«Wirr», «hilflos», «abgekapselt»
«Bild»-Zeitung rechnet mit Favre ab!

Champions-League-Aus, Pokal-K.o. und in der Meisterschaft den einstigen 9-Punkte-Vorsprung verspielt: Lucien Favre (61) spürt nach den Krisen-Wochen seines BVB heftigen Gegenwind. Die «Bild» geht mit dem Schweizer Trainer hart ins Gericht.
Publiziert: 08.03.2019 um 16:43 Uhr
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Nur ein Sieg aus den letzten acht Spielen: Lucien Favre steckt mit dem BVB in der Krise.
Foto: Keystone

Noch vor einigen Monaten löst die Arbeit von Lucien Favre (61) helle Begeisterung aus – der ruhige Coach aus der Romandie hört von allen Seiten Lobgesänge. Kein Wunder, im Herbst dominiert sein BVB national und international. Nur zwei Niederlagen in 24 Spielen. Schwarzgelb fliegt in Richtung Super-Saison.

Der Höhenflug dauert letztlich bis Ende Januar an. Seither ist Sand im Getriebe des Favre-Express. Zuletzt gibts nur einen (!) Sieg aus acht Partien. Dortmund schlittert innert wenigen Wochen in die Krise.

Die Champions-League-Träume? Nach dem Out gegen Tottenham geplatzt. Der DFB-Pokal? Nach dem Spektakel-Aus gegen Werder futsch. Die Meisterschaft? Nach dem Verspielen des einstigen 9-Punkte-Vorsprungs stark in Gefahr.

Und Favre? Dem vielerorts als Taktik-Fuchs gepriesenen Trainer weht plötzlich heftiger Gegenwind entgegen. Insbesondere die «Bild»-Zeitung bläst zum Angriff gegen den Waadtländer. Im Zentrum der kritischen Analyse: Favres Auftreten.

«Wie ein verhuschtes Reh im Scheinwerferlicht» wirke er momentan, schreibt die «Bild» – überhaupt nicht wie der Trainer des Bundesliga-Tabellenführers.

Die letzten Wochen hätten einen negativen Effekt auf Favres Ausstrahlung. Die Zeitung bezeichnet ihn als «extrem verkopft». Seine Antworten auf klare Fragen seien «wirr», bei kniffligen Themen würde er einen «hilflosen» Eindruck erwecken. Er habe sich «komplett abgekapselt in seiner Trainer-Welt», würde die Krise hinter «Taktik-Gefasel» verstecken.

Das sitzt! Den Lobgesängen sind kritische Voten gewichen. Zehn Runden vor Schluss, in der heissesten Saison-Phase, wird Favre von den deutschen Medien ganz genau auf die Finger geschaut.

Doch noch hat Favre Zeit. Gut zweieinhalb Monate verbleiben bis zum letzten Spieltag, um die Titel-Skeptiker eines Besseren zu belehren. (mpe)

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