Darum gehts
Nein, eine gewisse Vorliebe ist den Verantwortlichen der Frauenabteilung des SC Freiburg nicht abzusprechen. Mit Alena Bienz (22) vom FC Köln und Aurélie Csillag (22) vom FC Basel hat der Bundesliga-Club in diesem Sommer zwei weitere Schweizerinnen an die Dreisam gelockt. Damit stehen in der kommenden Saison insgesamt fünf Nati-Spielerinnen in Freiburg unter Vertrag.
Schon länger da sind Julia Stierli (28), Svenja Fölmli (22) und Leela Egli (18). Blick will vom SFC-Trio wissen, warum so viele Schweizerinnen in Freiburg landen. «Der SC Freiburg ist ein Ausbildungsverein mit der Philosophie, Talente zu holen und sie weiterzuentwickeln», erklärt Fölmli. «Ein sehr guter Schritt, um nach der Schweiz in der Bundesliga Fuss zu fassen.» Keine Autostunde von der Schweizer Grenze entfernt, finden die drei Nationalspielerinnen deutlich professionellere Strukturen vor als in der heimischen Liga. Dazu kommen die finanziellen Faktoren. In Freiburg können sich Fölmli und Stierli voll auf den Fussball fokussieren, Egli absolviert nebenbei noch ihre Matura.
Für Stierli eine komplett neue Situation. Erst im vergangenen Sommer wechselte die Verteidigerin vom FCZ in die Bundesliga. Zwar mit sechs Meistertitel, fünf Cupsiegen und einer Ausbildung als Physiotherapeutin im Gepäck, mit damals 27 Jahren aber auch ein vergleichsweise später Schritt. «Rückblickend würde ich es trotzdem noch einmal genau gleich machen», findet Stierli. In Freiburg hat sich die Aargauerin sofort einen Stammplatz erkämpft, in 18 von 22 Bundesliga-Partien steht sie in der Startelf. Nur zwei Feldspielerinnen im Freiburger Kader haben in dieser Saison mehr Bundesligaminuten auf dem Konto als Stierli. Auch an der EM wird die Abwehrspielerin dabei sein.
Zwei Kreuzbandrisse in einem Jahr
Schon etwas länger steht Fölmli in Freiburg unter Vertrag. Mit 18 Jahren wechselte im Sommer 2021 vom FC Luzern nach Deutschland. Die Stürmerin gilt als eines der grössten Talente des Landes, ist sogar bereits mehrfache Nati-Spielerin. Doch nach einer tollen ersten Saison, in der sich Fölmli schnell zur Stammkraft entwickelt und ihre ersten Bundesligatore erzielt, gerät ihre vielversprechende Karriere plötzlich ins Stocken. Sie reisst sich das Kreuzband im rechten Knie, fällt neun Monate aus. Kaum zurück, zieht sich Fölmli auch am linken Knie einen Kreuzbandriss zu. Weil der Heilungsverlauf dieses Mal nicht optimal verläuft, muss sie über ein Jahr aussetzen. «Ich musste lernen, dass jede Verletzung anders ist und ihre Zeit braucht», erzählt Fölmli.
Erst im vergangenen Herbst kann die Sempacherin bei Freiburg wieder ins Training einsteigen. «Mein Körper hat gespürt, dass er lange kein Fussball gespielt hat», sagt sie. Trotzdem gelingt es Fölmli verhältnismässig schnell, wieder ihr Potenzial abzurufen. Als sie im Januar 2025 gegen Bayer Leverkusen zu ihrem ersten Pflichtspiel seit 14 Monaten kommt, meldet sie sich mit einem Traumtor zurück. In den Wochen danach erkämpft sich Fölmli ihren Stammplatz zurück und erzielt bis zum Saisonende zwei weitere Treffer. Seit April ist die Stürmerin auch wieder Teil der Nati und hat gute Chancen, an der EM eine wichtige Rolle einzunehmen.
Auf das Heim-Turnier schielt auch Leela Egli, die jüngste der drei Freiburg-Schweizerinnen. Anfang 2024 ist sie mit 17 Jahren vom FCZ nach Freiburg gewechselt. «Eigentlich hatte ich ein halbes Jahr eingerechnet, um mich einzugewöhnen. Aber es lief schnell ziemlich gut», blickt die Offensivspielerin zurück. Gleich in ihrem allerersten Bundesliga-Einsatz erzielt Egli ihr erstes Tor. Seither pendelt das Nachwuchstalent zwischen Bank und Startelf, zuletzt haben ihre Einsatzminuten aber konstant zugenommen. «Mein Ziel ist, mich in der kommenden Saison komplett durchzusetzen», so die Zürcherin.
«Hocken nicht 24/7 aufeinander»
Dabei bekommt Egli mit Aurélie Csillag ausgerechnet aus ihrem Heimatland weitere Konkurrenz. Die FCB-Stürmerin freut sich auf ihr Bundesliga-Abenteuer. «Die Vorfreude ist riesig. Cool, kann ich in der Garderobe auch mal Schweizerdeutsch reden», so Csillag. Auf ein abgekapseltes Schweizer Grüppli muss sich die Bald-Freiburgerin aber nicht einstellen. «Die Schweiz verbindet uns natürlich. Aber wir sind in unterschiedlichen Altersbereichen. Darum hocken wir nicht 24/7 aufeinander und sind auch viel mit anderen Teamkolleginnen unterwegs», verrät Fölmli.
Zumindest für die Nati-Zusammenzüge können die Freiburg-Schweizerinnen in Zukunft aber eine Fahrgemeinschaft bilden. Wobei es auf der Rückbank langsam, aber sicher eng wird.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Finnland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Island | 0 | 0 | 0 | |
1 | Norwegen | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweiz | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Dänemark | 0 | 0 | 0 | |
1 | Deutschland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Polen | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweden | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | England | 0 | 0 | 0 | |
1 | Frankreich | 0 | 0 | 0 | |
1 | Niederlande | 0 | 0 | 0 | |
1 | Wales | 0 | 0 | 0 |