kompany sein Tackling: «Es war eine gute Intervention, nicht? Ich habe den Ball erwischt und etwas den Mann. Aber es war nicht schmutzig. Ich wollte ihn nicht verletzen. Entweder ich stelle ihn so oder er läuft alleine aufs Tor.» Auf Twitter wird gar spekuliert, dass der Belgier den Ägypter nach dem Foul als «P*ssy» beschimpft haben soll.
Als sich die Gemüter wieder beruhigt haben, besinnt sich auch Klopp wieder auf die Fakten: «Ich hätte Geld dafür bezahlt, um nach den beiden Spielen gegen Manchester City mit vier Punkten Vorsprung die Tabelle anzuführen.» (cmü)