Playoff-Final der Frauen
Leichte Vorteile für YB, doch GC ist im Flow

Im Playoff-Final kommt es in Hin- und Rückspiel zum Duell zwischen dem Quali-Sieger YB und GC, dem Überraschungsteam der Playoffs. Wer verfügt über das bessere Team? Wer hat den besseren Trainer? Und für wen spricht das Momentum? Der grosse Vergleich.
Publiziert: 11.05.2025 um 10:57 Uhr
|
Aktualisiert: 11.05.2025 um 11:24 Uhr
1/11
Im Playoff-Final kommt es zum Duell zwischen YB und GC.
Foto: keystone-sda.ch
RMS_Portrait_AUTOR_1052.JPG
Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Tor: Vorteil GC

Mit Tamara Biedermann (18) setzt YB im Tor auf ein heimisches Talent, das Potenzial hat. Allerdings machte die Berner Keeperin im Halbfinal gegen den FCZ bei beiden Gegentoren keine glückliche Figur. GC kann auf die wesentlich erfahrenere Lauren Kozal (24) zählen. Die Amerikanerin wird im Viertelfinal gegen Servette zur Matchwinnerin, als sie im Penaltyschiessen keinen der drei Versuche passieren lässt und zwei Penaltys hält.

Verteidigung: Vorteil YB

Mit der Holländerin Wiëlle Douma (25) verfügt YB über eine der stärksten Innenverteidigerinnen der laufenden AWSL-Saison. In der Qualifikation und in den Playoffs haben die Bernerinnen weniger Treffer kassiert als die Grasshoppers, die allerdings in der K.o.-Phase auch auf die stärkeren Gegnerinnen trafen.

Mittelfeld: Vorteil GC

Die GC-Raute im Zentrum funktioniert – und mit der jamaikanischen Nati-Spielerin Kayla McKenna (28) verfügen die Zürcherinnen hinter den Spitzen über die bisherige Top-Torschützin in den Playoffs. Wer die Ausfälle von Dalila Ippolito und Noemi Ivelj scheinbar problemlos kompensieren kann, verfügt über viel Qualität. Auch YB verfügt über ein torgefährliches Mittelfeld, das für vier der bisher sieben Playoff-Tore verantwortlich war.

Sturm: Vorteil YB

Courtney Strode (26), zusammen mit ihrer Teamkollegin Waeber die beste Torschützin der Quali, ist in den Playoffs noch ohne Tor. Beendet die Amerikanerin ihre Torflaute im Final? Auch der Ausfall von Naomi Luyet (19) fällt bislang noch nicht stark ins Gewicht. Eine grosse Stärke ist auch die Schnelligkeit von Nati-Spielerin Iman Beney (18). Doch auch GC verfügt über viel Talent im Angriff. Die beiden 18-jährigen Janina Egli und Emanuela Pfister gehören zu den Entdeckungen der Saison.

Trainer: Unentschieden

YB-Trainerin Imke Wübbenhorst (36) steht vor der Krönung ihrer dreijährigen Aufbauarbeit in Bern. Auch die mehrwöchige Absenz der Deutschen während der Quali aufgrund ihrer Mutterschaft hat das Team mühelos verkraftet, was als starkes Zeichen gewertet werden darf. João Paiva (42) hat bei GC erst im Winter übernommen und neuen Schwung gebracht. Der frühere Stürmer erreicht die Spielerinnen und hat dem Team eine Energiezufuhr verpasst.

Standards: Vorteil YB

Mit Stephanie Waeber (24) verfügt YB wohl über die beste Standard-Schützin der Liga. Aber auch die Zürcherinnen sind nach ruhenden Bällen brandgefährlich, zwei der vier Tore beim 4:1-Coup am Sonntag in Basel fielen nach einem Corner oder Freistoss.

Stadion: Vorteil YB

YB spielt regelmässig auf Kunstrasen im Wankdorf, welches dem Rahmen beim Rückspiel am 17. Mai (17 Uhr) mehr als würdig sein wird. Einen Vorgeschmack auf das, was die Akteurinnen erwartet, bot das Duell zwischen den beiden Teams zum Abschluss der Quali, als mehr als 10’000 Fans für einen Zuschauerrekord in der Schweizer Liga sorgten. Das Hinspiel heute Sonntag findet im Letzigrund statt (15 Uhr).

Der Weg in den Final: Vorteil GC

Während YB gegen Luzern nur bedingt gefordert wurde, hatten die Bernerinnen mit dem FCZ eine Knacknuss im Halbfinal. Der grosse Härtetest folgt aber erst noch. Und GC? Die Zürcherinnen haben unter Beweis gestellt, dass sie mental auf der Höhe sind. In Genf gewannen sie im Penaltyschiessen, gegen den FCB drehten sie das Duell im Rückspiel. Die Rolle des Underdogs liegt ihnen. Als Quali-Sieger ist YB zwar auf dem Papier Favorit, aber wer mit Servette und Basel den Dritten und Zweiten aus dem Weg räumt, ist im Flow.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?