Darum gehts
- Vitesse Arnheim verliert Profilizenz wegen Schulden und unklarer Finanzstrukturen
- Klub versuchte jahrelang, Lizenzsystem-Regeln zu umgehen und zu täuschen
- Vor acht Jahren gewann Vitesse noch den holländischen Cup
Vitesse Arnheim wird die Profilizenz entzogen. Der holländische Fussballverband KNVB weist einen Einspruch gegen den Lizenzentzug des holländischen Vereins ab. Auslöser des Lizenzentzugs waren Schulden in Millionenhöhe, unklare Finanz- und Eigentümerstrukturen sowie eine unvollständige Buchhaltung des Klubs.
Kurz vor der Entscheidung des KNVB war Interimsgeschäftsleiter Timo Braasch zurückgetreten. Der Deutsche hatte Vitesse und die Schulden des Klubs mit vier weiteren Interessen übernommen, war aber regelmässig mit dem Fussballverband aneinandergeraten.
Vor acht Jahren noch Cupsieger
Der Berufungsausschuss sei zum Schluss gekommen, dass Vitesse während mehrerer Jahre versucht haben soll, «die Regeln des Lizenzsystems zu umgehen und zu täuschen». Ausserdem bemängelt der KNVB die fehlende Transparenz des Klubs. Dieses beobachtete Verhaltensmuster habe sich als strukturell, schwerwiegend und anhaltend erwiesen. Vitesse kann gegen die Verbandsentscheidung noch vor Gericht gehen.
Vor rund acht Jahren war bei Vitesse die Fussball-Welt noch in Ordnung. Der Traditionsverein gewann 2017 den holländischen Cup. Damals bei den Holländern unter Vertrag: Ex-Basel-Spieler Ricky van Wolfswinkel, der damit den grössten Erfolg der über 130-jährigen Vereinsgeschichte miterlebte. Danach ging es für den Klub immer weiter bergab.
2024 stieg Vitesse aus der Eredivisie ab und wurde vergangene Saison abgeschlagen Tabellenletzter in der zweiten Liga – das auch wegen Punktabzügen. Nun folgt mit dem Entzug der Profilizenz der nächste Tiefpunkt.