Der Bayern-Staff um Julian Nagelsmann (35) staunte wohl nicht schlecht, als die «Bild» am Donnerstag taktische Dokumente aus der Garderobe veröffentlichte.
Einen Tag später zeigt sich Nagelsmann an einer Pressekonferenz verärgert über den Maulwurf in den eigenen Reihen: «Ich ärgere mich! Die Person, die etwas weitergibt, schadet jedem einzelnen Spieler, das ist nicht im Sinne der Sache.»
Gegner könnten die Taktik analysieren
Nagelsmann könne sich die Gründe dafür nicht erklären: «Was bezweckt die Person, die das weitergibt, was erhofft sie sich?», fragt er sich. Am Geld könne es nicht liegen, meint der Trainer: «Ich glaube jetzt nicht, dass der Springer-Verlag 500'000 Euro bezahlt für so eine Information.»
Der Deutsche hoffe, dass die Person nicht gut in den Spiegel schauen könne, denn «so etwas gehört sich einfach nicht.» Dadurch mache man auch den Spielern das Leben schwerer, denn die Gegner könnten die Taktik bereits vorher analysieren.
«Werde weniger mit allen sprechen»
«Es geht dabei um die Dinge, über die ich mir seit Jahren Gedanken mache. Wie ich meine Ideen aufbaue und wie ich versuche, die Spieler vorzubereiten», sagt Nagelsmann wütend. Als Konsequenz werde er «immer weniger mit allen sprechen.»
Für einen Spass war der junge Coach dann doch noch zu haben: «Maulwürfe stehen unter Artenschutz, deswegen ist die Suche sehr, sehr kompliziert», meinte er auf die Frage, wer es denn gewesen sein könnte.
Sportlich geht es für die Bayern am Sonntag weiter. Dann treffen sie in der Bundesliga auswärts auf Bayer Leverkusen und wollen ihren Vorsprung an der Tabellenspitze verteidigen. Auch mit Maulwurf in den eigenen Reihen. (bjl)
