Darum gehts
- TSV Hartberg verspielt 3:0-Führung gegen LASK in letzten Minuten
- Kapitän Jürgen Heil kritisiert Team scharf als «Bundesliga-untauglich»
- Heil bereitet das 2:0 vor und wird in der 85. Minute ausgewechselt
«Gehen wir ins Freibad und kicken dort ein bisschen. Dort ist es wurst, wenn wir verlieren.» Der TSV Hartberg erlebt am Sonntag auswärts beim LASK Schiffbruch. Die Mannschaft aus der Steiermark geht zwar nicht komplett leer aus in Linz, aber was, wenn nicht das, ist der Inbegriff einer gefühlten Niederlage? Bis zur 89. Minute 3:0 – ja drei zu null – geführt, und dann doch nur unentschieden (3:3) gespielt. Klar, sitzt da der Frust bei Hartberg-Captain Jürgen Heil tief, der mal eben mit einem Freibad-Spruch um die Ecke kommt.
Natürlich muss der Frust raus – direkt nach dem Spiel bei den österreichischen Sky-Kollegen, die sich über ein Interview mit potenziellem Kultstatus freuen können. Denn nichts anderes ist das, was Heil am Mikrofon raushaut.
«Bundesliga-untauglich», schimpft Heil über sein Team. «So etwas habe ich noch nie erlebt, nicht mal im TV. Das ist ein Skandal.» Der 28-Jährige bereitet das zwischenzeitliche 2:0 durch Elias Havel vor (63.) und wird dann in der 85. Minute beim Stand von 3:0 von Cheftrainer Manfred Schmid ausgewechselt. Wenige Augenblicke später bricht das TSV-Kartenhaus in sich zusammen.
Schonungslose Abrechnung
«Es kann nicht sein, wenn Kainz (Tobias Kainz, der in der 89. Minute just vor dem ersten Linzer Tor vom Platz geht, Anm. der Red.) und ich ausgewechselt werden, dass wir dann innerhalb von fünf Minuten drei Gegentore kassieren. Ganz ehrlich: Dann sind die anderen ja für nichts da.» Rumms! Da stellt sich doch die Frage, wann jemals einer seinen Mitspielern derart öffentlich an den Karren gefahren ist.
Er selbst wisse gar nicht, was er nun in der Kabine sagen soll, «weil in Wahrheit muss man sich da jeden mal richtig zur Brust nehmen», fährt der Österreicher, seit zehn Jahren im Verein, fort. «Wir hängen uns rein, Woche für Woche und schenken die Punkte her, als würde es um nichts gehen.»
Nach dieser Wutrede braucht Jürgen Heil definitiv eine Abkühlung – vielleicht im Freibad?