In der Women’s Super League spielen YB und GC um den Meistertitel. Die überraschenden Zürcherinnen sichern sich den Finaleinzug mit einem 4:1-Sieg im Rückspiel gegen Basel.
Aussenseiter GC ging mit einem 1:2-Rückstand ins Rückspiel gegen den Qualifikationszweiten aus Basel. In diesem zeigte sich das Auswärtsteam jedoch von Beginn an kampfbereit. Kayla McKenna traf in der 5. und 55. Minute, zwischenzeitlich hatte Andela Krstic für die Baslerinnen ausgeglichen. Den vorentescheidenden Treffer erzielte Luna Lempérière in der 82. Minute per Kopf nach einem Freistoss. Das 4:1 fiel in der Nachspielzeit nach einem Konter, Petra Mikulica traf ins verlassene Tor.
Unmittelbar zuvor kam es im Zürcher Strafraum zu einer umstrittenen Szene. Nach einem Eckball der Baslerinnen springt der Ball an die Hand von Laino, die am linken Pfosten steht, prallt vom Pfosten scheinbar ins Tor, bevor ihn GC-Torhüterin Kozal mit dem Knie wegbefördert und unmittelbar der Zürcher Gegenstoss zum 4:1 erfolgt.
«Hätte das Tor gezählt, wären wir in die Verlängerung gekommen»
War es Hands? War der Ball hinter der Linie? Fragen, die sich aus dem Spiel heraus nur schwer klären lassen. Und die Pfeife der Schiedsrichterin bleibt stumm. Etwas, dass bei der Baslerin Csillag für Aufregung sorgt: «Ich habe keine Worte für das Spiel. Es ist traurig, was am Schluss passiert ist. Es war offenbar ein Handspiel. Den Ball sah ich hinter der Linie. Es ist ärgerlich, wenn man vier Schiedsrichterinnen auf dem Platz hat, aber keine sieht es, aber die Spielerinnen sehen es – das ist traurig», sagt die Flügelspielerin nach dem Spiel beim SRF-Interview.
Auch FCB-Trainerin Kim Kulig ärgert sich gegenüber Blick über die Szene: «Wenn 99 % meiner Mannschaft sagt, es war ein klares Tor und zudem auch ein Handspiel, dann habe ich Vertrauen, dass es so war. Es ist total ärgerlich, weil es eine absolut spielentscheidende Szene ist. Hätte das Tor gezählt, wären wir in die Verlängerung gekommen». Kulig hat nach dem Spiel versucht zu schlichten, um dem Schiedsrichterteam Raum zu geben. «Es ist wichtig, dass sich die Hauptschiedsrichterin mit der Linienrichterin abstimmt – das hatten sie bis dahin nicht getan. Das ist aber auch schwierig, wenn 15 Leute um einen herum stehen», so Kulig zu ihrem Versuch, ihre Spielerinnen zu beruhigen. Bis zur letzten Sekunde habe sie gehofft, dass die Linienrichterin das Wort ergreift und das für sie klare Tor gibt. «Das ist aber leider nicht passiert», schliesst Kulig ab.
GC trifft im Final auf YB
Für Basel war es die nächste grosse Enttäuschung in dieser Saison. Bereits den Cupfinal gegen den FC Zürich hatten sie unglücklich 0:1 verloren.
Mit den Grasshoppers als Finalisten hatten vor den Playoffs wohl die wenigsten gerechnet. Die Zürcherinnen, in der Qualifikation auf Rang 6 klassiert, trafen im Viertelfinal auf den Titelverteidiger Servette Chênois und standen schon kurz vor dem Aus. Ein Tor in der 95. Minute rettete GC in die Verlängerung und schliesslich ins Penaltyschiessen, in dem die Zürcherinnen das bessere Ende für sich behielten.
Nun dürfen die Zürcherinnen auf den ganz grossen Coup hoffen. Im Final trifft GC auf den Qualifikationssieger YB, der sich am Samstag gegen den FC Zürich durchgesetzt hat. Das Hinspiel findet am 10./11. Mai statt, das Rückspiel am 17./18. Mai.