Erstmals ist er wieder ausverkauft, der Signal Iduna Park in Dortmund. Erstmals seit 763 Tagen. Doch der BVB schafft es nicht, die grosse Rückkehr der Fans zu krönen. Er geht gegen Leipzig letzten Samstag gleich mit 1:4 unter. Autsch.
Dementsprechend schlecht ist die Stimmung im Stadion danach. Nach dem Schlusspfiff steht Manuel Akanji, der BVB-Verteidiger, mit ernster Miene vor die Journalisten.
«Was soll der Mist?»
Noch bevor er eine erste Frage beantworten kann, muss der Schweizer von den Rängen üble Beleidigungen entgegennehmen. Auch solche, die nichts mit dem Sport zu tun haben – unter der Gürtellinie.
Das lässt Akanji nicht auf sich sitzen. Er geht einen Schritt auf die pöbelnden Stadionbesucher zu, hebt den Finger, wehrt sich. «Was soll der Mist? Für was gehst du eigentlich ins Stadion, wenn du uns so beleidigst?»
Erst ein BVB-Mitarbeiter kann den aufgebrachten Nati-Verteidiger beruhigen.
Gegenüber Blick nimmt Akanji nun zu der Szene Stellung: «Natürlich waren wir alle enttäuscht nach so einem Spiel, auf das wir uns sehr gefreut hatten – Fans wie wir Spieler gleichermassen. Unsere Leistung war nach gutem Beginn dann leider nicht mehr gut. Dazu stehen wir. Deshalb finde ich solche Pöbeleien und persönliche Anfeindungen auch inakzeptabel, darüber wollte ich mit dem Mann ins Gespräch kommen.»
Kein Einzelfall
Solche Vorfälle seien kein Einzelfall, meint Akanji weiter. «Auch in anderen Stadien erleben wir so etwas immer wieder.»
Zum Schluss möchte er betonen, dass Dortmund «hervorragende Fans» hat, «die uns tollen Support geben – wie am Samstag vor und während der 90 Minuten geschehen! Ich hatte schon beim Warmmachen eine Gänsehaut und habe auch bei vielen meiner Mitspieler leuchtende Augen gesehen», so Akanji.
