Umstrittener Investor gibt Anteile ab
Schweizer Investoren steigen bei Traditionsklub 1860 München ein

Beim deutschen Drittligisten 1860 München steigt eine Schweizer Familienholding ein. Der umstrittene jordanische Besitzer Hasan Ismaik zieht nach 14 Jahren von dannen.
Publiziert: 05.07.2025 um 20:42 Uhr
|
Aktualisiert: 05.07.2025 um 21:16 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
Umbruch bei 1860 München.
Foto: imago/Eibner
I0K_6tIf_400x400.png
AFPAgence France Presse

Beim gefallenen deutschen Traditionsklub 1860 München endet die Ära des höchst umstrittenen Besitzers Hasan Ismaik nach 14 Jahren überraschend plötzlich: Der jordanische Unternehmer gibt seine Anteile am Fussball-Drittligisten an eine Schweizer Familienholding ab. Das teilt der Klub am Samstag mit. Wer genau der neue Besitzer ist, geben die Löwen nicht bekannt. Der Vollzug der Transaktion werde für die kommende Woche erwartet.

«Das Präsidium freut sich sehr, einen hoch angesehenen und erfolgreichen Partner für 1860 München gewonnen zu haben, der langfristig denkt und sich langfristig an unseren Verein bindet», hiess es in der Mitteilung der Münchner. Das Engagement sei «nicht nur ein Bekenntnis zum Verein, sondern auch zur Stadt München und ihren Einwohnern. Gemeinsam werden wir jetzt unser grosses Ziel 2. Liga angehen.»

Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Beide Seiten hätten «vereinbart, dass alle Kreditschulden erlassen werden – ausgenommen jene Finanzierungszusagen, die für die Lizenz der laufenden Saison erforderlich sind».

Schweizer Investor will das Stadion sanieren

Schon im April hatte Ismaik angekündigt, sich von seinen Anteilen trennen zu wollen. Der umstrittene Investor war seit 2011 an der TSV 1860 GmbH & Co. KGaA beteiligt gewesen, öffentliche Streitereien waren nicht selten. Geprägt war die Zeit von einem sportlichen und wirtschaftlichen Niedergang, der bis in die Regionalliga Bayern führte. Seit 2018 spielt 1860 in der 3. Liga.

«1860 München schuldenfrei zu hinterlassen, ist eine wunderbare Erfolgsgeschichte und ich freue mich sehr, das Staffelholz an jemanden zu übergeben, der dem Verein derart helfen kann», wurde Ismaik zitiert: «Es war von Beginn an klar, dass ich mich nur von meinen Anteilen an diesem fantastischen und geschichtsträchtigen Verein trennen würde, wenn der TSV 1860 davon profitiert.»

Die Pläne mit dem neuen Gesellschafter umfassen unter anderem die Stärkung des Grünwalder Stadions als Heimat der Löwen. Es solle einen «zügigen Austausch mit der Stadt» geben, um das Stadion nach den Vorgaben der Deutschen Fussball Liga (DFL) zu sanieren.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?