Favre macht Dortmund-Baustelle auf
«Ihre Frage gefällt mir nicht»

Roman Bürki oder Marwin Hitz? Viele Fans und Experten wundern sich, wer die Nummer 1 im Tor der Dortmunder ist. Trainer Lucien Favre zeigt sich ab dieser Frage genervt.
Publiziert: 26.10.2020 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2020 um 10:41 Uhr
3:0-Derbysieg und ordentlicher Saisonstart in der Bundesliga. Doch bei Dortmund lenkt die Goalie-Frage von all dem ab.
Foto: Jürgen fromme /firo Sportphoto
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Da rückt der souveräne Derby-Sieg etwas in den Hintergrund. Nach fünf Pflichtspielen ohne Einsatz stand Roman Bürki (29) am vergangenen Samstag im Revierderby gegen Schalke 04 (3:0) wieder im BVB-Tor. Zwischenzeitlich plagte ihn eine Hüftverletzung und danach ein Infekt, als Marwin Hitz (33) ihn im Dortmunder Kasten vertrat. Der Ex-Augsburger erhielt von Trainer Lucien Favre aber auch den Vorzug in den vergangenen zwei Wochen, obwohl Bürki wieder fit war. Wer ist denn jetzt die Nummer 1 bei Dortmund?

Diese Frage stellte eine «ZDF»-Reporterin Trainer Favre nach dem Spiel. Seine leicht hässige Antwort: «Ihre Frage gefällt mir nicht». Als ihm bei «Sky» die gleiche Frage gestellt wurde, reagierte er bereits genervter: «Ça suffit maintenant!» («Jetzt reicht es!»), schimpfte er auf Französisch. Der 62-Jährige möchte sich offensichtlich nicht festlegen und fügt noch hinzu, dass «alle Konkurrenz haben». Sowohl er, als auch die Journalisten. Favre macht somit bei «Schwarz-Gelb» eine neue Baustelle auf – dies zum Unverständnis vieler Beteiligten.

Zorc und Kehl sehen Bürki als Nummer 1

Michael Zorc (58) sieht die Situation deutlicher: «Jetzt ist Roman wieder im Tor und ist die Nummer 1. Für mich ist die Sache klar. Roman war die letzten Jahre die Nummer 1, es gibt aus meiner Sicht keinen Anlass, daran etwas zu ändern.» Der BVB-Sportdirektor gibt im «Sky»-Interview aber auch zu, dass der Trainer am Ende immer aufstelle.

Ex-Captain und Lizenzspielerchef Sebastian Kehl (40) schlägt in die selbe Kerbe und spricht Bürki die Nummer 1 zu, da «er es in der Vergangenheit gut gemacht hat». Doch auch er stellt klar: «Am Ende entscheidet der Trainer.» Dass Bürki gute Arbeit geleistet hat, bestätigte der BVB vor vier Monaten selbst. Trotz der aktuellen Situation wurde sein Vertrag bis 2023 zu einem besseren Salär verlängert. Rund sechs Millionen Euro soll der Ex-GC-Keeper nun pro Jahr verdienen.

Jürgen Klopps Late-Night-Show

Es ist nicht das erste Mal, dass Lucien Favre in der Kritik steht. Dies hat zu einem gewissen Grad mit seiner eher zurückhaltenden Art zu tun. Mats Hummels bricht gegenüber den «Ruhr Nachrichten» eine Lanze für seinen Trainer: «Wir waren hier verwöhnt von Jürgen Klopps Pressekonferenzen, das war ja wie eine Late-Night-Show. Es ist legitim, dass Lucien nicht so viel preisgeben will. Wer Unterhaltung will, muss dann halt ProSieben einschalten.»

Bleibt nur noch eine Frage: Wer steht am Mittwoch im Champions-League-Duell gegen Zenit St. Petersburg (21:00 Uhr) im Tor der Dortmunder? Das weiss nur Favre selbst. (smi)

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