Neuentdeckung der Frauen-Nati
Ein Teenager rockt das WM-Camp

Mit 25 Spielerinnen startet Inka Grings in die dritte Woche der WM-Vorbereitung. Noch immer mit dabei ist die erst 16-jährige Stürmerin Iman Beney. Die Liebe zum Fussball und das Talent wurden der Walliserin in die Wiege gelegt.
Publiziert: 24.06.2023 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2023 um 10:01 Uhr
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Iman Beney (links) wurde an der U17-EM ins Team des Turniers gewählt.
Foto: UEFA via Getty Images
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Wenn Nati-Trainerin Inka Grings in einer Woche das definitive Kader für die WM in Neuseeland (ab dem 20. Juli) bekannt gibt, steht womöglich auch der Name Iman Beney (16) auf der Liste. Die Walliserin ist die Entdeckung der Vorbereitung und – gerade auch im Hinblick auf die Heim-EM 2025 – eines der grossen Versprechen im Schweizer Fussball.

«Sie ist nicht umsonst hier und hat sich das erarbeitet», sagt Grings über die YB-Stürmerin. «Sie strahlt eine wahnsinnige Dynamik und Torgefährlichkeit aus. Sie ist mutig, frei im Kopf, hat keine Angst und keinen falschen Respekt. Sie wehrt sich und hat sich extrem gut in die Mannschaft integriert.» Gerade mit dem Toreschiessen harzte es zuletzt in der Nati. In den vier Testspielen im Frühjahr erzielte die Schweiz nur zwei Tore.

Physis und Persönlichkeit als grösste Stärken

Beney geniesst den Moment. Dass sie noch immer im Kader sei, sei «sehr speziell», schliesslich sei sie ohne Erwartungen eingerückt. «Die WM-Teilnahme ist natürlich mein Ziel und mein Traum, aber es wäre ein Bonus.» Die Reise nach Down Under wäre der Höhepunkt einer bereits jetzt erfolgreichen Saison. Bei YB erkämpfte sie sich einen Stammplatz, an der U17-EM im Mai in Tallinn erreichte sie mit der Schweiz die Halbfinals und wurde in das Team des Turniers gewählt – dank zwei Toren und drei Assists.

Für U17-Nati-Trainerin Veronica Maglia ist es keine Überraschung, dass Beney auch in der A-Nati mithalten kann. «Sie ist – im positiven Sinn – sehr ehrgeizig, hat ganz viel Power und geht bis zum Schluss unermüdlich in jedes Duell.» Die Physis und ihre Persönlichkeit sieht Maglia als die grössten Stärken Beneys. Dass sie aufgrund ihrer Torvorlagen den Sprung ins Team der U17-EM geschafft habe, zeige, dass sie auch eine absolute Teamplayerin sei.

Der Vater war Goalie, die Tante Nati-Spielerin

Das Talent für den Fussball wurde Beney in die Wiege gelegt. Ihr Vater Nicolas spielte einst als Goalie für den FC Sion, ihre Tante Noémi bestritt 45 Länderspiele für die Nati. Auch ihr älterer Bruder Roméo ist ein talentierter Fussballer und im Nachwuchs des FC Basel engagiert. Kein Wunder, dass es auch die Tochter zum Fussball hingezogen hat, «auch wenn es meine Mutter lieber gesehen hätte, wenn ich getanzt hätte», so Beney. Diese ist gebürtige Brasilianerin, mit ein Grund, warum Neymar – zumindest auf dem Feld – Beneys grosses Vorbild ist.

Neben ihrem Engagement bei den YB-Frauen absolviert Beney drei zusätzliche Einheiten mit ihren männlichen Alterskollegen, daneben besucht sie die Handelsschule. Beney träumt davon, dereinst ihr Geld als Profi zu verdienen. Ihre favorisierte Liga ist die englische, das Box-to-Box-Spiel gefällt ihr. Eilig hat es Beney aber nicht, der Schritt ins Ausland käme wohl noch zu früh. «Es täte ihr sicherlich gut, eine weitere Saison in der Super League zu spielen», sagt Maglia. «Früher oder später wird sie sich aber im Ausland durchsetzen.»

Vorerst will Beney aber vor allem ihren Platz im WM-Kader behaupten. Die Chancen stehen gut, dass sie ihren Geburtstag am anderen Ende der Welt feiern wird. Am 23. Juli, zwei Tage nach dem Schweizer Startspiel gegen die Philippinen, wird Beney 17 Jahre alt. Gut möglich, dass die Walliserin dann einen doppelten Grund zum Feiern hat.

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