Gerüchte um Emil Frey Holding
Deutsche rätseln wegen Schweizer Investoren bei 1860 München

Aufatmen im Münchner Stadtteil Giesing: Der ungeliebte Investor Hasan Ismaik tritt zurück. Übernehmen wird eine Schweizer Holding. Wer genau dahinter steckt, ist weiter offen. In deutschen Medien kursieren diverse Namen – vom Autohändler bis zum Sunderland-Besitzer.
Publiziert: 11.07.2025 um 17:40 Uhr
|
Aktualisiert: 11.07.2025 um 17:59 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/8
Jahrelang kämpften die Löwen-Fans gegen Ismaik.
Foto: IMAGO/Ulrich Wagner

Darum gehts

  • Hasan Ismaik verkauft Anteile an TSV 1860 München an Schweizer Familienholding
  • Neue Investoren bleiben unbekannt, Emil Frey und Dreyfus-Familie werden spekuliert
  • Ismaik soll rund 25 Millionen Euro für den Verkauf erhalten haben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Nicolas_Horni_Redaktor Sport_Blick_3-Bearbeitet.jpg
Nicolas HorniSportredaktor

Es ist eine Vereinsmitteilung, die am Samstagabend um 19:47 Uhr bei vielen leidgeplagten Fans des TSV 1860 München wahre Jubelstürme auslöst. Nach 14 Jahren voller Streit, Chaos und sportlichem Abstieg gibt der Verein bekannt: Investor Hasan Ismaik zieht sich zurück und verkauft seine Anteile. 

Unweit des altehrwürdigen Stadions an der Grünwalderstrasse feiern die Fans bis tief in die Nacht das Ende des langen und höchst erfolglosen Engagements des Jordaniers. Die Anhänger zünden Feuerwerk, besingen mit dem berühmten «Anti-Scheich-Lied» den Abgang des so ungeliebten Geldgebers.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Ismaik freue sich, das «Staffelholz an jemanden zu übergeben, der dem Verein derart helfen kann», lässt er sich in seiner Abgangsmitteilung zitieren. Wer genau dieses nun aber erhält, ist weiterhin völlig unklar. Sicher ist nur: Es handelt sich um eine «Schweizer Familienholding». Fans und Medien fischen seither im Trüben. «Die Emil Frey Holding aus Zürich, die Unternehmensgruppe Liebherr, die Mövenpick Holding? Oder ganz jemand anders?», spekuliert das Online-Portal Spox. Auch gegenüber der Münchner Abendzeitung nennen mehrere Quellen die Holding des Autohändlers Emil Frey. Bestätigt ist dies jedoch nicht – auch weil sich alle Beteiligten in den Mantel des Schweigens hüllen.

Sunderland-Besitzer ist es definitiv nicht

Neben Emil Frey tauchen noch zwei weitere finanzstarke Namen auf. So etwa die Dreyfus-Familie: Margarita Louis-Dreyfus war einst Inhaberin von Olympique Marseille. Ihr Sohn Kyril-Louis (28) stieg im Alter von gerade 23 Jahren bei Sunderland ein – und führte den Klub von der dritten Liga zurück in die Premier League. Laut Blick-Informationen ist an einem Dreyfus-Engagement bei 1860 München allerdings gar nichts dran – wie auch im Fall der Emil Frey Holding.

Weiter wird die Milliardärsfamilie von Finck als möglicher neuer Investor gehandelt. Der deutsche Milliardenerbe mit Schweizer Staatsbürgerschaft François von Finck (57) ist seit 2001 Verwaltungsratspräsident der Carlton-Holding, die Mövenpick kontrolliert.

Wann genau die neuen Investoren in München-Giesing offiziell präsentiert werden, ist weiterhin offen. Eigentlich war für den vergangenen Mittwoch eine Enthüllungspressekonferenz geplant, diese wurde aber verschoben. Auch zur Kaufsumme äusserte sich niemand offiziell. Übereinstimmenden deutschen Medienberichten zufolge soll Ismaik rund 25 Millionen Euro kassiert haben.

Neue Besitzer geben sich demütiger

Klar ist: Die neue Besitzerfamilie verfolgt einen langfristigen Plan – und tritt deutlich demütiger auf als Ismaik bei seinem Einstieg. Der Jordanier hatte einst von der Champions League gesprochen, stürzte mit dem Klub jedoch bis in die Regionalliga ab. Bei der Übernahme wurde nun betont, dass man zumindest in die zweite Bundesliga zurückkehren wolle. Zudem soll das Grünwalderstadion saniert und am Trainingsgelände endlich die lang ersehnte Sporthalle gebaut werden.

Während abseits des Platzes weiter spekuliert wird, bereitet sich der deutsche Meister von 1966 – der sich zuletzt mit den ehemaligen Bundesliga-Stars Kevin Volland und Florian Niederlechner verstärkt hat – in Österreich auf die neue Saison vor. Am Samstag, 19. Juli, trifft die Mannschaft in Chur zur Hauptprobe auf den FC Vaduz.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?