Stuttgart wird den Nati-Spieler nicht kaufen
Zu hohe Ablösesumme – Fabian Rieder kämpft um seine Zukunft

Der VfB Stuttgart wird die Kaufoption für Fabian Rieder nicht einlösen. Das hohe Preisschild des Nati-Spielers schreckt Interessenten ab. Das ist die Kehrseite der Medaille des YB-Rekordtransfers von 2023. Klappts nicht mit einem Transfer, gehts zurück nach Rennes.
Publiziert: 14.05.2025 um 18:08 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2025 um vor 13 Minuten
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Zuletzt spielte Fabian Rieder immer wieder mal, wie hier beim peinlichen 0:1 des VfB im Schwabenderby gegen Heidenheim Ende April.
Foto: IMAGO/Steinsiek.ch

Darum gehts

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Alain KunzReporter Fussball

Es ist ja top, wenn ein Schweizer Spieler für 15 Millionen Franken ins Ausland wechseln kann. So wie Fabian Rieder (22), der als Supertalent im August 2023 zu Stade Rennes in die Ligue 1 geht. Damit wird er zum teuersten Transfer in der YB-Geschichte.

Der Spieler ist glücklich, weil er sich seinen Auslandtraum wahr machen kann. Der Berater ist es, weil er da mitgeholfen hat. Der abgebende Klub ist es, weil der Rubel rollt. Und auch der neue Arbeitgeber ist es, weil man sich einen der wichtigsten Perspektiv-Spieler des Landes holt, das zwei Jahre zuvor Frankreich aus der EM gekegelt hatte.

Vertrackte Situation

Nun, bald zwei Jahre später, hängt der Himmel nicht mehr voller Geigen. Die Situation ist sogar ziemlich vertrackt. Auch oder gerade wegen dieser hohen Ablösesumme. Sie hängt aktuell wie ein Damoklesschwert über Rieders weiterem Karriereweg. Weil: Das mit dem Ausland hat sportlich nur teilweise geklappt wie erhofft. Die Auslegeordnung.

Weil Rieder in Rennes nie ganz glücklich wird und die Bretonen mit ihm auch nicht, leihen sie ihn im Juli 2024 an den VfB Stuttgart aus. Der Marktwert ist in der Zwischenzeit ziemlich gesunken! Für Rennes zeichnet sich ein grosses Verlustgeschäft ab. Rieder ist aber nun in seiner Traumfabrik angekommen, der Bundesliga. Und performt dort! Bis Mitte November ist alles gut. Der Koppiger steht in sechs von zehn Spielen in der Startelf. Doch es kommt zum Bruch. Bis Ende Jahr kommt Rieder nur noch auf einen Einsatz von Beginn weg. Der Markt wird vorsichtig gesondert. Augsburg mit dem Schweizer Sportchef Marinko Jurendic zeigt Interesse. Aber der VfB lässt Rieder nicht ziehen. Und auch er will sich durchbeissen und den Bettel nicht nach einem halben Jahr schon wieder hinschmeissen. Am Tag, als das Transferfenster schliesst, teilen die Schwaben dem Ex-YB-Star mit, dass er kaum auf viel Einsatzzeit kommen werde. Die Konkurrenz sei riesig.

14 Millionen sind zu viel für den VfB

Und so kommts. Bis Ende März ist der Berner weg vom Fenster. Nur noch drei Teileinsätze in zwölf Spielen. Ab April gibts einen Lichtblick: Rieder macht vier von sechs Spielen, inklusive Pokal-Halbfinale. Zweimal gar von Beginn weg. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass man in Stuttgart die Kaufoption nicht einlösen wird. Die ist auch enorm hoch, liegt bei 14 Millionen. Das ist ein Preis weit über aktuellem Marktwert.

Sieben Millionen ist für einen Klub wie Augsburg enorm viel

Und da steht Rieder nun. Ein reicher Klub, der die 14 Millionen stemmen kann, wird sich wohl nicht finden. Also heisst es: Erstmal zurück nach Rennes. Wobei das auch nicht die Hölle auf Erden wäre. Und Sportchef sowie Trainer haben mittlerweile gewechselt und halten sehr viel von Rieder. Oder es findet sich eine Lösung. Vorzugsweise in der Bundesliga. Denn der Junge würde gerne dort bleiben, wenn es geht. Seinen Traum weiterleben. Interessenten gibts. Auch Augsburg ist wieder darunter. Aber selbst wenn Rennes nur noch die Hälfte dessen verlangt, was derzeit auf Rieders Preisschild steht, also sieben Millionen, so ist das immer noch eine enorme Summe. Für den FCA zum Beispiel wäre es der drittteuerste Zuzug in der Vereinsgeschichte.

DFB-Pokalfinal als Gamechanger?

Rieders Agentur – mit Wasserman immerhin eine der grössten der Welt – hat nun eine Herkulesaufgabe: Schauen, dass Rennes den Preis senkt, damit man einen Klub (vorzugsweise aus der Bundesliga) findet, der den Nati-Spieler kauft. Aber vielleicht wird Rieder im DFB-Pokalfinal am 24. Mai zu einer entscheidenden Figur. Und dann wäre wieder alles anders in diesem schnelllebigen Business…

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
33
63
79
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
33
29
68
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
33
20
57
4
SC Freiburg
SC Freiburg
33
-2
55
5
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
33
17
54
6
FSV Mainz
FSV Mainz
33
12
51
7
RB Leipzig
RB Leipzig
33
6
51
8
Werder Bremen
Werder Bremen
33
-6
48
9
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
33
10
47
10
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
33
-1
45
11
FC Augsburg
FC Augsburg
33
-15
43
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
33
1
40
13
Union Berlin
Union Berlin
33
-17
37
14
FC St. Pauli
FC St. Pauli
33
-11
32
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
33
-18
32
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
33
-24
29
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
33
-28
25
18
VfL Bochum
VfL Bochum
33
-36
22
Champions League
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Relegation Play-Offs
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