Der Saal «Erlach» im Swiss Olympic House in Magglingen ist praktisch voll, als Pia Sundhage (65) am Pfingstmontag zum Auftakt des Nati-Camps ihr Aufgebot für das EM-Camp erläutert. 36 Spielerinnen umfasst die Liste, aus der Sundhage am 23. Juni diejenigen 23 wählt, mit welchen sie sich die grösste Chance auf eine erfolgreiche EM ausrechnet. Am Montag noch nicht eingerückt sind Lia Wälti und Sydney Schertenleib (Erholung), Ana-Maria Crnogorcevic (verletzt), Seraina Piubel (keine Freigabe vom Klub) sowie Naina Inauen und Smilla Vallotto, da in Norwegen und Schweden die Meisterschaft noch läuft.
Nicht nur durch den grossen medialen Aufmarsch wird ersichtlich, dass die Heim-EM immer näher rückt. Spätestens in Magglingen beginnt auch der Kampf um die EM-Tickets, ist doch dank der vielen in den letzten zwei Jahren nachgerückten Talente der Konkurrenzkampf in der Nati so gross wie noch nie. Sundhage macht klar: Garantien gibt es keine. Auch jahrelange und verdiente Nati-Spielerinnen haben ihren Platz nicht auf sicher. «Jede hat die Chance, dabei zu sein.»
Sundhage ist nicht «beunruhigt»
Doch auch Sundhage steht unter Beobachtung. Denn spätestens nach dem Abstieg aus der Liga A der Nations League der 2025 noch sieglosen Schweizerinnen wurde Kritik an ihr laut. Natürlich möge sie diese nicht, so Sundhage in ihrer gewohnt ruhigen Art. Aber sie sei sich solche Situationen gewohnt. «Wenn man damit nicht umgehen kann, geht man besser nach Hause und macht etwas anderes.»
Für die Kritik hat sie auch ein gewisses Verständnis. «Ich hoffe, dass sich die Leute aufgrund der Resultate ein wenig Sorgen machen», so die Schwedin. «Das zeigt, dass das Interesse vorhanden ist, was bei der Nati läuft, und dass es den Leuten nicht egal ist.» Sie selbst mache sich aber keine Sorgen. «Wir arbeiten, wir coachen, wir hecken Pläne aus.»
Diese Pläne betreffen auch die taktische Marschroute. Angesprochen auf das 3-5-2-System, das sie während der Nations League mit einer gewissen Sturheit durchgezogen hat, sagt sie: «Wir haben auch einen Plan B und C.» Die gewählte Grundformation könne adaptiert und optimiert werden. Auch eine defensive Viererkette sei eine Option. «Wir müssen flexibel bleiben.»
Bachmann stand jetzt «nicht fit»
Bei den wichtigsten Personalien hält sich Sundhage bedeckt. Bei der Frage, wer an der EM im Tor stehen wird, ist bei der Schwedin keine Tendenz rauszuhören. Das Rennen um die Nummer 1 bleibt offen, nachdem gegen Frankreich und Norwegen etwas überraschend Livia Peng (23) gespielt hat. Die Trainingsleistungen dürften entscheiden, ob sie oder Elvira Herzog (25) an der EM im Tor stehen wird.
Am Pfingstmontag trainiert die Nati auch ein erstes Mal im Rahmen der EM-Vorbereitung. Im Stadion Brühl in Grenchen absolviert das Sundhage-Team am frühen Abend eine gut einstündige Einheit. Gut 1000 Fans wohnen dem öffentlichen Training bei und machen sich nachher auf Selfie- und Autogrammjagd. Hoch im Kurs bei den vorwiegend jungen Fans ist wie immer Alisha Lehmann (26). Aber auch andere wie Nadine Riesen, Coumba Sow, Alayah Pilgrim oder Iman Beney haben alle Hände voll zu tun, um die diversen Wünsche der Fans zu erfüllen.
Am Pfingstmontag trainiert die Nati auch ein erstes Mal im Rahmen der EM-Vorbereitung. Im Stadion Brühl in Grenchen absolviert das Sundhage-Team am frühen Abend eine gut einstündige Einheit. Gut 1000 Fans wohnen dem öffentlichen Training bei und machen sich nachher auf Selfie- und Autogrammjagd. Hoch im Kurs bei den vorwiegend jungen Fans ist wie immer Alisha Lehmann (26). Aber auch andere wie Nadine Riesen, Coumba Sow, Alayah Pilgrim oder Iman Beney haben alle Hände voll zu tun, um die diversen Wünsche der Fans zu erfüllen.
Auch bei Ramona Bachmann (34) gibt es keinen neuen Stand. «Ich bin nach wie vor überzeugt, dass sie an der EM magische Dinge vollbringen kann, sonst wäre sie nicht hier», sagt Sundhage. Aber momentan sei die 153-fache Nati-Spielerin «nicht fit». Die Nati-Trainerin verweist auch auf die Spielzeit und die ist bei Bachmann sehr gering. Bei Houston kam sie in diesem Frühjahr gerade einmal zu zwei Kurzeinsätzen.
Dies gilt auch für Abwehrchefin Luana Bühler (29), die seit dem 3:3 auf Island Anfang April keinen Ernstkampf mehr bestritten hat. Die Luzernerin fehlte zuletzt in der Nations League wegen einer Verletzung, ist nun aber wieder im Training. Ein Vorteil Bühlers: In der Defensive hat Sundhage kaum Alternativen. Weniger Sorgen hat die Nati-Trainerin im Mittelfeld, das sie als «stark» bezeichnet. Am meisten Auswahl hat sie in der Offensive, wo es zuletzt mit dem Toreschiessen aber geharzt hat. Während Schertenleib und Beney gesetzt sind, kämpft ein weiteres Dutzend Spielerinnen um eine knappe Handvoll EM-Tickets.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 6 | 22 | 16 | |
2 | Niederlande | 6 | 1 | 11 | |
3 | Österreich | 6 | -11 | 6 | |
4 | Schottland | 6 | -12 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Frankreich | 6 | 12 | 18 | |
2 | Norwegen | 6 | -1 | 8 | |
3 | Island | 6 | -3 | 4 | |
4 | Schweiz | 6 | -8 | 2 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Spanien | 6 | 13 | 15 | |
2 | England | 6 | 10 | 10 | |
3 | Belgien | 6 | -7 | 6 | |
4 | Portugal | 6 | -16 | 4 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweden | 6 | 7 | 12 | |
2 | Italien | 6 | 4 | 10 | |
3 | Dänemark | 6 | -5 | 9 | |
4 | Wales | 6 | -6 | 2 |