«Sie ist keine gelernte Stürmerin»
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Fehlt Reuteler Coolness?«Sie ist keine gelernte Stürmerin»

In der Form ihres Lebens
Reuteler kann ein Star dieser EM werden

Géraldine Reuteler ist so gut wie noch nie. Auch sie ist ein Grund, dass wir heute von den Viertelfinals träumen dürfen. Wenn sie zu treffen beginnt, hat sie sogar das Potenzial zu einem der grossen Stars der EM zu werden.
Publiziert: 01:03 Uhr
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Aktualisiert: 09:20 Uhr
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Géraldine Reuteler wurde im Eröffnungsspiel zur besten Spielerin gewählt.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Die Trophäe ist nur ein kleiner Trost. Trotz der 1:2-Niederlage wird Géraldine Reuteler (26) am Mittwoch gegen Norwegen von der Uefa zur Spielerin des Spiels gewählt. Dass diese Ehre einer Verliererin zuteil kommt, ist eine Seltenheit.

Die Wahl hat etwas Tragikomisches. Denn trotz starker Leistung ist Reuteler der eigentliche Pechvogel des Startspiels. In der ersten Halbzeit trifft sie nur die Latte, nach der Pause springt ihr der Ball an die Hand, womit sie einen Penalty verschuldet. Und in der 83. Minute vergibt sie nach einem Traumpass von Sydney Schertenleib (18) die goldene Chance zum 2:2-Ausgleich. «Den muss ich machen», sagt Reuteler trocken.

Beste Saison der Karriere

Dass sie trotzdem zur Besten gewählt wird, ist aber per se nicht falsch. Denn Reuteler befindet sich in der Form ihres Lebens. Bei Frankfurt spielt sie in ihrem siebten Jahr ihre stärkste Saison. Zwölf Tore in 23 Pflichtspielen für die Eintracht sprechen für sich. In der Nati gehört sie in diesem Frühjahr immer zu den Auffälligsten, wenn sie spielt. Zusammen mit Smilla Vallotto (21) ist sie die Einzige, die 2025 doppelt getroffen hat.

«Sie ist eine der Besten, die wir haben», sagt Pia Sundhage (65). Und Captain Lia Wälti (32) und Ana-Maria Crnogorcevic (34), Captain und Vize-Captain der Nati, sagen schon vor dem Turnier: «Géri ist eine, die auf dem Platz Verantwortung übernimmt.» Reuteler ist zwar erst 26, läuft aber alles normal, absolviert sie am Donnerstag gegen Finnland bereits ihr 80. Länderspiel, womit sie ex-aequo mit Fabienne Humm bereits die Nummer 13 der ewigen Bestenliste wäre. «Ich fühle mich zwar nicht mehr ganz jung, aber wenn wir alt gegen jung im Training spielen, gehöre ich immer noch zu den Jungen», so die Nidwaldnerin.

Sundhage: «Sie ist ein Luxus»

Auf dem Platz geht sie voran. Als hängende Spitze zwischen den Linien, wie zuletzt gegen Tschechien und Norwegen, kommen ihre Qualitäten noch besser zum Tragen. Auch wenn sich die Nati gelegentlich schwertut, Chancen zu kreieren, Reuteler findet immer einen Weg, um in den Abschluss zu kommen. «Eine solche Spielerin wie sie zu haben, ist ein Luxus», sagt Sundhage. Denn mit ihr hat die Schwedin mehrere Optionen, kann Reuteler doch sowohl im Mittelfeld als auch im Sturm eingesetzt werden.

Auch Reuteler selbst spricht von der besten Saison ihrer Karriere. Warum das so ist? «Das weiss ich nicht, es hat bisher einfach alles gepasst.» In Frankfurt fühlt sie sich pudelwohl, trotzdem wecken ihre Auftritte Begehrlichkeiten. Noch hat sie ein Jahr Vertrag, ob sie den erfüllt? «Mal schauen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.» 

Klar ist: Spielt sie so wie gegen Norwegen und hat sie im Abschluss das nötige Quäntchen Glück, hat sie das Potenzial zu einem der Stars dieser EM zu werden. Das Interesse einiger Top-Klubs wäre ihr gewiss, ebenso die Chance auf eine weitere Uefa-Trophäe – aber diesmal als Siegerin.

Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
1
1
3
2
1
1
3
3
1
-1
0
4
1
-1
0
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
1
5
3
2
1
1
3
3
1
-1
0
4
1
-5
0
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
1
2
3
2
1
1
3
3
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-1
0
4
1
-2
0
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
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1
1
3
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1
3
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4
1
-3
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Playoffs
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